Wo Dresden Calling draufsteht…

October 20th, 2009

Seit einer Woche werde ich mit wachsender Frequenz gefragt, warum in der Mobilisierung für den 13. Februar 2010 in Dresden unser Songtitel “Dresden Calling” auftaucht, ob ich was damit zu tun hätte, ob ich mich nun für No Pasaran engagieren würde oder ob sie damit einen Brückenschlag ins “antideutsche Lager” versuchen würden.

Auf Nachfrage bekam ich die Auskunft, daß sie sich den Slogan selbst ausgedacht haben – ist ja auch nicht so abwegig. Ich wiederum hab mit No Pasaran soviel und sowenig zu tun wie vorher – ich sympathisiere grundsätzlich mit allen, die sich am 13. Februar den Nazis entgegenstellen, sehe aber inhaltlich einige Differenzen zu Leuten, die ihre Aufrufe bei Facebook mit der Wendung “genau wie 2009” beginnen und die auf antifa.de schreiben:

>>Mit einer bundesweiten antifaschistischen Großmobilisierung betraten wir 2009 absolutes Neuland in Dresden.<< Das ist gegenüber den Aktivistinnen der Vorjahre eine ziemliche dreiste Ansage. Die bis zu 1500 Leute, die zum Teil erfolgreicher blockierten als 2009, kamen auch schon zu großen Teilen nicht aus Dresden. Noch dubioser scheint mir diese Passage:

>>Das Verharren auf einer theoretisch-philosophischen Ideologiekritik beschränkt antideutsche Antifa-Gruppen allerdings in ihrer praktischen Handlungsfähigkeit und führt in die politische Isolation. Ihr entkontextualisiertes Verwenden von Nationalfahnen, das für AntimilitaristInnen unerträgliche Abfeiern von Krieg und Kriegsmaterial in Layout und Texten, die undifferenzierte Gleichsetzung von BürgerInnen und Neonazis sowie das Diffamieren von zivilgesellschaftlichen Versuchen, den Neonazi-Aufmarsch zu stoppen, machten es bewegungsorientierten Antifas unmöglich, sich an den Bündnisbestrebungen von „venceremos“ zu beteiligen.<< Heißt das, daß man sich solange den Nazis in Dresden nicht entgegenzustellen gedachte, wie man befürchten mußte, selbst nicht die inhaltliche Hegemonie zu haben? Und das angesichts der doch stark gemischten Aktivistinnen vor Ort, die nach meinem Dafürhalten in keinem Jahr hauptsächlich die vielbeschworenen “Ultra-Antideutschen” waren. Am 13. Februar in Dresden nicht mitzumachen, solange eine Handvoll Nationalfahnen der Alliierten mitgetragen werden – das erschiene mir als Maximalismus, als das Verharren auf der eigenen Position, als Triumph der politischen Taktik über das gemeinsame Ziel der Be- bzw. Verhinderung des Naziaufmarsches.

Daß die oben erwähnte Idee des Brückenschlages nicht sehr wahrscheinlich ist, läßt übrigens auch der Abgleich der zitierten Passagen des Aufrufs mit unserem Songtext leicht erkennen:

These superfit killers had to be stopped by violence/with more tanks and more guns and more bombs/Dresden is burning and I live by the river


Das Video zum Song, made by and in uglydresden

38 Responses to “Wo Dresden Calling draufsteht…”

  1. lasterfahrerei Says:

    »als Triumph der politischen Taktik über das gemeinsame Ziel der Be- bzw. Verhinderung des Naziaufmarsches.«

    die politische taktik ist aber nicht irgendwas aussenstehendes. wie soll sie da triumphieren? taktik ist nun mal ein ziemlich wichtiger teil zu einem ziel, bzw. entscheidet auch darüber bei welchem ziel letztendlich angekommen wird (will e.g. “wollen” lass ich mal lieber weg, weil wollen kann mensch ja bekanntlich viel).

    positionen sind ja nun mal da um drauf zu verharren, sollange es kein ausharren wird.

  2. Aktionskletterer Says:

    Die “politische Isolation” ist eine der letzten Lebenslügen der analogen Gesellschaft, es gibt sie nur noch im Wunschdenken der Digitalisierungsverlierer. Vielleicht sollte dem Aufruf ein antideutscher Pappkamerad zum Selberbasteln beigelegt werden? Dagegen spricht doch nur dass dann die Nazis sofort zum Plagiat schreiten dürften.

