Was von der Geschichte übrigbleibt

September 15th, 2012

Dirk Kurbjuweit faßt im SPIEGEL 36/2012 das heutige & hiesige Geschichtsbild auf vielsagende Weise zusammen, indem er sich vornimmt, “in aller Kürze” zu sagen, “was europäische Geschichte ausmacht”. Und das geht dann so:

«Aus Europa kommen viele der besten Ideen der Menschheit, Demokratie, Aufklärung, Rechtsstaat, dazu große Entdeckungen in den Naturwissenschaften. Das alles hat nicht davor bewahrt, dass in Europa von Deutschland zwei Weltkriege und der Holocaust entfesselt wurden. Trotz schlimmster Verheerungen ist es danach gelungen, die Völker miteinander zu versöhnen und die Europäische Union aufzubauen.»

Wo wohl der Kapitalismus herkommt? Und wie er mit all dem zusammenhängen mag? Und irgendwie scheinen auch die Kolonialreiche und der Rassismus nicht vor Weltkrieg und Massenvernichtung bewahrt zu haben… Seltsam, das alles!

4 Responses to “Was von der Geschichte übrigbleibt”

  1. Kullateralschaden Says:

    Kinder, haltet euch die Socken fest: Kulla klärt auf!

  2. Fidus Says:

    Das gehört eher in die Rubrik “ökonomischer Gottesdienst”, ein Anschauungsstück seelenleerer Auftragsarbeit welche aus Notgedrungenheit alle Propaganda- und Schuldabwehrklischees der Herrschenden rezitiert, ohne sich in irgendeiner Weise um inhaltliche Schlüssigkeit zu kümmern, oder altersgruppenübergreifend ausgedrückt, da geht es den Nachrichtenbastelmenschen kaum anders als den Bügeleisenbackmenschen.

  3. classless Says:

    Ich denke nicht, daß der Kurbjuweit unzufrieden mit sich ist; das las sich schon, als hätte da jemand von sich den Eindruck, mal etwas gut auf den Punkt gebracht zu haben. Ideologie funktioniert ja auch durchaus als zusätzliches Belohnungssystem.

  4. Fidus Says:

    In dem Text kommen viele Schlüsselworte vor. Das alles kann allerdings nicht wirklich überzeugen. Trotzdem wird es gedruckt und belohnt.

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