Cut-up vs. Poetry Slam

July 4th, 2007

Sum1, einst Mitmichser bei meinen Versuchen, dem Lesungspublikum den Schiß vorm Text auszutreiben, und heute leider weiterhin gedanklich im Indymedia-Universum verhaftet, hält beliebig-reaktionärem Poetry Slam, wie er gestern im Kato stattfand, in seinem Blog-Resümee dankenswerterweise den Gruppen-Cut-up entgegen:

>>Jedenfalls hat Herr Kulla früher mal die Live Cut up-Sessions frei nach Burroughs kultiviert. (…) Es gab kein Publikum, alle machten mit ob sie vorher wollten oder nicht, im Laufe der Session ergab es sich zumeist so, dass selbst die passivsten Untertanen aktiv Texte zerschitten und wieder zusammensetzten und das gewissermassen kollektiv um wieder einen pompösen Begriff zu benutzen. Das lässt sich alles schlecht beschreiben und muss eigentlich erlebt werden. Die wenigsten hatten die Gelegenheit, denn anders als Poetry Slam zogen die Cut up-Sessions vielleicht 10 bis 30 Leute an, zumindest im konservativen Berlin. Denn hier läuft nur das, was von den Medien als solches akzeptiert wird, anders als etwa in Dresden.<< Träne im Knopfloch - Ende 2002 gab ich die mit der Zeit immer entnervenderen Versuche auf. Das Publikum war überwiegend begeistert, doch nicht eben zahlreich, und die Veranstalter hatten genauso wenig Ahnung und Mut wie die Verlage eben auch. Hin und wieder werde ich aber doch nicht zum Vortrag eingeladen, sondern dazu, die verdammten Drecksgeschichten aufzuschnippeln.

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