Mitschnitt Rausch-Abend in Hamburg mit Hans-Christian Dany

May 6th, 2014

Im Januar sprach ich im Hamburger Golem über den Rausch und wurde dann (im Mitschnitt ab Minute 52) von Hans-Christian Dany ein wenig kritisiert und ausgefragt.

4 Responses to “Mitschnitt Rausch-Abend in Hamburg mit Hans-Christian Dany”

  1. Hierarchieallergie Says:

    Leary zu konservativ? Ein “Dalai Leary” in Algerien für Autonomie von oben nach unten statt umgekehrt wäre schon deswegen prekär weil ohne Atomwaffendeckung – wie hätte der sich da mit einer Atomwaffenmacht streiten können. Das einzige was vielleicht gelungen wäre, der Diplomatie so brutal in die Parade zu fahren dass es einen Atomkrieg auslöst, aber damit hätte er nur Brücken hinter sich abgebrochen. Vom Rausch her betrachtet sollte das Panther-Bewußtsein “alle erforderlichen Mittel” durch “alle geeigneten Mittel” ersetzen. Denn Situationen wo die Entscheidung über deren Eignung nicht an eine Autorität delegiert werden kann weil eine solche nicht erreichbar ist gehören zum Alltag.

    Widerspruch auch beim Geschichtsbild: Die wahre schamanische Tradition ist keine hierarchisch regulierte Expertokratie sondern von jeher eine anarch(ist)ische Veranstaltung, alles andere ist Quark. “Der Rausch” ist zwar eine abstrakte menschliche Denkfigur mit Gebrauchswert, aber wenn die Pflanze einen negativen Eigenwillen haben kann (Beispiel Mutterkorn-Zerfall), dann prinzipiell auch einen positiven, und sei es auch zunächst nur der sich nicht industriell nachmachen zu lassen. “Der Gebrauchswert” ist dabei allerdings eine Verdinglichung, weil die Beziehung mit einer psychoaktiven Pflanze nicht nur der Gebrauch eines unbelebten Gegenstands ist sondern eine Symbiose in der Eigeninteressen in beiden Richtungen wirken.

  2. classless Says:

    Der Gedanke war nur, daß auch Schamanismus zur Herrschaftssicherung im Sinne von Rauschkontrolle eingesetzt wurde – das ist keine Aussage über Schamanismus insgesamt.

    Was aber soll der “wahre” Schamanismus sein?

  3. Hierarchieallergie Says:

    Zur bibliographischen Lokalisierung schlage ich Holger Kallweit und Rudolf Kaiser vor, plus Carlos Castaneda als unabdingbare Emigrantenperspektive und wahre schule als zusätzliche akustische Vermittlung.

  4. Hierarchieallergie Says:

    Präzisierung: Kalweit mit einfachem l.

    (Bildschirmarbeit mit Griffnähe zum Bücherregal setzt eine derzeit nicht bezahlbare elektronische Entwanzung von Privaträumlichkeiten voraus.)

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