Streiklage: hohe Beteiligung, Ausweitung, Gegenpropaganda

May 12th, 2015

Die Streikbeteiligung bei der GDL hat entgegen vieler Mediendarstellungen nicht etwa ab- sondern noch mal zugenommen: “Im 138-stündigen Streik im DB-Güterverkehr sind über 50 Prozent der Züge ausgefallen. In den 127 Stunden im Personenverkehr waren es bis zu 70 Prozent im Fern- und bis zu 90 Prozent im Regionalverkehr. In dieser Woche waren beim Zugpersonal im Durchschnitt täglich mehr als 3 300 Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Ausstand. Das sind noch wesentlich mehr als bei den vorangegangenen Streiks.”

Und wenn die Bahn sich nicht langsam mal regt, streikt auch die EVG:

«“Nach fast einem Jahr intensiver Verhandlungen wollen unsere Mitglieder endlich ein Ergebnis, zumal ein Großteil unserer Forderungen bereits am Verhandlungstisch erfüllt wurde”, sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. Dafür gebe es noch zwei Verhandlungstermine: den 12. und den 21. Mai. “Entweder wir haben dann einen abschlussreifen Tarifvertrag auf dem Tisch liegen, oder es kracht – dann aber richtig”, sagte Rusch-Ziemba in einer für die EVG unüblich harten Tonlage.»

Beim Magazin für Kartografik und Sozialwissenschaft “Katapult” schreibt Tim Ehlers zur abgebildeten Karte: “Wir geh’n zum Streiken in den Keller, außerhalb der Arbeitszeiten und nicht so laut. In Deutschland wird viel geschimpft. Bis die Deutschen für ihre Rechte auf die Straße gehen, kann es jedoch ein wenig dauern.” Ändert sich das gerade wenigstens mal ein bißchen?

Das Imperium schlägt indessen zurück – für den DGB wirft sich ein Dr. Reinhard Bispinck auf “Gegenblende” ins Getümmel, schreibt “Zur Rolle der Berufs- und Spartengewerkschaften in der Tarifpolitik” und fragt nur mal so: “Ist wirklich alles Gold, was glänzt?” Darauf wurde hier bei Facebook m.E. angemessen geantwortet: “Ein Versuch die Abschlüsse von DGB Gewerkschaften besser aussehen zu lassen als die von Berufsgewerkschaften.”

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