Bibliotheken-Cut-up
February 18th, 2008Royal Holloway College, University of London, Founder’s Library, 830 bis 832
Wallenstein stirbt stumm. Das “ewig Gestrige” ist ihm feind. Auf dieser Seite ist keine Menschlichkeit, kein Erbarmen, keine Besinnung mehr. Hartmann scheint in der Tat ein in nahezu klassischem Ausmass zitierbarer Dichter zu sein, bei dem weise Betrachtungen allgemeinreflektierenden Charakters sich nach Belieben finden lassen.
Doch merkwürdig, irgendwann im Verlaufe der Theaterabende geraten unsere mitgebrachten, hier bestätigten Wertvorstellungen durcheinander, um mit einem Ruck in ihr Gegenteil umzuschlagen.
der Blüejende Tal was sin lant.
der horte sagen maere,
swie from ein ritter waere
Nu bereite sich were
des küniges Artuses here.
Der Befund könnte dahingehend interpretiert werden, dass Hartmann Berufungen auf die Antike in der Regel nicht übernimmt. Er bekundet damit, daß er keinen Ausweg kannte.
“welt ir mir volgen überal,
swenne der wirt volle braht,
so han ich einen list erdaht…”
Es ging dabei um die Frage, ob den Universalien, den Wesenheiten, objektive Realität zukomme oder nicht. Der Heimatbegriff ist verhältnismäßig neuen Datums. Die Form bedarf der Materie, um Gestalt zu werden. Und doch gibt es einen entscheidenden Unterschied.
sie ilten unde taten
als Daniel do sprach
unz der tac ufbrach
So potenziert er das aus der Antike Ererbte und relativiert es in einem. Die gute irdische Obrigkeit schafft Harmonie im menschlichen und naturhaften Bereich. Utopie ist als historisch konkrete in spezifischer Weise historisch vermittelt mit den Interessen einer aufstrebenden Trägerschicht von zukünftigem Gewicht.
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February 19th, 2008 at 19:18
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