Haselnuß dann eben schwarzgrün

April 11th, 2011

In der aktuellen “Jungle World” stehen gute Texte zum Weg in die schwarz-grüne Einheitssoße.

Volker Weiss schreibt über das “Bedürfnis des Bildungsbürgertums nach Sinnstiftung”, das “den Grünen zum Wahlerfolg verholfen” hat:

>>Sie sind die legitimen Erben des bürgerlichen Konservatismus. (…) Getreu der Dialektik des Machterhalts, die der italienische Schriftsteller Tomasi di Lampedusa formulierte, gilt: Manchmal muss sich eben etwas ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist.<< Magnus Klaue: Deutschland sucht den Super-Gau

>>Genug Material gäbe es also, an dem sich Kritiker der deutschen Anti-Atomkraft-Bewegung abarbeiten könnten. Doch die wenigen, die sich der Aufgabe annehmen, haben mit den Umweltaktivisten leider gemein, sich als alleinige Hüter der Vernunft zu verstehen – einer Vernunft, die entgegen dem Selbstverständnis derer, die sie predigen, vom kleinbürgerlichen Vertrauen in »Expertenwissen« sowie von der festen Überzeugung getragen ist, was die Vorstellungskraft übersteige, das könne auch nicht geschehen.<< Und Markus Ströhlein bemerkt zur Ethikkommission “Sichere Energieversorgung”:

>>Die Bundesregierung hat also offensichtlich ihre Kalkulation des »atomaren Restrisikos« aktualisiert und ist zu dem Ergebnis gekommen: Atomkraft lohnt sich nicht mehr. Verstrahlte Landstriche, kranke, tote und deshalb nicht mehr sonderlich tüchtige Bürger – das wären schlechte Geschäftsbedingungen für den Standort Deutschland.<<

2 Responses to “Haselnuß dann eben schwarzgrün”

  1. bigmouth Says:

    warum ist magnus klaue eigentlich so schrecklich überheblich, und schreibt etwa “der physikalisch grundgebildete TV-Kasper Rangar Yogeshwar”? Yogeshwar hat immerhin ein “Studium der Physik an der Technischen Hochschule Aachen mit Abschluss als Dipl. Physiker mit Fachrichtung “Experimentelle Elementarteilchenphysik und Astrophysik”

    Forschungsarbeiten am Schweizerischen Institut für Nuklearforschung
    (PSI) Villigen, CERN Genf, KFA Jülich” vozuweisen

    wirkt wie futterneid eines prekär beschäftigten geisteswissenschaftlers…

  2. Donauwelle Says:

    Also ich finde Pausewang hat in der Sache Recht – es ist besser sich bereits als Kind mit der Hibakusha-Thematik auseinandergesetzt zu haben, denn als Erwachsener hilflos dem kulturindustriellen Verdrängungsgebaren ausgeliefert zu sein. Natürlich ist es keine besonders angenehme Vorstellung die bekannte Umwelt könnte sich schlagartig in eine Kinderkrebsstation verwandeln, aber je früher man lernt dass viel zu viele Erwachsene das Risiko nicht wahrhaben wollen um so leichter fällt es damit umzugehen. Es geht nicht darum das unumkehrbar erfahrene Wissen zur Selbstdiagnose der Strahlenkrankheit wieder loszuwerden, sondern zu verhindern dass es zu weiterer planetarer Kontamination kommt. Die Willensbildung nicht länger (potentieller) Kollateralschaden einer organisierten Unverantwortlichkeit sein zu wollen ist das genaue Gegenteil einer Bereitschaft der Risikotechnologie Opfer zu bringen. Letzteres macht übrigens Petra Kelly auch nicht wieder lebendig, und der Nervenkrieg um die Definitionsmacht über die Zumutbarkeitsgrenzen der Belastung ist schon ohne “friendly fire” krass genug.

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