Gesinnung und Geschmack
April 1st, 2009Keine Überraschung: Zufällig gefällt Jürgen Elsässer die “Bandbreite” wegen ihres peinlichen Tracks über seine früheren Genossen und der von ihnen enthüllten Wahrheit über 9/11 nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch:
April 1st, 2009 at 13:02
“…und uns mit easy sound und hartem Beat fit machen, körperlich und geistig.”
denn in einem kranken körper wohnt ein kranker geist!!!!
“Dagegen helfen die besten Traditionen der Sozialdemokratie, aus der Wojna kommt:
»Glück auf, der Steiger kommt!« in Rap-Version. Das fetzt!”
AAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
April 1st, 2009 at 13:33
Hat eigentlich mal jemand einen “Antideutschen” gesehen?
April 1st, 2009 at 15:29
soso, antideutsche sind also ehemalige linke, denen das handy geklaut wurde.
klingt: logisch.
April 1st, 2009 at 15:46
Wer BAP und Die Toten Hosen zu den wichtigsten Akteuren der Neuen Deutschen Welle zählt, sollte irgendwie die Finger davon lassen über Pop zu schreiben. Vor lauter Ideologie muss ich bei Wonja und Elsässer jetzt daran denken: »Tanzt den Kommunismus, und jetzt den Jesus Christus und jetzt den Adolf Hitler.« Ja, ja, die wichtigsten Akteure sind schon irgendwie tiefer gegangen mit ihrer Opposition als “nur” gegen »Krieg und Faschismus«.
April 1st, 2009 at 15:51
Verdammt, dann bin ich ja gar kein richtiger Antideutscher … mag wer mein Handy klauen?
April 1st, 2009 at 16:34
Ein imperialismuskritisches Lob für “Landser” mit ihrem antifaschistischen Gassenhauer “Bomben auf Israel” vermisse ich auch schon seit einigen Jahren.
Was ist da los, Elsässer?
Da pennt die Querfro… -äh- Volksinitiative irgendwie!
April 1st, 2009 at 17:03
Ich finde die Bandbreite auch größtenteils doof und potentiell gefährlich, halte einige ihrer Positionen für kompatibel mit Nazi-Positionen, das macht sie aber – wie Torsun so schön formulierte – nur _fast_ zu NPD-Rappern.
Und an dem Unterschied würde ich festhalten wollen, man muß nicht das automatische Faschismus-Geschrei der anderen, wenn ihnen wer oder was nicht paßt, mit automatischem Faschismus-Geschrei beantworten.
April 1st, 2009 at 17:12
Jakob, was hast du denn für ein Modell?
April 1st, 2009 at 18:25
Sollte der “auch nicht besser” Vorwurf in meine Richtung gegangen sein, dann trifft mich der nun wirklich nicht. Ich habe das Label “Links” schon lange den Versagern gelassen, die es dringender brauchen als ich – schließlich habe ich das ererbte Glück im bürgerlichen Staat bestens unterzukommen. Daher versuche ich schon garnicht mehr “besser” zu sein.
Zwar nervt auch mich der Verwertungszwang und die durch den Kapitalismus erzeugte Vernagelung der Leute, aber als “Klassenfeind” darf ich bei den “richtigen” Kommunisten ja eh nicht mitspielen (erst später dann, nach der Umerziehung, vielleicht).
Und bevor ich “Zion” und die rudimentären Anfänge einer Zivilisation, die der Kapitalismus immerhin ermöglicht, mit den “wahren Linken” bekämpfe, bleibe ich doch lieber im Grand Hotel Abgrund und lege nochmal ein bürgerliches Studium drauf, mache den Maulhooligan für Israel und finde schon, dass “Landser” zu “Bandbreite” passt.
April 1st, 2009 at 19:34
Das mit diesen Tasten.
April 1st, 2009 at 21:43
also ich stimme kein Faschismus-Geschrei an. auf positionen rumzureiten bringt auch keine diskussion weiter solange nicht klar ist wodurch diese kommen und was die daraus, ich sag mal, fluchtpunkte der position ist. was ist kraft und was ist der wille.
