Und dann bloggt er das auch noch einfach!

September 19th, 2009

>>wenn man nicht nur das neueste machwerk von daniel – „ich hab keine ‚klasse’ [Fußnote: immer brav mit anführungszeichen]“ – kauft, sondern auch noch eines der hässlichen werbe-t-shirts, erhält man eine erläuterung, der man entnehmen kann, auf wem dieses persönlichkeitspflegende arschloch – und auch noch mit dem nicht-wissen gibt man an! [Fußnote: und ein geschäft mit der verbreitung dieses nicht-wissens, diesem hochideologischen weil erkenntnisfeindlichen geschwätz, macht.] – rumtrampelt: unter anderem auf karl marx.<< Lahmacun: klassenloser kulla stolz: ‚ich weiß nicht, worum es geht.‘

In den Kommentaren gibt es dann auch noch Erhellendes über mein Publikum zu lesen:

>>Kulla verdankt seine (alternde) Beliebtheit einem Milieu, das im Grunde verhärmt und arm an Empfindungsfähigkeit, darüberhinaus dogmatisch erstarrt sich in seiner Freizeit nach eine wenig Sentimentalität und ungefährlicher Libertät sehnt.<< Denkt mal drüber nach!

21 Responses to “Und dann bloggt er das auch noch einfach!”

  1. kinda lulzz Says:

    Magst du dich zu der Kritik verhalten? Weil, naja, dass du das lustig findest hätte ich mir fast gedacht. 😉

  2. The Doc Says:

    Aus den Kommentaren:
    “sagt der nazi zum antifaschist: da hast das halt immer noch nicht verstanden!”

  3. classless Says:

    @ kinda lulzz

    Es fällt mir schwer, darin Kritik zu erkennen. Das T-Shirt ist häßlich? Kann sie ja finden. Ich trampele auf Marx herum? Wenn sie es für eine Schändung hält, wenn ich aus seinen Schriften sample, kann ich leider nichts anderes sagen als: Ja, ich sample aus seinen Schriften. Ich montiere die Samples mit anderen zusammen. Menschen, die lineare Argumentationen mögen, wird das nicht gefallen.

    Es ist erkenntnisfeindlich, zwei Philosophien miteinander zu verschränken? Was soll das für eine Kritik sein?

    Ich mache ein Geschäft mit diesem Heftchen, das wie jedes andere in der Reihe 1 Euro kostet? Also, klar, es ist Warentausch, aber “Geschäft” ist doch hier eher pejorativ gemeint, oder?

    Und wenn ich Klasse in Anführungszeichen setze, dann meine ich eben nicht die Klasse bei Marx, sondern die umgangssprachliche “Klasse” im Sinne von “Der hat Klasse”. Und die habe ich nach meinem Dafürhalten nicht und die will ich auch gar nicht haben.

  4. wn030 terminkalendertante Says:

    :] hätte mich auch interessiert, ob de dazu was inhaltliches sagst und flüster stadtgerüchte… wennde da nicht was machst, könntes bald mit ner eineinhalbsten fakultät vonne FU zu tun bekommen, und die können einem die kommentarfreischaltung ganz schön schwer machen, haste viel zu lesen dann. schon mal rumgeschaut in der stadt? die machen was anfang oktober. wie findste die plakate?

  5. l Says:

    ach komm, kulla, leider hast du deine about-seite editiert; aber vor kurzem war da noch nachzulesen, dass du die ‘klasse’ super wechseln kannst nach bedarf, mal geistiger arbeiter, mal geistiger kapitalist – was ja drauf hindeutet, dass das für dich vor allem eine geisteshaltung ist. auf meinem alten blog gab’s damals auch nen eintrag zu. remember?

    erkenntnisfeindlich ist, wenn jemand anfängt damit, dass er nichts wisse, und damit endet, dass er nichts wisse – dazwischen aber allerhand angebliche selbstverständlichkeiten kundtut. die kommunisten: anmaßend. das zentrale problem am kapitalismus: die kommunikationshierarchie. da werden vom system nur “lügner” “ernährt” (seit wann wird man ernährt, wenn man lügt?). “idealisten”, die den kommunismus mißbrauchten, böse gewalt anwendeten und den kommunismus (natürlich: den kulla’schen) in verruf brachten.
    ganz schön viele ansagen für ein “gedicht”.

    jetzt kannst du natürlich sagen: alles falsch verstanden. muss ich dann in nen gedichte-interpretationskurs?

