Ökonomischer Gottesdienst, Stigma

December 5th, 2010

>>Ein Betrieb in Norwegen hat alle weiblichen Arbeitnehmer verpflichtet, während ihrer Menstruation ein rotes Armband zu tragen. Die Regel wurde aufgestellt, um zu sehen, ob das Personal einen gültigen Grund hat, öfter zur Toilette zu gehen. Menstruierende Frauen dürfen mit diesem Armband öfter als normal zur Toilette gehen. (…) Eine Studie der norwegischen Gewerkschaft ergab, dass immer mehr Chefs den Toilettengang ihrer Arbeitnehmer kontrollieren. Von den befragten Arbeitnehmern sagten 66 Prozent, dass sie nach einem Schlüssel oder Schild fragen müssen, um auf die Toilette zu dürfen. Hiermit wird registriert, wie lange der WC-Besuch dauert. 31 Prozent geben an, dass die Toiletten mit Kameras überwacht werden. Lediglich 16 Prozent gaben an, am Arbeitsplatz keine ähnlichen Kontrollen zu haben.<<

dnews: Rote Armbänder für menstruierende Arbeitnehmerinnen

7 Responses to “Ökonomischer Gottesdienst, Stigma”

  1. anonymous workaholic Says:

    achja als ich damals beim zivildienst zu verkartert war hab ich auch oft mal eine halbe stunde es mir auf dem toilettenboden gemütlich gemacht.

  2. dertypausderdrittenreihe Says:

    Am gruseligsten ja die Tatsache dass mensch an den letzten Ort fliehen muss auf dem ihr_ihm (noch) Privatsphäre und Ruhe vor den Verwertungszwängen eingeräumt wird.
    Das WC als letzter Schutzraum vor dem kapitalistischen Vollzug?

  3. Nay Says:

    Bisher Kommentare, die meines Erachtens von Männern stammen, denen es vielleicht gelingt, Verwertungszwänge zu erkennen und richtigerweise als Teil des kapitalistischen auf Entmenschlichung ausgerichteten Systems einzuordnen, denen aber eines fehlt:
    Die Scham, die stattfindende Entblößung der rot bebänderten Frauen, die damit erfolgende Erniedrigung und “Zurschaustellung” der menstruierenden Frauen und die damit verbundene Menschlichkeit, welche diesem System gegenübergestellt werden muss!

  4. anonymous workaholic Says:

    wie soll ich denn da als mann bitte eine eigene erfahrung einbringen? ausserdem besteht das posting aus zwei teilen, der dritte kommentar besteht aus einer sich in den vordergrund redenden kritik, welche kritik der kritik wegen betreibt.

  5. Scrupeda Says:

    Nay hat auch keine eigenen Erfahrungen eingefordert, sondern eher ein Verständnis dafür, dass es hier nicht bloß darum geht, dass Arbeiten scheisse ist, sondern an dieser Stelle besonders scheisse für Frauen.

  6. Donauwelle Says:

    Können externe Investoren in Norwegen durchsetzen dass Mitarbeiterinnen sich eventuellen Vorschriften des Mutterstandorts fügen müssen (etwa beim Hijab, oder Thor Steinar)?

  7. anonymous workaholic Says:

    hab ja ein verständniss dafür.

    mein zynisch-kalter satz über meine erinnerung an eine zeit in einer arbeit aus der ich mal kurzfristig mich ausklinken musste kann ja leider so gelesen werden als hätte ich kein verständniss.

    sorry for the communication!

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