April 2nd, 2009 at 13:09
Nuja, bei Wojna zuhause wird die Moschee von der Pro-Bewegung gebaut, da bleibt einem nur noch die Rückverdummung.
Dass ich vielleicht kein Telefon mit mir rumtragen mag ist nicht vorgesehen?
Aber, wenn das Männchen in Lafontaines Kopf jetzt das Land von “Moslemfressern” bevölkert sieht, dann ist das tatsächlich “der Wahnsinn”, oder genauer gesagt eine narzißstische Verharmlosung des Kannibalismus… Antideutsche essen Elsässer auf =:-)
April 2nd, 2009 at 13:41
»Zivilisation« ist aber auch ein recht schwabbeliger begriff.
April 2nd, 2009 at 17:06
Manche Begriffe verlieren ihre Bedeutung sobald sie in der Mehrzahl verwendet werden.
April 2nd, 2009 at 17:10
@ lasterfahrerei
Dafür erkennt man die Barbarei dann meist doch recht schnell – ergo ist die Abwesenheit derselben zumindest mal ein wenig “Zivilisation”.
Wobei man bei Elsässer und Konsorten meist ja auch mit Kulturrelativismus und -pessimismus ganz gut (und weit – bis in die Steinzeit, wenns sein muss!) fährt.
April 2nd, 2009 at 22:53
[…] Es war klar, trotzdem war ich zwischen dem normalen Würgreiz, der mich immer überfällt, wenn ich etwas von diesen kruden zwei Menschen höre oder lese, und einem Schmunzeln hin und hergerissen. Danke Herr Kulla für beides. […]
April 3rd, 2009 at 00:45
@ gehirnschnecke
barbarei ist ja immer das was jene die sich zivilsiert nennen als babarisch benennen. sozusagen als rechtfertigung für chauvinistische aktionen. daher ist einfach »zivilsation« zu fordern nicht genug. das bischen zivilisation das du meinst ist ja das falsche, oder auch nur eine illusion. so ist der begriff immer etwas der sich gegen etwas anderes höer stellt, nicht etwas das sich über alles setzt und alles ablehnt. demnach kann ja jeder behaupten das ist zivilisation und jemand anderes nein das ist es.
ich sehe zwar schon das bestimmte bürgerliche emanzipations bestrebungen der letzten jahrhunderte wichtig waren aber … sie sind auch selbstgefällig und fett geworden.
kulturrelativismus, nun ja. das interresante an menschlicher kultur ist ja eben fortschritt und nicht eben stagnation. daher muss kultur zerstört werden.
April 3rd, 2009 at 09:46
Tanz den Mussolini!
April 3rd, 2009 at 14:01
@CK
die faschisten erobern zion?
April 3rd, 2009 at 21:29
ich hab ja vor ein paar jahren das antideutsch-bashing heiter mitgemacht (naja, war nur in nem punkforum). und jetzt erst, in den letzten tagen irgendwann, ist mir aufgefallen, was fuer einen absurden verlauf die geschichte der linken da genommen hat. da kommt einem also der bezugspunkt ostblock abhanden und die gelegenheit nutzen so einige, sich mal genauer damit zu beschaeftigen, was links ueberhaupt sein soll. dabei kommen irgendwie die heute sogenannten antideutschen raus. und da ist dann auch auf einmal die angst vor der “spaltung” (gabs mal eine linke einigkeit? und wenn ja, war die links?). und die gegenreaktion ist hasserfuellt und gewaltsam und hat mit inhalt irgendwie nicht so viel zu tun. lieber querfront als antideutsch und so.
