Während der Arbeit gefunden

November 17th, 2007

Achten Sie auf die Literaturliste zur Arbeit am Ende dieses Postings:

Aufhebung der Arbeit beim Seltsamen Zusammenschluss

18 Responses to “Während der Arbeit gefunden”

  1. al Says:

    das gehört aber eher unter Randgruppenhumor? Ich meine die Literaturliste, denn bei der Latte an erwarteten Vorkenntnissen hab ich mich nicht bemüßigt gefühlt, das Pamphlet zu lesen.

  2. classless Says:

    Äh, no. Mußt du auch nicht lesen. Wer sich aber in die Materie begeben mag, wird die Literaturhinweise vermutlich zu schätzen wissen.

  3. biene baumeister Says:

    @al
    Jene Literaturliste (wie übrigens alle Literaturlisten beim SZ) ist nicht als Voraussetzung für den Negativen Nachmittag beim SZ gedacht, sondern als Tipp für all diejenigen, die sich mit dem Thema “Arbeit” weiter und näher beschäftigen wollen.

  4. classless Says:

    Siehste, al.

  5. saltzundessick Says:

    wenn ich mich mit dem thema arbeit weiter und naeher beschaeftige, sagen wir mal so 50-60 stunden die woche, habe ich keine zeit mehr fuer den text, geschweige denn fuer die literaturliste.

  6. godforgivesbigots Says:

    Da hat der Verfasser anscheinend nicht genug Bücher gelesen, denn dieses Zitat –

    Die »realsozialistischen« Akkumulationsregimes zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen gleich einen Schritt weiter und erhoben den Arbeitskultus zur Staatsreligion: »Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen!«, so Lenin in Anlehnung an Martin Luther.

    – stammt aus einer älteren Quelle:

    9 Nicht als hätten wir keinen Anspruch auf Unterhalt; wir wollten euch aber ein Beispiel geben, damit ihr uns nachahmen könnt.
    10 Denn als wir bei euch waren, haben wir euch die Regel eingeprägt: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.

    Interessant an dieser Stelle ist daß selbst der Mohammed der Griechen direkt davor in doppelter Verneinung von einem Anspruch auf Unterhalt spricht und von persönlichem Ehrgeiz. Aber anscheinend ist er ein eher schlechter Motivator dem nichts besseres einfällt als seinem Publikum mit Knappheit zu drohen. Ob Paulus von Damaskus wohl ahnte dass sein Menschenbild dem Grundsatz entsprach nach dem Schlittenhunde abgerichtet werden?

  7. biene baumeister Says:

    @godforgivesbigots:
    merci! ich hab’s inzwischen geändert.

  8. UnCthulhu Says:

    Eins jedenfalls ist klar: Seltsamer Zusammenschluss/ AO (Sektion Berlin) muss her. Eventuell lanciere ich mal was demnächst.

  9. eisprinzessin Says:

    @UnCthulhu: der sz zieht seine qualität nicht unmaßgeblich daraus eben nicht in berlin zu sein, fragt mal die criscos!

    @salzundessick: ein verschwinden kleiner teil des sz vertreibt seine zeit mit studium, der weitaus größere teil geht ziemlich regelmäßig arbeiten. lohnarbeit, herzchen, ist die denkbar schlechteste ausrede für inhaltliche tiefflüge wie man sie in deinem blog findet. weil dafür ist mir neben der 40h-woche im maschinenbau meine zeit tatsächlich zu schade…

  10. UnCthulhu Says:

    This is Stuhrgeehrt not Börlin, schon klar. Hier könnte aber auch mehr gehen, als man dieser verschlafenen Stadt so zutraut…

  11. eisprinzessin Says:

    hihihi

  12. UnCthulhu Says:

    Hoppla, das Gebelle gegen Starblog habe ich ja ganz überlesen. Das kann ich ja kaum unkommentiert stehen lassen. Das ZK der Olifanis gibt bekannt:
    1. Starblog ist großartig. Wer andersweitige Meldungen in die Welt setzt, wird mit G-Star-Jeans auf Lebenszeit bestraft.
    2. Nach dem Studium nimmt die Konzentrationsfähigkeit rapide ab. Die persönliche Evolution endet i.d.R. mit Erhalt des Abschlußes eines geisteswissenschaftlichen Faches – danach geht es wieder zurück zum Affen.
    3. Der Klassenkampf der proletarischen Massen im Maschinenbau ist der Kampf um die rohen materiellen Dinge, ohne den die geistigen nicht möglich sind.

