Terry Pratchett über die fingierte Verschwörung

May 14th, 2007

>>Es war viel einfacher, sich Männer in irgendeinem verrauchten Zimmer vorzustellen, von Privilegien und Macht um den Verstand gebrachte Personen, die voller Zynismus steckten und beim Brandy Intrigen spannen. An einem solchen Vorstellungsbild klammerte er sich fest. Sonst musste er sich der unangenehmen Tatsache stellen, dass schlimme Dinge passierten, weil ganz gewöhnliche Leute – Menschen, die den Hund bürsteten und ihren Kindern Gutenachtgeschichten erzählten – fähig waren, auf die Straße zu gehen und Schreckliches mit anderen ganz gewöhnlichen Leuten anzustellen.Ja, es war viel einfacher, Verschwörern die Schuld zu geben. Wie deprimierend, in diesem Zusammenhang “Wir” zu denken. Wenn Sie dahinterstecken … dann trifft uns überhaupt keine Schuld. Aber wenn das Wir der Wahrheit entspricht … Was bedeutet das für das Ich? Immerhin gehöre ich zu den Wir. Es käme mir nie in den Sinn, mich für einen von Ihnen zu halten. Niemand glaubt, einer von Ihnen zu sein. Jeder von Uns ist ein Teil des Wir. Für die schlimmen Dinge sind Sie verantwortlich.<< Aus Terry Pratchetts "Fliegende Fetzen“, in dem er 1997 beschreibt, wie eine klatschianische – also auf der Scheibenwelt somit orientalisch-arabische – Verschwörung mit einem Anschlag einen Krieg zwischen Ankh-Morpork und Klatsch – also quasi Abendland und Morgenland – provoziert. Hauptmann Mumm überlegt in diesem Zitat, was davon zu halten ist, daß es der eigene Adel war, der diesen Anschlag fingierte.

7 Responses to “Terry Pratchett über die fingierte Verschwörung”

  1. TheTrueAssociation Says:

    Hallo Herr Kulla.
    Ich habe mir eine Menge Scheibenwelt Romane gekauft und natürlich auch durchgelesen und selbstverständlich auch den Roman “Fliegende Fetzen”.

    Ich komme sofort zur Sache:
    Ich kenne Ihre Arbeiten und weiß, dass Sie einer von denen sind, die Verschwörungs”theorien” zum größten prozentualem Anteil als Spinnerei, oder antisemitisches Nazizeug abstempeln (ähnlich, wie Jörg Kachelmann)..!

    Zu Ihrem Artikel: “Terry Pratchett über die fingierte Verschwörung”.

    1. Sollten Sie Sich jemals das gesamte Werk durchgelesen haben, wird Ihnen auffallen, dass der Kampf um die Insel in seinem Roman eine Metapher zur heutigen Situation in Palästina darstellt!

    2. Dieser Roman wurde von Terry Pratchett geschrieben, weil Ihm der “Terror”anschlag von 1993 (angeblich durchgeführt von islamischen Fundamentalisten) dazu inspirierte.
    Viele seiner “Fans” fragten ihn (nach 2001), ob er vom 2001-Inside-Job bescheid wusste, weil…

    3. Das Gesamtresultat seines Romans “Fliegende Fetzen” exakt darauf hindeutet.

    Frage: Was bezwecken Sie mit Ihrem Artikel?
    Sie entnehmen einen kleinen Ausschnitt aus diesem Roman und vermitteln den Lesern Ihrer Seite,
    dass Terry Pratchett ein (strikter) Widersprecher/Gegner von Verschwörungen sei!

    So etwas nennt man: “Vorhalten von essenziellen Informationen”.

    mfg
    TheTrueAssociation

  2. classless Says:

    “Ich kenne Ihre Arbeiten und weiß, dass Sie einer von denen sind, die Verschwörungs”theorien” zum größten prozentualem Anteil als Spinnerei, oder antisemitisches Nazizeug abstempeln”

    Ach, was soll ich sagen – es geht doch schon damit los, daß ich das Wort “Verschwörungstheorien” ablehne…

  3. TheTrueAssociation Says:

    “Ach, was soll ich sagen – es geht doch schon damit los, daß ich das Wort “Verschwörungstheorien” ablehne…”

    Aus diesem Grund habe ich ja auch Verschwörungs”THEORIEN” mit Anführungszeichen geschrieben.
    Wäre trotzdem nett, wenn Sie meine Frage beantworten könnten..!
    mfg
    TheTrueAssociation

  4. classless Says:

    Ja, ich greife mir aus dem ganzen Quatsch der Welt gern die Sachen heraus, die ich für bedenkenswert und weiterführend halte.

  5. TheTrueAssociation Says:

    “Ja, ich greife mir aus dem ganzen Quatsch der Welt gern die Sachen heraus, die ich für bedenkenswert und weiterführend halte.”

    Dann stelle ich mir nur noch die Frage: Was ist Quatsch und was nicht..?

    “Je dümmer es aussieht,
    desto wichtiger ist es vielleicht.”
    -J. R. Dobbs – Das Buch der niederen Genies-

    Wenn dann auch noch (wie in Ihrem Fall) die zwei Pfeiler politischer Korrektheit hinzukommen:

    1. Willige Ignoranz
    2. Die unerschütterliche Verweigerung, der Wahrheit ins Auge zu sehen

    verwundert mich ein Buch, wie: “Entschwörungstheorie” nicht mehr!
    mfg
    TheTrueAssociation

  6. classless Says:

    Na schön!

  7. TheTrueAssociation Says:

    1. Wollte schreiben: >>So etwas nennt man: “VorENThalten von essenziellen Informationen”.<:(
    mfg
    TheTrueAssociation

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