Das schöne Gefühl, gebraucht zu werden

December 26th, 2016

Hab einen recht aufwendigen 3D-Film im Kino gesehen, der eine Filmreihe über den Nahen und Mittleren Osten im Kalten Krieg aus (rechts)liberaler US-Sicht fortsetzt. Das heißt, es herrscht der typische imperialistische Blick, in dem weiße Männer die meisten Spitzenpositionen innehaben, ein paar weiße Frauen und Token-Nichtweiße aber auch geduldet werden, und nur in der Auseinandersetzung mit dem “Reich des Bösen” (in den ersten Teilen die Sowjetunion, heute unscharf, vermutlich auf Rußland bezogen) werden dann auch andere Halbmenschen und als Tiere entworfene Aliens bündnisfähig – durch die Bank recht klar auf die mehr oder weniger glücklichen historischen und heutigen US-Bündnisse der ganzen Region mit (verwischten) Stammes- und Feudalherrschaften, buddhistischen und islamischen Rebellen, Kampfkunst-Heiligen, Dalai-Lama-Glückskeksen modelliert. Es geht um eine Heilige Stadt mit regional typischem Namen, die vom “Reich des Bösen” ausgelöscht wird usw.

Gemeinsames Band der westlichen Rebellenallianz: Freiheit als individuelle Willkür, religiöse Schicksalsidee, Blutsbande. Das Reich hat hingegen eine Waffe, die als noch verheerender als die (eigenen) Atomwaffen vorgestellt wird; der dafür nötige Rohstoff funktioniert ein bißchen wie das Öl und Uran unserer Welt. Im eigentlichen Plot geht es darum, auch die Frauen-Antifa (Rojava?) für den gemeinsamen Kampf zu gewinnen, sie vorzuschicken bzw. sich von ihrem beispielhaften Einsatz mitziehen zu lassen.

Wenn der eigene Laden bedroht ist, kann auch mal religiöser Fundamentalismus für einen kämpfen – und im äußersten Ernstfall gehen auch die Linksradikalen klar, wenn sie sich auf Linie bringen lassen und für einen die Kastanien aus dem Feuer holen.

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