einer aus dem o.g. forum hat (das hab ich zu dem zeitpunkt vor ein paar monaten garnicht verstanden) zum thema gemeint, die antideutschen spalten dadurch, dass sie inhaltliche auseinandersetzungen, die sich _in_ der “linken szene” abspielen muessten, nach auszerhalb tragen. ob das jetzt so ist, ob man irgendwem vorwerfen kann, da taktisch bloed vorgegangen zu sein, frag ich mal garnicht. aber er hat da moeglicherweise ganz gut den punkt getroffen. statt einer selbstkritischen linken gibt es jetzt das antideutsche und das traditionell linke lager und keiner will mit dem anderen was zu tun haben. grob vereinfacht 🙂
jedenfalls fuehrt das dazu, dass sich auf im traditionell linken lager einige wieder ueber volk und staat und so definieren wollen, waehrend im antideutschen umfeld sich geradezu marktradikal-liberale positionen bilden. und die einen aergern sich, dass die anderen sich immernoch links nennen (obwohl das ja irgendwie auch in verruf kommt) oder gar kommunisten (…); ojemine!
oder versteh ich das alles falsch?
April 4th, 2009 at 11:32
Diese ganzen Labels und Gruppenzuschreibungen sind kaum noch hilfreich (die gerade noch Antideutschesten z.B. verkündeten auf ihrer letzten Konferenz, nicht mehr als antideutsch und auch nicht mehr unbedingt als Kommunisten firmieren zu wollen; allerorten gibt es die unterschiedlichsten Kreuzungen und Überlagerungen…)
Vielleicht sollte ich dennoch mal ein Posting dazu machen, was die beiden Labels mal bedeutet haben und was sie heute so alles bedeuten und welche Auffassungen ich davon teile (to name but a few: Spaltung, Reproduktion von Herrschaft durch die Beherrschten, gegen volksgemeinschaftliche Formierungen, gegen jeden Antisemitismus) bzw. ablehne/problematisch finde (“Islam an sich”, “der Westen”, Ablehnung kompletter Ansätze wegen ablehnenswerter Elemente).
Wenn ich mal die Zeit dazu finde (das Mantra für den Monat…)
April 4th, 2009 at 12:19
@lasta – Sie wurden selbstverständlich wieder rausgeschmissen, aber der Völkerbund ist immer noch hin.
@posiputt – Vergleiche mal das Niveau des Diskurses zwischen prowestlichen und antiwestlichen Linken mit dem zwischen pro- und antiwestlichen Rechten. Die Unterschiede sind immer noch unterirdisch… aber irgendwer muß ja mal anfangen.
April 4th, 2009 at 13:26
ck: wenn du schreibst “die unterschiede sind unterirdisch”, heiszt das dann, dass sie das gegenteil von vorhanden sind? (ich versteh das leider grad echt nicht)
und dann halt das uebliche: ich versteh auch oft nicht, was von wem wann rechts oder links gefunden wird.
April 4th, 2009 at 13:34
classless: nur noch ein paar wochen!
April 4th, 2009 at 14:04
“und die gegenreaktion ist hasserfuellt und gewaltsam und hat mit inhalt irgendwie nicht so viel zu tun. ”
Lol, wo lebst du? Es waren die Antideutschen, die meinten das Recht zu haben, Linke zu denunzieren und mittels Gewalt gegen sie und ihre Veranstaltungen vorzugehen. Das sich irgendwann Linke anfangen, dagegen zu wehren und dem rechten antideutschen Mob entgegentreten, ist doch wohl verständlich.
Bevor irgendwer seine Hand gegen Antideutsche erhoben hat gab es bereits eine jahrelange inhaltliche Auseinandersetzung (wo diese sich meist noch “antinational” nannten.) Diese hat gezeigt, wofür Antideutsche stehen: für Krieg und Imperialismus, für Geschichtsrevisionimus und Relativismus, für Neoliberalimus und Marktradikalismus, für neurechte (“positiv” gekehrte) völkische Ideologie, für Muslim-Hass und Folterlager. Erst als manche der Antideutschen begannen, offen auszusprechen das sie die Linke zerschlagen wollen, begann es einigen der zu Zerschlagenden zu dämmern, das es mit der Toleranz gegenüber den Antideutschen unter dem Label “Einheit der Linken” vorbei sein muss.
