You should be ashamed of Breakcore

March 15th, 2005

Montags werde ich jetzt häufig in den WAF-Salon gehen, um meine Zöpfe und meinen Hintern zum erweiterten Familienkreis von Breakcore zu schwingen. War es beim Liveact, dessen Namen mir leider niemand verständlich sagen konnte, noch eher frickelig und tanztechnisch schwer “One Minute Man”-problematisch (ich mußte immer an den Buchtitel “Die Meister der Krise” vom Scheit denken), ging dann die Auflege von den Society Suckers absolut durchs Dach.

Obwohl es eigentlich eine Spur zu stabil 4/4 war, waren die Sounds (manchmal einfach eine Soca-LP auf 45 oder als Grundlage das antike “Poing/Jump a little higher” von Rotterdam Termination Source, ca. 1992) und Samples (der Fave: “Your organisation has lied to us”) so verstrahlt und entgegen Oonas zuletzt berechtigten Zweifeln bezüglich der Boshaftigkeit und der Vernichtungsphantasien auch angesichts der Plattencover so erstaunlich nett und psychedelisch, daß der Sprung aus der oralen Hysterie der Konsumgesellschaft des 20. Jahrhunderts in die aktuelle Schrankenlosigkeit (Tjark Kunstreich würde wohl das Borderline-Syndrom in Anschlag bringen) aufs mitreißendste abgebildet wurde und ich mehrmals dachte: wenn doch die “infantile Inquisition” (Bahamas) sich nur immer so ausagieren könnte, um wieviel weniger Grund zur Verbitterung gäbe es.

Ist die Euphorie berechtigt, wie vor drei Jahren ein Dekret über den Frühling zu erlassen, da es endlich wenigstens die Hoffnung auf etwas wöchentliches az-conni-Artiges (Sympathen und ekstatische Überlagerung mit Musik, die es verdient) gibt?

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