Es muß immer jemand anfangen

July 17th, 2015

Die Haltung, das Schlimmste zu verhindern, bevor und damit Richtiges passieren kann, führt angesichts von immer schlimmerem Schlimmem in immer schrillere moralische Anklagen, in denen Abgrenzung und Abwertung gegen Abgrenzung und Abwertung gesetzt werden (je nach Thema und Personenkreis: Sexismus gegen rechts und oben, Unterschichtengebashe gegen Rassismus, selbst Angelesenes gegen Nicht-Gelerntes, Behindertenfeindlichkeit und Pathologisierung in so ziemlich alle Richtungen).

Dabei ändert die Gesamtlage und die (eh kaum noch sinnvoll zu leistende) Prognose kaum etwas daran, daß immer alles getan werden muß, was getan werden kann: daß immer aller Widerstand, alle Hilfe und Solidarisierung geleistet werden müssen, daß immer alles noch besser verstanden und erklärt werden muß, aller sinnvoller Zusammenschluß passieren, alle nötige Trennung vorgenommen und alle irgend praktikable Aneignung gestartet werden muß. Die Grenze bilden die Kapazitäten – alles andere ist doch Ausrede.

Also: anfangen, weitermachen, nicht aufhören! Von alleine wird’s bloß immer noch schlimmer.

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