  6. classless Says:

    Oh je.

    In diesem Text, den ich zeitweise als “Über”-Page verwendet habe und in dem ich eine der Bedeutungen von “classless” mal ausformulierte, schrieb ich, daß ich beim Trampen “mit den Fahrenden beinahe beliebig Klassenverbrüderung oder Klassenkampf spielen” kann. Da steht ein “beinahe”, da steht “spielen” und da steht, unter welchen Umständen das geht, nämlich in der Anonymität des Trampens. Aber interessant, was es davon bis in deine Erinnerung geschafft hat. Ich glaube jedenfalls nicht, daß ich “die ‘Klasse’ super wechseln” kann “nach Bedarf.” Der Text ist nicht mehr die “Über”-Page, weil ich dort lieber schreiben wollte, daß das Wort “classless” mehrere Bedetungen hat.

    Du machst das irgendwie wie MPunkt: erstmal mich umformulieren und dann über das Umformulierte herfallen. Bei dem Klassenlos-Text mag dich deine Erinnerung getrügt haben, okay, aber “Kapitulatus!” hast du dir doch offenbar gerade erst angeschaut, oder? Wo sage ich da, am Anfang oder am Ende, daß ich nichts weiß?

    Am Anfang geht es um die Frage nach dem anzusprechenden Kollektivsubjekt. Die beiden Philosophien, die in “Kapitulatus!” aufeinanderprallen, sprachen das Proletariat bzw. die jugendlichen Rebellen der 60er an, und die semi-autobiografische Figur, die im Text als Erzähler auftritt, sagt, daß sie dieses Kollektivsubjekt gegenwärtig nicht zu benennen vermag; sie “weiß nicht mehr so genau, um wen es geht, außer natürlich um alle.”

    Und am Schluß? Da steht eine typische Kunden-Bemerkung. Das bin nicht immer “ich”, wenn im Text “ich” steht. Sorry, wenn dir das zu kryptisch ist, aber mir machen Texte sehr viel Spaß, ich denen ich selbst überlegen muß, wer mir gerade was sagt. Ist vielleicht nicht dein Ding.

    “das zentrale problem am kapitalismus: die kommunikationshierarchie.”

    Das steht doch da nirgends! Da sind Samples/Zitate von Wilson, in denen er erklärt, daß Kommunikation in Hierarchien nicht funktioniert. Das heißt: jede Hierarchie verunmöglicht Kommunikation. Da steht nichts von “das zentrale Problem”, sondern da steht, es ist eine notwendige und verheerende Folge der Art, wie unsere Gesellschaft verfaßt ist, nämlich herrschaftlich. Und das wiederum ist mit Sätzen von Marx durchsetzt, in denen es um die ursprüngliche Akkumulation und die Etablierung der bürgerlichen Klassenherrschaft geht.

    Den Rest vielleicht einfach selber noch mal lesen. Oder eben einfach nicht. Ist ja auch nicht schlimm.

  7. nonono Says:

    Ich finde es verblüffend, dass Lahmacun erst nach allerlei Ausflüchten und Geschmacksurteilen in ihrem Blog überhaupt mit den Inhalten rausrückt und wie seltsam sie das alles wahrnimmt.

    Am Anfang (in Lahmacuns Überschrift) stand die Schadenfreude darüber, dass der Kulla zugegeben hätte, er würde keine Ahnung haben, gemischt mit einer Art Empörung darüber, dass er damit kokettieren würde.