Leider haben viele Linke immer noch nicht kapiert, das man sich von den Freunden des modernen Faschismus eindeutig abgrenzen muss, auch wenn diese mit Antifa-Symbolen rumlaufen oder sonstwie die linke Szene-Identität bedienen.
Aber da es schon einige kapiert haben und dazu übergegangen sind, Antideutsche aus Bündnissen, Zentren etc. rauszukicken, fangen Antideutsche an, sich zu verleugnen. Kulla ist bestes Beispiel, der schon des öfteren in lächerlicher Weise versucht hat, zu leugnen das er den Antideutschen zuzurechnen ist. Die Antideutschen leben von der linksradikalen Szene: einerseits ist es ihr politischer Hauptziel, diese Szene zu dominieren und politisch zu neutralisieren (im Hinblick auf die Politik der Herrschenden), andererseits nähren sie sich von dieser Szene. Die Antideutschen brauchen die radikale linke Szene, aber diese braucht nicht die Antideutschen. Ein Dilemma für die Antideutschen, deshalb schwanken sie immer hin und her. Einerseits wird die Linke bekämpft, als antisemitisch und sonstwas gebrandmarkt, andererseits MÜSSEN sie mit diesen Linken zusammen demonstrieren (siehe 28.3.), weil sie sonst keinerlei politische Relevanz mehr haben bzw. niemand sie mehr als Anti-System-Kraft ernst nehmen kann, schließlich bekommt man antideutsche Inhalte auch in allen Springer-Zeitungen zu lesen.
April 4th, 2009 at 14:57
also, mario: kurz gesagt: die antideutschen sind alles charakterschweine und wollen aus lauter griesgraemigkeit die ansonsten so friedfertig-froehlich-besserweltliche linke zerstoeren?
nun, das ist wirklich nicht nett von denen.
April 4th, 2009 at 15:13
@posiputt – Das heisst dass zwischen dem Niveau der Auseinandersetzung zwischen Antideutschen und Antiimperialisten, und dem der zwischen CDU und NPD mehr Stockwerke liegen als der politische Überbau vorgesehen hat. Muss ich noch sagen welches es ist das im Keller ist?
@Mario – Das sagen auch die prowestlichen Rechten zu den antiwestlichen Rechten, dass die antiwestlichen Rechten in Wirklichkeit etikettenschwindelnde Linke wären. Jetzt führst Du vor, wie ein antiwestlicher Linker einem prowestlichen Linken sagt, er – der prowestliche Linke – wäre in Wirklichkeit ein etikettenschwindelnder Rechter. Ein schönes Beispiel dass Linke und Rechte halt nicht auf die gleiche Weise ticken, sondern spiegelverkehrt.
April 4th, 2009 at 15:15
@ MG
Mal so gefragt: Was macht mich denn deiner Meinung nach zum Antideutschen? Viele deiner angegebenen Kriterien (Marktradikalismus, Neoliberalismus, Muslim-Hass, völkische Ideologie) willst du mir doch nicht ernsthaft zuordnen, oder? Dazu wie auch zum Thema Krieg und Imperialismus zitiere ich einfach mal aus der “Über dieses Blog“-Page, wo ich schrieb, daß ich “für die Aufhebung des Kapitalverhältnisses zur Schaffung eines gleichen Zugangs zum gesellschaftlichen Reichtum für alle [bin], also für eine klassenlose und herrschaftsfreie Gesellschaft. Ich weiß nicht besser als irgendwer anders, wie die dafür notwendige gesellschaftliche Umwälzung vonstatten gehen soll, halte es derzeit aber vor allem für angezeigt, sich genauer anzusehen, warum die bisherigen Anläufe so gründlich schiefgelaufen sind. Außerdem bin ich – demokratie-idealistisch! – für die aktive Bekämpfung all jener, die die Bedingungen für eine allgemeine Emanzipation noch weiter verschlechtern wollen. Dieses Interesse fällt nicht oft mit dem Staatsnutzen bestimmter Staaten zusammen, hin und wieder aber doch.”