  3. Gehirnschnecke Says:

    Na, ich will doch hoffen, dass ich in meinem Grand Hotel Abgrund noch recht lange “isoliert” bleibe. Bei dem Volk…

  4. Aktionskletterer Says:

    @Hotelgäste – Das heißt das Transpa das wir über Eurer Terrasse aufgespannt haben hängt korrekt und versperrt niemandem die Aussicht?

  5. sten Says:

    …ist deutschland drin. wenn man sich die verlautbarungen von no pasaran und die eingeladenen gäste anschaut, dann wird deutlich, worum es no pasaran geht: die deutsche volksfront gegen die nazis.

    so wird die befreiungsleistung der alliierten klein geredet, das erinnern daran unter verweis auf einen “antimilitarismus” denunziert, es wird der israelhasser und apologet des iranischen regimes peter strutynski aufs podium gesetzt.

    das ließe sich jetzt unendlich fortführen. no pasaran fällt noch hinter den sowjetischen/parteikommunistischen bündnis ab 1941 zurück. die eröffnung der zweiten front und der massive angriff auf die nazis war damals eine der wichtigsten forderungen der su an die westallierten.

    no pasaran ist in dresden nicht teil der lösun, sondern verschärft eher das problem, indem es den dresden-mythos “antifaschistisch” transformiert und rettet.

    die frage, die sich communist/innen stellen sollte ist also, wie kann eine kritische intervention gegen die linken volksgemeinschaftler von np aussehen.

  6. huenerei Says:

    »die frage, die sich communist/innen stellen sollte ist also, wie kann eine kritische intervention gegen die linken volksgemeinschaftler von np aussehen.«
    vermutlich einen podiums-disko abend am 13.februar in berlin organisieren.

  7. classless Says:

    Es wäre auf jeden Fall schön, wenn das jetzt nicht umgekehrt als Anlaß bzw. Vorwand funktioniert, nicht nach Dresden zu fahren.

  8. Aktionskletterer Says:

    Vielleicht wird Peter Strutynski schon davor zu einer persona wikipedia?

  9. doesn't mind Says:

    “beschränkt […] allerdings in ihrer praktischen Handlungsfähigkeit und führt in die politische Isolation.”

    war schon immer die Deckformulierung für die Phantasie “wir sind so wichtig, dass dann, wenn wir nicht mit […] zusammen arbeiten, […] so irrelevant werden, das wir uns nicht mehr [damit].”

  10. lasterfahrerei Says:

    der blog verlottert ja. kulla kümmert sich um nix mehr.

  11. amifahne Says:

    “die eröffnung der zweiten front und der massive angriff auf die nazis war damals eine der wichtigsten forderungen der su an die westallierten.”

    die sie erst nachgekommen sind, nachdem sie befürchteten, die rote armee könnte bis nach paris marschieren, du pfosten!

  12. classless Says:

    @ lasterfahrer

    Bezog sich das auf den Bildlink? Das kündigen die mir nicht an, wenn sie ihn ändern…

  13. lasterfahrerei Says:

    ce, oui!

  14. BomberDomme Says:

    @ amifahne
    “die sie erst nachgekommen sind, nachdem sie befürchteten, die rote armee könnte bis nach paris marschieren, du pfosten!”

    Tja ich würde sagen damit hasst du dich selbst denunziert als oberpfosten!
    Aber der Aufklärung willen schick ich dir mal nen Link wer wann angefangen hat zu kämpfen
    : http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Weltkrieg

    So jetzt lies das nochmal ganz genau durch und überlege welche Länder schon gekämpft haben während Stalin noch mit Hitler paktierte und Polen gemeinsam verschachert wurde.
    Wenn du richtig tipst schenk ich dir Teegebäck.
    Another dumb Hun cant shut his mouth.

  15. classless Says:

    @amifahne & BomberDomme

    Ohne das Gepöbel würde es auch gehen.

  16. Aktionskletterer Says:

    Kulla, kannst Du bitte wieder abstellen dass ich wegen jeder Wortmeldung eine Email bekomme?

  17. classless Says:

    Äh, schau ich mir mal an. Du hast das nicht selbst so abonniert, oder?

  18. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    Jetzt tu mal nicht so, als hättest du dir den Titel ausgedacht, den gabs auch schon vorher.

    Das Spektrum ist tatsächlich nach wie vor gemischt, aber im Unterschied zu früher artikulieren sich jetzt auch Nicht-Antideutsche, die sich seitdem ständigen ideologischen Unterstellungen und Angriffen von Seiten der antideutschen Wahrheitsminister ausgesetzt sehen.

  19. classless Says:

    Das mag sein, daß es den Titel schon vorher gab (mir fiel er nach dem Februar 2008 im “Morgenrot” ein, als dort mal wieder “London Calling” lief), aber es geht mir nicht um Urheberschaft oder Patent. Vielmehr werde ich, seit diese Mobiliserung läuft, danach gefragt, was ich damit zu habe, und wollte dazu Stellung nehmen, is all.