    Jetzt sind wir dabei, dass ein “Gedicht” entweder eindeutige Aussagen enthält oder inhaltsleer ist, und dabei, dass es einen spezifischen Kulla’schen Kommunismus gäbe.

    Ich sag jetzt einfach mal: Hä?!

  8. saltzundessick Says:

    tu das mal nicht so ab. schaem dich mal bisschen. du mit deinen teuren yuppieklamotten immer!

  9. classless Says:

    Du findest immer die richtigen Worte 😉

  10. saltzundessick Says:

    die gute sollte einfach oefter mal einen kiffen, dann muss sie auch nicht zum lachen in den keller gehen. ich mein ja nur so.

  11. saltzundessick Says:

    uebrigens ist dein blogdings hier scheisse. ich kenn mich ja nicht so aus, vll. liegts auch an mir. wenn ich was kommentiere, floppt das hoch und alle comments verschwinden. erst nach einem reload ist alles wieder da.
    meine eckdaten mac os x/firefox 3.5.3

    ps. fuer die oberschlauen: safari ist dreck, nehm ich darum nicht.
    pps. kommentieren lasse ich jetzt auch, klappt ja nicht richtig

  12. classless Says:

    Hm, unsolved mystery. Schau ich mir morgen noch mal an.

  13. das abgrundtiefböse von wn030 Says:

    “die gute sollte einfach oefter mal einen kiffen, dann muss sie auch nicht zum lachen in den keller gehen. ich mein ja nur so.”

    oh, ich stimm Dir zu und emfehle das einem ganzen haufen in der stadt weiter. ist schon arg verbissen, wie manche leute herumrennen derzeit. ich hoff mal auf ein paar entspanntere gesichter am 28.9. und ihr?

    @daniel – repeat – “wie findste nu det plakat?”

  14. classless Says:

    Welches Plakat denn?

  15. wn030 frühschicht Says:

    das plakat, das im design nur ein bißchen an http://pic.atpic.com/de/1556273/600 anlehnt.
    eine version des plakats ist auf http://www1.linke-sds.org/linke-fu/spip.php?article192
    eine andere version des plakat erscheint im hintergrund auf http://www.youtube.com/watch?v=OPBqeXmQ3ag (ab ca. sekunde 42)
    an einigen ecken in der stadt sind ein paar wütende andersdenkende durchmarschiert, dort sieht man nur noch reste der plakate auf dem boden.

  16. Gehirnschnecke Says:

    Oh, Du trampelst auf Karl Marx rum? Sakrileg! Hat Dich schon einer exkommuniziert? Wir “Kommunisten” müssen nämlich unsere Lehre “rein” halten.

  17. classless Says:

    @wn030

    Das ist doch einfach das Anti-G8-Motto noch mal aufgewärmt. Und?

  18. wn030 spätschicht Says:

    “Und?” ja eben: und? und weiter, daniel? ich glaube nicht, dass es bei dem kongreß nur um g8 und heiligendamm gehen wird.

  19. Cannabis Kommando Says:

    Die meisten Leute auf die diese Beschreibung zutrifft werden dieses Blog wohl eher nicht mögen, den Wilson aber schon. Allerdings, wenn es darum geht einen deutschsprachigen Geistesverwandten bzw. Vorläufer Wilsons zu benennen scheint mir Hauff naheliegender als Grimmelshausen.

  20. Shigekuni Says:

    “Kulla verdankt seine (alternde) Beliebtheit einem Milieu, das im Grunde verhärmt und arm an Empfindungsfähigkeit, darüberhinaus dogmatisch erstarrt sich in seiner Freizeit nach eine wenig Sentimentalität und ungefährlicher Libertät sehnt.”

    ALso ich vahsteh das ja allet nich aber in der Beschreibung erkenn ich mich wieder.

  21. Gehirnschnecke Says:

    Scheisse, ich wäre echt auch gerne eine “alternde Beliebtheit” – dogmatisch erstarrt bin ich ja schon lange…

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