Bilderberg & LSD: Fidel Castro liest Daniel Estulin

August 20th, 2010

Der kubanische Revolutionsführer begeistert sich derzeit für das Buch “Los secretos del Club Bilderberg” von Daniel Estulin, auf Deutsch erschienen bei Kopp (amazon), in dem noch aus jeder sozialen Entwicklung ein intentionaler Plot wird:

>>The open cultural ‘warfare’, although undeclared, against the American youth truly began in 1967, when the Bilderberg started to organize outdoor concerts to be able to pursue its objectives. By means of that secret weapon, they managed to draw more than four million youth into the so called ‘festivals’. Without knowing it, youth became the victims of a perfectly planned experiment that involved the use of drugs on a large scale. Hallucinogenic drugs […] whose consumption was promoted by The Beatles […] were distributed for free in those concerts. It was not long before more than 50 million of those who attended those concerts (who were then between 10 to 25 years old) came back home transformed into messengers and promoters of a new drug culture or what turned out to be known as ‘The New Age.’<< Fidel zitiert ausgiebig daraus in seinen zweiteiligen Reflexionen (I, II) – und für Jürgen Elsässer ist die Welt wieder in Ordnung.

2 Responses to “Bilderberg & LSD: Fidel Castro liest Daniel Estulin”

  1. Nicolai Says:

    Das kann nur der MI6 sein. Weiß zumindest unser großer Führer Lyndon 😉

  2. Donauwelle Says:

    Castro mag zwar eine Bastion gegen die CIA sein, aber seine Wahrnehmung ist merklich durch die snafus im eigenen Repressionsapparat getrübt. Die Verschwörung der Eliten ist zwar so real wie die der Überwachungsstaat, aber die Annahme es handele sich eher um eine analoge Hotelgesellschaft als um ein digitales soziales Netzwerk ist anachronistisch. Die Kulturindustrie versucht zwar die Gegenkultur zu vereinnahmen, aber dass Geldofstock Afrika helfen würde war ein leeres Versprechen. Die Geheimdienste bringen zwar die Stabilität ihrer Währungen in Gefahr um erfolgreiche Dissidenten mit einem “unsichtbaren Totalitarismus” zu umzingeln, aber sägen damit an dem Ast auf dem sie sitzen. Der militärisch-industrielle Komplex hat sich zwar des Sakrilegs an den Heiligen Pflanzen schuldig gemacht, aber es hat ihm nur Unabomber und Übleres gebracht. Die Kulturrevolution im Westen muss sich zwar gegen eine Übermacht an Repression freikämpfen, aber es ist den Verbrechern nie gelungen das Licht der Utopie zum Erlöschen zu bringen.

    Insgesamt ist Castro nicht nur wenig utopiefähig sondern in Einzelheiten auch wenig hilfreich – zur Einschätzung etwa von Richard Holbrooke hat Stanley McChrystal Vernünftigeres gesagt als er ausgestiegen ist nachdem er merkte mit was er sich da eingelassen hatte. Wer auf dem LSD-Trip ungesichert damit in Kontakt kommt könnte sich fühlen wie von einem Entführer befreit nur um damit einem anderen in die Hände zu fallen. Wohl deswegen erinnert er auch wenn man ihn nüchtern zur Kenntnis nimmt an einen bigotten Televangelisten.

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