  13. eisprinzessin Says:

    @UnCthulhu:

    ad 1.: nestbeschmutzer-rhetorik. und die wird mit reisterrassenaufenthalt nicht unter 7 jahren bestraft (durchgeführt von der roten khmer killesberg)

    ad 2.: wie steht die sache, wenn man nie eine universität oder artverwandte einrichtung besucht hat? ja, um die sache zuzuspitzen, nichtmal ein abitur in händen halten kann?
    und: ist die einschätzung, dass es erst nach dem abschluss zurück zum affen geht, nicht ein wenig optimistisch? man könnte ja im studierenden einen potenziellen bündnispartner entdecken, was sich mit der erfahrung aus der realität nicht decken wird. verhindert nicht gerade die universität jede möglichkeit sich vom (geistes-)arbeitenden affen zur kritischen denkerin zu entwickeln?

    ad 3.: in meinem maschinenbau sind keine proletarischen massen vorhanden, nur eine ganze menge proletarisierter vereinzelter. die sich entsprechend dem mannigfaltigen reportoire der alltagsreligion hingeben, und ganz unverblümt ihre interessen gegen juden, schwule, frauen und andere ausländer durchsetzen.
    der kampf um die rohen materiellen dinge stellt sich vielmehr als ein kampf um die dickste scheibe leberkäse in der kantine dar, ohne die – und da bin ich wieder ganz bei dir – allerdings die geistigen dinge, zumindest bei mir, tatsächlich nicht möglich sind.

  14. UnCthulhu Says:

    zu 2.: Gibt es auch. Müßte man vielleicht wirklich mal empirisch an der Zielpopulation untersuchen, wie hoch der Studentenanteil ist. Um wen geht es? Leute, die sich für Theorie interessieren. Wo sind die zumeist anzutreffen? An den Universitäten. Bei Punkrock und bei Joachim Bruhn ist das Publikum immer gleich alt (interessant in dem Zusammenhang was mit den Menschen passiert, die älter wird und verschwinden). Leute ohne Abitur gibt es sicher aus, ich möchte aber mal behaupten, dass diese zahlenmässig den kleineren Teil darstellen. Respekt an alle, die ohne Studium sich durch Texte durcharbeiten.
    Ja, Elend des Studentenmilieus und so weiter, stimmt ja auch. Trotzdem gibt das den Leuten Zeit um Texte zu reflektieren, und das wird gesellschaftlich sogar so gewünscht. Nur nutzen diesen von der bürgerlichen Gesellschaft gewährte Lernzeit für Kopfarbeiter einige für politische Agitation, andere eben nicht.
    Für Geisteswissenschaftler/innen gehört es quasi zum Beruf dazu, ständig Texte rauszukloppen. Die bzw. wir können nicht anders. Da wird dann entweder überschüssige Triebenergie sublimiert oder es gehört gleich zum “publish or perish”-System dazu, rauszuhauen, rauszuhauen, rauszuhauen. Schließt sich ja nicht mehr mit einer bürgerlichen Biographie aus, wie seit den 1970er Jahren von Heerscharen von Akademiker/innen belegt wurde. Dann werden halt Artikel in staatsfeindlichen Zeitungen zum “zivilgesellschaftlichen Engagement”. Das Reservoir an orwellschen Buzzwords ist unerschöpflich. Und diese Leute (wir) produzieren doch nur Texte für ihresgleichen. Würde mich wirklich mal interessieren, wie die Sozialstruktur der Phase2-Leser/innen aussieht. Dass die Texte nicht um ihrer selbst willen produziert werden, wird selten in Betracht gezogen.

  15. eisprinzessin Says:

    hm,

    ich würde mal behaupten, dass du dir in deinem text selbst widersprichst, oder mir fehlt einfach die dazugehörige erfahrung. so halte ich das, was du als “publish or perish”-system beschreibst, für die hauptbeschäftigung von geisteswissenschaftlern im akademischen betrieb. man kann das ja auch bei sloterdijk nachlesen, der der wissenschaft die “währung” reputation zuordnet (und es ist doch immer wieder erstaunlich, wieviel man über einen sachverhalt erfährt, wenn man seinen protagonistinnen zuhört).
    es ist das studium – auch und gerade das der geistewissenschaften – doch sehr stark auf verwertbarkeit ausgerichtet und bietet ausufernde betätigungfelder für karrieristeninnen aller art. und hierbei ist es doch egal, ob diese karriere als politische agitation daherkommt oder sich gleich der akademie an die brust wirft. wie man an verschiedensten generationen linksradikaler existenzen beobachten kann.
    das meinte ich damit, dass einem die universität das denken eher ab- denn antrainiert.

    ich zolle, aufgrund der eigenen biographie, den nicht-studierten textdurcharbeiterinnen keinen besonderen respekt, weiß nur, dass man von denen in der regel die interessanteren aspekte erfährt. nicht, dass einem das auch bei studierten passieren kann, nur ist es dort doch recht häufig “praktisches” wissen, dass an keinerlei (achtung: pathos) erfahrung aus konkreten kämpfen zurückgreifen kann.
    das klingt jetzt alles arg intellektuellenfeindlich, ist aber gar nicht so gemeint. mir sind, in anschluss an zwi, nur die autodidakten im feld der gesellschaftskritik die lieberen.

  16. UnCthulhu Says:

    Soweit d´accord – aber wo liegt jetzt der Widerspruch bei mir? Det iss dialekdisches Denken, wa.

  17. eisprinzessin Says:

    immer diese scheiß dialektik…

  18. nonono Says:

    Yeah, Dialektik sucks ass. Ist überall. Und nirgends. Die blöde Scheiße.

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