Revolutions-Ausstellung im Leipziger Hauptbahnhof

October 16th, 2020

Seit heute ist die Ausstellung “Alltag/Revolution. Leipzig 1918-1923” im Leipziger Hauptbahnhof eröffnet. Der Text zur Ausrufung des Freistaats und zur Revolution in Sachsen ist von mir, bei den anderen Texten war ich Korrekturfeuerwehr, auch bei den englischen Übersetzungen.

Die Ausrufung des Freistaats Sachsen im Zuge der 1918 ausbrechenden Revolution verwirklicht, was sächsische Arbeitskräfte zuvor jahrzehntelang fordern. Diese prägen in demokratischer und sozialistischer Selbstorganisation maßgeblich den Weg der deutschen Arbeiter*innenbewegung zur sozialdemokratischen Massenpartei. Seit 1917 streiken sie gegen den Krieg und bilden dazu die ersten Räte.

Von den Großstädten bis in Dutzende Kleinstädte beteiligen sie sich nun an allen Kämpfen der Revolution. Sie verteidigen die Räterepubliken gegen Regierungstruppen Anfang 1919, nehmen am Generalstreik gegen den konterrevolutionären Kapp-Putsch teil und kämpfen für die Vergesellschaftung der Großindustrie. Als die gewählte Landesregierung aus SPD und KPD durch die einmarschierende Reichswehr abgesetzt wird, beteiligen sich Arbeiter*innen am kommunistischen Aufstandsversuch im Herbst 1923.

Der Dresdener Arbeiter- und Soldatenrat übernimmt im November 1918 die Macht vom sächsischen König („Dann macht doch euern Dreck alleene!“). In seiner ersten Regierungserklärung stellt der Rat den Freistaat in den Rahmen der „Epoche des Übergangs von der kapitalistischen in die sozialistische Gesellschaftsordnung“ und einer „einheitlichen deutschen Volksrepublik“. Er verkündet die Trennung von Kirche und Staat, den Achtstundentag und verspricht die „Beseitigung jedes auf Ausbeutung beruhenden Einkommens“.

Die Ausstellung ist noch bis 8. November zu sehen, Langfassungen aller Texte finden sich auf Deutsch und Englisch unter http://www.alltagrevolution-leipzig.de/

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