Postfeministische Etymologie

December 23rd, 2007

>>Ich benutze ja verschiedene Wörter, sei es Hure, Fotze oder Bitch. Das Wort Schlampe mag ich nicht, denn es stammt etymologisch von dem Begriff unordentliches Frauenzimmer ab. Der Kontext ist entscheidend. Bitch ist etwas Luxuriöses und Edles und macht Spaß. Aber Frauen, die ich disse, sind keine coolen Bitches. Sie richten ihre Sexualität nur nach den Bedürfnissen der Männer aus. Eine Frau, die in dem Song »Ich hasse dich« vorkommt, ist Mel Beats, die Ex-Freundin von Kool Savas. Die habe ich mal gefragt, ob sie mit mir ein Lied zusammen macht. Das hat sie mit der Begründung abgelehnt, meine Musik sei nicht ihr Ding. Sie wolle nicht mit jemandem auftreten, der über Menstruation rappt. Aber den Schwanz von Kool Savas zu lutschen, das ist ihr Ding. Da hab’ ich sie gefickt.<< Es gibt zu viele Gartennazis in Deutschland – Interview mit Lady Bitch Ray.

13 Responses to “Postfeministische Etymologie”

  1. godforgivesbigots Says:

    Schreib es Dir aufs T-Shirt…

  2. erzaehlpferd Says:

    “Das hat sie mit der Begründung abgelehnt, meine Musik sei nicht ihr Ding. Sie wolle nicht mit jemandem auftreten, der über Menstruation rappt. Aber den Schwanz von Kool Savas zu lutschen, das ist ihr Ding. Da hab’ ich sie gefickt.”

    Das Argument versteh ich nicht. Man will ja als Künstler ein gewisses Image haben. Da ist es doch legitim nicht mit allen möglichen Themen, und seien sie noch so pussy-style, assoziert zu werden. Mel Beats würde wahrscheinlich auch Kool Savas weniger ernst nehmen, wenn er über Heimliches Wichsen, oder viel banaler, Kacken rappen würde…
    …und den vorletzten Satz hat sie sich bei Voll-Assi-Toni abgeguckt.

    Sicherlich hat LBR auch was Sympathisches. Und für die Deutschrap-Zielgruppe wahrscheinlich genau das Richtige, aber es gibt auch gute Gründe sie nicht so abzufeiern:

    “Deutsche DJ’S – hässliche Versager,
    Bändchen am Händchen und VIP-Gelaber.
    Ihr kommt doch schon wenn ihr nur ne Nackte seht,”

    unerträglich.

  3. philip Says:

    inhalte hin oder her — ich halte sie einfach für eine (technisch/musikalisch) schlechte rapperin.

  4. Bildzeitungserzieher Says:

    @phillip:
    so kann man sich immer rausreden.

    Das Interview ist jedenfalls dämliches Marketinggeschwätz: Ranschmeißerisch und garantiert unsinnig.
    Übrigens stammt das Konzept “Vagina-Style” ursprünglich von der einen Gestörten aus “Big Lebowski”. Hier wie dort wird sich der “Spaßfaktor” dann wohl auch in Grenzen halten. Ansonsten wünsche ich Frau Ray viel Erfolg im Marktsegment “linke Knalltüten” und eine kuschelige Zweisamkeit mit dem Seelenheiler Bushido.

  5. scheckkartenpunk Says:

    LBR ist langweilig. Das was sie von sich gibt langweilt, ihre Musik ist unspannend und ihr Rap ist mies. Wegen beiderem letzten gibt sie sich auch ihre Medieninszenierung. Und die Kalkulation dessen allen ist ebenso einschläfernd.

  6. classless Says:

    Was es für ein Bedürfnis gibt, sie nicht gut zu finden, ist ja schon seltsam. Mir egal, ich fand das Zitat zitierwürdig, that’s it.

  7. philip Says:

    ich hab gar kein bedürfnis zum schlechtfinden und finde es auch etwas merkwürdig, des herausredens aus einer diskussion bezichtigt zu werden, die ich gar nicht führe. angesichts eines großen angebots an musik verzichte ich auf künstler, die mir musikalisch nicht zusagen und habe immer noch mehr als genug, an dem ich mich erfreuen kann.

  8. classless Says:

    Bisher würde ich auch keinen ihrer Songs verlinken, wohl aber das Interview, gegen das ins Feld zu führen “Medieninszenierung” und “Marketinggeschwätz” eher meine Verwunderung ausgelöst hatte. (Die ganze Völlerei scheint sich auf meinen Satzbau auszuwirken…)

  9. godforgivesbigots Says:

    Ich vermute das Unbehagen kommt weniger daher dass die Sprache als Sexspielzeug benutzt wird, sie hat schließlich enormes Potential hierzu, sondern dass dieses sodann als Waffe in einer öffentlichen Auseinandersetzung verwandt wird.

  10. Bildzeitungserzieher Says:

    “Ihr seid doch meine Genossen, euch müsste ich das eigentlich nicht mehr erklären.”
    “Ich glaube, dass beim Wichsen irgendwas von meiner Philosophie hängen bleibt”
    “Ich weiß schon, wovon ich spreche.”
    “ch erziehe diese Zeitung, denn ich glaube, die haben was gut zu machen”
    “Ich bin schon von Natur aus links. ”
    ” Leute wie Bushido fungieren als Seelenheiler für die jungen Männer.”

    Das ist 1) Blödsinn und 2) Werbemüll. Da steht:
    “Hey, beim Wichsen zu meinen Produkten müßt ihr – ausnahmsweise mal (!) – kein schlechtes Gewissen haben, weil das ist nämlich pädagogisch wertvoll”
    Solche Parolen finde ich wesentlich obszöner als dieses “Pornrap einmal anders”-Zeugs.

    Außerdem abstoßend erschienen mir die statements zu dieser Mel Beatz.

  11. Bildzeitungserzieher Says:

    Dieses “Große Fische, kleine Fische” scheint ja wohl mehr so eine Art Trash-TV 2.0 zu sein. An sich also nichts schlimmes.

  12. nexuslex Says:

    geile sau

  13. nichtidentisches Says:

    http://nichtidentisches.myblog.de/nichtidentisches/art/237062852/Hip_Hop_warn_das_nicht_so_Sandalen_die_2001_in_waren_

    Ich frage mich ernsthaft, warum und wieso so etwas überhaupt bei ernsthaften Leuten Anklang finden kann. Eine Qualitätsprüfung fand wohl niemals statt.

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