Klar teile ich eine Reihe von antideutschen Inhalten, weshalb ich mich mit dem Begriff auch angesprochen fühle, wozu die oben erwähnten zählen (Reproduktion von Herrschaft durch die Beherrschten, gegen volksgemeinschaftliche Formierungen, gegen jeden Antisemitismus); in dein Schema von Antideutschen (wie auch in die Karikaturen von Wojna oder Elsässer) passe ich m.E. nicht hinein.
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit ich diese Erfahrung verallgemeinern kann, aber es ging nicht nur mir so, daß ich teilweise gute Bekannte und Freunde wegen unüberbrückbarer Differenzen verlor, und daß ich unter teilweise heftigen Verbalattacken und expliziten Gewaltandrohungen aus mehreren privaten wie politischen Zusammenhängen ausgeschlossen wurde, in denen ich mich zuvor teilweise lange Zeit gewaltlos an Debatten beteiligt hatte. Auch heute werde ich via Blog-Kommentare und Mails mit Gewaltandrohungen überzogen. Streit finde ich gut; sich weiter mit Leuten auseinandersetzen, die einen oft nur noch anbrüllen, ist aber was anderes.
Wenn du mit Verleugnung meinst, daß ich mich nicht bedenkenlos unter das Label “antideutsch” fassen lassen mag, gebe ich dir Recht – wer sich selbst so labelt und andersrum: was von anderen so gelabelt wird, trifft sich in vielen Fällen nicht mit meinen Positionen.
Wenn du allerdings meinen solltest, daß ich mit meinen Auffassungen hinterm Berg halten würde, dann kann ich dich bloß auslachen, weil ich diese Auffassungen, so deutlich es mir möglich ist, beständig öffentlich vertrete, mit Beats drunter und ohne. Vermutlich meinst du, daß in diesen öffentlichen Äußerungen meine “hidden agenda” fehlen würde – dann würde ich gern konkret wissen, welche Positionen du mir unterstellst.
April 4th, 2009 at 15:28
ck: danke, alles klar jetzt. ich hab dich nicht verstanden, weil ich die unterirdisch-metapher eigentlich nur auf die hoehe, also das niveau irgendeines dingsbums bezogen kenne. einen hoehenunterschied “unterirdisch” zu nennen fand ich irgendwie nicht nachvollziehbar. gerade, wenn du zur weiteren erklaerung dann noch stockwerke heranziehst. also wenn dir jemand beschriebe, ein hochhaus sei, in stockwerken gemessen, unterirdisch hoch, wuerdest du das dann ohne nachzufragen so stehenlassen, wenn dus, was ich fuer wahrscheinlich halte, nicht verstehen wuerdest, es sei denn du wuesstes sowieso schon, was gemeint ist?
notiz an mich: saetze laenger machen! klarheit ist faschismus 😛
April 4th, 2009 at 16:02
@ posiputt
Kannst @ck vielleicht ausschreiben, sonst ist immer unklar, ob das an mich oder Kollege Cannabis Kommando gerichtet ist!
April 4th, 2009 at 16:06
classless: yes. editier das mal in meinen bisherigen beitraegen, falls das geht und du entsprechend motiviert bist. in meinen bisherigen stand “ck” immer fuer “cannabis kommando”
April 5th, 2009 at 07:46
@posiputt – Ich hätte das vielleicht ganz anders formulieren sollen. Als Vergleichsmaterial kann man bspw. eine Auseinandersetzung von Pro-Köln-Anhängern mit einer Kritik an der französischen Front National heranziehen. Hierin kann ich mich zwar zu Wort melden (#103, #172), doch nur mit Verzögerung, d. h. Kommentare werden erst freigeschaltet wenn die Diskussion weitergescrollt ist, und #185 (17:14), worin ich dies benenne ist gar nicht sichtbar.
