Deutsches Theater

October 26th, 2009

>>Schon weit vor Filmbeginn hatten sich ca. 15 AntiimperialistInnen vor der Toreinfahrt zum b-movie platziert; im Laufe des Nachmittags sollten es noch wesentlich mehr werden. Das Hoftor war verbarrikadiert und mit einem Transparent in Form eines Militärfahrzeugs verhängt, auf dem u.a. »tear down the apartheidwall« zu lesen war. AntiimperalistInnen mit schwarzen Holzmaschinengewehren und Bundeswehrjacken mit aufgeklebten Israelfahnen patroullierten davor und machten die Szenerie komplett. Aufgeführt wurde das Straßentheaterstück »Israelischer Checkpoint in der Brigittenstraße«. Das B5-Klientel verteilte dabei abstruse Flyer gegen den Film und seine VeranstalterInnen und teilte geifernd mit, dass Lanzmanns »Warum Israel« heute und hier nicht gezeigt werde.<< Kritikmaximierung Hamburg: Laiendarsteller schlagen sich durch. Aufführung eines Films des »Shoah«-Regisseurs Claude Lanzmann durch das internationalistische Zentrum B5 in Hamburg verhindert

8 Responses to “Deutsches Theater”

  1. toll Says:

    Waffen für Israel statt Brot für die Welt !

  2. Gehirnschnecke Says:

    Wenn ich da gewesen wäre, hätte ich unter “Allahuakbar!” Rufen den Laden schauspielerisch in die Luft gesprengt und Flyer verteilt, warum Filme überhaupt und an sich unislamisch sind.

  3. Swinging on a star Says:

    Echt super Aktion! Geht auch völlig in Ordnung. Kulla: Ruhe.

  4. posiputt Says:

    mhm mhm.
    der vorwurf “linker antisemitismus” ist jetzt (subjektive perspektive) also nichts mehr, wogegen man wenigstens pro forma noch anredet, sondern hat sich vom bug zum feature gemausert?
    alle achtung.
    schoener und anders: endlich zum greifen nahe.

  5. wühlmaus Says:

    War bestimmt die “super Aktion” aus dieser Ecke seit ungefähr 17 Jahren. Dann nächsten Tag zu einer Diskussionsveranstaltung laufen die da heisst »Antisemitismus in der Linken« wo Mensch ein Tag vorher beim Diskutieren Anderen eine Gelatzt wurde.

  6. slas Says:

    Fand die Veranstaltung in der Flora aber eigentlich recht erfrischend. Die Laienschauspieler vom Vortag wurden vor die Tpr gesetzt und das Gesagte war für Autonome (you know: jeder staat ist ein hurensohn) ziemlich gut.

    b5, du sau.

  7. Ein Leser Says:

    Zu ergänzen wäre noch das Nachspiel: Einer der Schläger, welcher sich bereits vorm Kino mit Mundschutz, Prügelhandschuhen und gezielten Schlägen gegen den Kopf hervorgetan hatte, erkannte am Freitag einen der Kinogäste auf dem U-Bahnhof Feldstraße wieder. Mit den Worten: „Du kommst hier öfter lang, du bist dran“ schlug er ihm einmal kräftig ins Gesicht.
    “Hölle Hamburg”, wie Doris Akrap so schön in der taz schrieb.

  8. Aktionskletterer Says:

    Auf indymedia Israel kann mensch in englischer Sprache frei über derartige Vorfälle berichten, einzige Voraussetzung ist dass die Erzählerperspektive respektiert dass es für niemanden irgendwelche Fraternisierungsverbote geben soll, das trifft die Möchtegernwehrwölfe unmittelbar an ihrer politischen Selbstlegitimation.

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