History repeating?

July 30th, 2006

Bei Beginn des israelischen Gegenschlags zur Zerschlagung der Hisbollah schrieben die deutschen Geschichtswiederholer noch wahlweise 1982 oder wenn sie richtig aufdrehten 1939. Um die Gesetzmäßigkeit des Scheiterns Israels zu unterstreichen, scheint es nun angemessener, durch Parallelisierung jüngerer Vergangenheit deren Wiederholung herbeizubeschwören. Unter der Überschrift “Kana, die Wende” schreibt Georg Baltissen in der morgigen taz:

>>Der Bombenangriff auf Kana mit 56 Toten, darunter 34 Kindern erinnert fatal an die 102 Zivilisten, die 1996 in derselben Ortschaft in einem Schutzlager der Unifil von Israels Granaten getötet wurden. Diese Attacke brachte die damalige Operation “Früchte des Zorns” zum Erliegen. Der internationale Aufschrei zwang Israel zum Einlenken. Auch damals rechtfertigte die israelische Regierung unter Schimon Peres die “versehentliche” Tötung der Zivilbevölkerung mit den dort stationierten Abschussrampen der Hisbollah.

Das Erklärungsmuster für Israels Bombardements im Südlibanon ist heute das gleiche. Gleich geblieben ist auch die internationale Reaktion, die die Barbarei solcher Angriffe zu Recht anprangert… Auch im UN-Sicherheitsrat wird die Haltung der proisraelischen Vetomacht USA immer unhaltbarer. Auf dem Feld der Diplomatie sind Israel und die USA schon [!] die Verlierer…<< Vom Wiederholen der Geschichte sollte eigentlich nur noch im Zusammenhang mit Sitzenbleiben in der Schule gesprochen werden. Mit der wichtigen Ausnahme des Umgangs mit denjenigen, die erklärtermaßen die Geschichte wiederholen wollen. (Den Gedanken habe ich auch bei den Aufgeblasenen Trotzkistischen Trinkern Für Den Krieg gebloggt.)

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