April 6th, 2009 at 07:18
@ classless
Was ist an der Floskel “Islam an sich” eigentlich so PfuiBäh? Ich lehne den “Islam an sich” ab – sowie das Christentum an sich un das Judentum an sich. Religion ist immer falsch und immer radikal.
Es ist ja keine neue Erkenntnis, dass man zwischen Ideologien/Religionen und Individuen unterscheiden kann und sollte. Daher komme ich mit vielen Muslimen prima klar, auch wenn die wissen, dass ich ihre Religion rundweg ablehne.
April 6th, 2009 at 16:07
Zum Thema Religion/Atheismus werde ich demnächst was Längeres bringen, was eigentlich bloß eine Besprechung von Dawkins’ “Gotteswahn” werden sollte, offenbar aber eher eine Art Artikelserie zu werden scheint.
Was ich auf jeden Fall ablehne, ist wenn “der Islam” in allen Ausprägungen und seiner gesamten Realität mit Faschismus und Terror gleichgesetzt wird. Das ist einfach nur borniert und es findet leider statt. Typischste Erscheinung: die theatralische Frage, wo denn die gemäßigten Moslems bitte zu finden seien.
April 6th, 2009 at 16:40
Wonja macht es zum “fast-NPD-Rapper”, wenn einige seiner Aussagen von Nazis beklatscht werden? Dann macht es natürlich auch “die Antideutschen” zu “fast-Holocaust-Leugnern” und “fast-Juden-Ausrottern”, wenn Politically Incorrect und die Partei Bibeltreuer Christen ganz unproblematisch Seite an Seite mit ihnen demonstrieren. Sorry, aber wie kann man so bescheuert sein und nicht merken, wie einfach sich dieses argumentationsfreie Bashing des Gegenübers umdrehen lässt und auf den Urheber selbst zurückfällt? Wenn die Antideutschen die Linke zerstört haben, dann am ehesten über die Etablierung derart argumentationsbefreiter Assoziationsspielchen, die eben leider viel zu leicht nachzumachen und zurückzugeben sind.
(Holocaust-Leugnung ist beliebt im Kommentarbereich von PI und PBC ist der Szene der Judenmissionierung zuzurechnen.)
April 6th, 2009 at 17:08
Ich schrieb davon, daß ich “einige ihrer Positionen für kompatibel mit Nazi-Positionen” halte, nicht vom Beifall durch die Nazis.
Und wenn ich jetzt hier eben der greifbare Antideutsche bin: Welche meiner Positionen sind kompatibel mit PI- bzw. PBC-Positionen? Spreche ich Israel ein Recht auf Selbstverteidigung zu, weil ich es als Teil des christlichen Abendlandes (PI) oder als Teil des Heilsplans (PBC) ansehe? Gibt es in meinem Blog antimuslimischen Rassismus zu besichtigen? Rede ich der Rechristianisierung, dem Konservatismus oder irgendwelchen Wertebewahrern das Wort?
Und was heißt “unproblematisch Seite an Seite”? Ich hatte und habe ein Problem damit, ich habe vorher darauf in diesem Blog hingewiesen und es gab im Nachhinein auch andere Gründe, diese Kundgebung allenfalls kritisch begleitet zu haben.
Wenn jemand eine Reihe Nazi-Positionen teilt und sich von ihnen nicht inhaltlich, sondern nur identitätspolitisch abzugrenzen vermag (“Ich hab doch Kein Sex mit Nazis gesungen” usw.), weil ihm nicht klar zu sein scheint, worin die inhaltlichen Übereinstimmungen bestehen, muß er sich den Vorwurf der Nähe gefallen lassen. Oder?
April 6th, 2009 at 17:53
a) (Erkennbare) Neonazis kriegen ganz sicher mehr Ärger auf Demos, zu denen Wonja geht, als PI Ärger kriegt auf Demos, zu denen auch Antideutsche gehen. D.h. der zweite Fall läuft nunmal in der Realität vergleichsweise unproblematisch ab.
b) Du willst sagen, wenn Wonja 9/11 für eine Verschwörung hält und Neonazis dies auch tun, dann sind das “kompatible” Positionen. Aber wenn Du Israelfahnen schwenkst und PI auch, dann ist das keine “kompatible” Position? Das ist doch willkürlich. Denn Unterschiede in der Motivation wird es in beiden Fällen geben, z.B. hält Wonja sicherlich 9/11 nicht für eine Verschwörung der Juden, was ich aber vielen Neonazis zutraue.
Ab welchem Punkt soll denn die Übereinstimmung der Positionen so substantiell sein, dass sie zur Kompatiblität wird? Das ist doch wie gesagt willkürlich. Genausogut könnte man jeden, der auch nur eine Pressemitteilung der Polizei für gelogen hält, für kompatibel mit Nazipositionen erklären – weil er ebenso wie Nazis daran glaubt, dass “das System” ihn anlügt.
April 6th, 2009 at 18:03
@ classless
Freu mich auf den Artikel! Hast Du auch schon Hitchins’ “God is not great” gelesen? Fand ich viel besser als Dawkins.
Ich frage bei der Frage nach dem “gemäßigten Moslem” mittlwerweile immer theatralisch zurück, wo denn die gemäßigten Christen seien. Ich kenne zudem “moderate” Muslime persönlich – die sind in einigen Fällen eher im Einklang mit den “Werten” der “westlichen Welt” als PI-Spinner und CSUler.
April 6th, 2009 at 18:18
(Der junge Mann heißt Wojna.)
Ich verstehe, worauf du hinauswillst, halte es aber letztlich deshalb nicht für willkürlich, weil es bei mir um eine einzelne Übereinstimmung und noch dazu eine symbolische ginge, die kaum einen Meter weiter führt, während Wojna ein Weltbild – eine winzige Machtelite terrorisiert mittels selbstgemachtem WTC-Anschlag die guten Völker der Welt, der faschistische Angriff auf Pearl Harbor war nur eine Inszenierung, der Iran ist unschuldiges Opfer des Imperialismus, “in Deutschland werden Kritiker mit der Auschwitzkeule erschlagen” (Wojna) – in großen Stücken mit den Nazis teilt.
Die Unterschiede sind mir auch bewußt – Wojna scheint mir z.B. kein Rassist zu sein – weshalb ich darauf bestehe, ihn nicht mit den Nazis gleichzusetzen.
Nochmal zum Breitscheidplatz: Diese Kundgebung wurde nicht von “Antideutschen” veranstaltet, PI ist wiederholt verbal attackiert worden, in fast allen Fällen von Leuten, die ich dem antideutschen Antifa-Spektrum zuordnen würde. Ich würde sie niemals an einer politischen Veranstaltung teilnehmen lassen und ich bin mir relativ sicher, daß sie längst nicht mehr meinen, bei den “vaterlandslosen Kommunisten” mitmachen zu wollen, wie das wohl vor ein paar Jahren erwogen wurde.
April 6th, 2009 at 19:23
na das stück, von der bandbreite, über den scharwarma ist schon irgendwie merkwürdig, da gehts ja darum das der libanese am bahnhof da angeblich sperma mitreinmacht “für die deutschen”. klar song gegen rassismus der sich gegen deutsche richtet, aber äaaäh hallo?
April 6th, 2009 at 20:41
Den Song kenn ich gar nicht.
April 7th, 2009 at 21:39
den kannste kennenlernen bei http://www.diebandbreite.de/ auf ihrem mp3 player.
April 11th, 2009 at 12:53
Das könnte ich auf PI verlinken, würde sofort für echt gehalten – Ekel erregen funktioniert immer.
April 11th, 2009 at 16:39
@classless – Der gemäßigte Moslem ist da zu finden wo eine Synagoge in Mekka ebenso möglich ist wie eine Moschee in Jerusalem.
@Broadaganda – Wojna hat die Konkursmasse des Nationalsozialismus an seiner Seite, die Antideutschen die der Entnazifizierung.