    Die Nicht-Antideutschen haben sich vorher nicht artikuliert? Die ganzen Leute, die vorher bei den Aktionen und Demos dabei waren, haben echt drumherum die Klappe gehalten? Das war mir nicht aufgefallen…

    Ich finde es wie gesagt nicht in Ordnung, jetzt so zu tun, als wäre bis 2009 nur Fehlschlag und Sektiererei gelaufen und jetzt wäre alles immer besser, weil endlich die große Bewegung mit dem Draht zur Masse da ist. Das ist mir zu schwarz-weiß und auch ein bißchen anmaßend, vor allem wenn ich mir die Begründung fürs Fernbleiben in den Vorjahren anschaue. Dieses Jahr war ich selbst nicht vor Ort und kann mich daher nur auf das beziehen, was mir berichtet wurde – demnach scheinen viele eher die Fixierung auf die möglichst große Demo für einen Teil des Problems zu halten. (Ich weiß auch, daß du das anders siehst, kann aber anders als in den Jahren zuvor aus der Entfernung schlecht entscheiden, wer da richtiger liegt.)

  20. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    In gewisserweise kann ich das nachvollziehen, ich hab mich auch nicht von den Antideutschen abhalten lassen, genauso waren auch immer ALBler da gewesen. Es gab aber immer die venceremos-Truppe, die da den Hut drauf hatte, und deren Meinung man durch bloße Anwesenheit quasi als Zählvieh unterstützt hat.

    Ich hätte damit leben können, wenn wenigstens produktiv noch was bei rumgekommen wäre, aber diese Meinung die da propagiert wurde, die nicht meine ist, stand auch noch breiteren Protesten im Wege. Deshalb finde ich das legitim, sich dann außerhalb dieses Kreises zu organisieren und dann auch auf Teilerfolge des Konzepts hinzuweisen. Dass es gleich aus dem Stand klappt, war nicht zu erwarten, aber die Demonstration hat durchaus das Klima in der Stadt verändert. Die Antifa sorgt durch ihre reine zahlenmäßige Präsenz dafür, dass die Akteure in der Stadt sich jetzt auf einmal ernsthaft und geschlossen um den Naziaufmarsch kümmern wollen und selbst im CDU-Umfeld ist auf einmal von kritischem Umgang mit dem 13. Februar die Rede.

    Wie auch immer, dieses Jahr wird es mit Sicherheit anders laufen, mit einem anderen Konzept, obs aufgeht wird man sehen.

    Übrigens war die erfolgreichste Blockade bisher im Jahr 2006. 2007 war das ein sinnloses Geschenk von der Polizei. Der Teil der Strecke, der blockiert wurde, war sowieso nicht attraktiv und die Nazis hatten aufgrund der langen Vorkontrollen auch garkeine Zeit mehr dafür. Und die meisten Leute auf der Demo waren aus der Region, was angesichts des Wochentages auch nicht verwundert. Leider wurde die 2006 und 2007 eingeschlagene Richtung in der Mobilisierung nicht fortgesetzt, was letztendlich einer der Hauptgründe für den Bruch war.

  21. classless Says:

    “Die Antifa sorgt durch ihre reine zahlenmäßige Präsenz dafür, dass die Akteure in der Stadt sich jetzt auf einmal ernsthaft und geschlossen um den Naziaufmarsch kümmern wollen und selbst im CDU-Umfeld ist auf einmal von kritischem Umgang mit dem 13. Februar die Rede.”

    Das gehört auch zu den Sachen, die sich von außerhalb nur vage beurteilen lassen.

    Verwechselst du da was oder war 2007 aus deiner Sicht trotz des erfolgreichen großen Durchbruchs und der vielen kleinen trotzdem ein Geschenk, nur weil die Polizei die Nazis stehen ließ, bis sie meinten, die Lage halbwegs einschätzen zu können? 2008 wurde die Antifa-Demo bis auf die Nazi-Demoroute begleitet, das könnte man als Geschenk bezeichnen, aber auch da ging das nicht zuletzt deshalb, weil es erstmal eine ordentliche Sammlung am Hauptbahnhof gegeben hatte, oder?

  22. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    2006 war die Blockade der Augustusbrücke, mit kleineren Straßenschlachten auf der Carolabrücke, wo die Nazis letztendlich umdrehen mussten. Das war das erste und einzige mal, dass die direkt Widerstand gespürt haben.

    2007 gab es keinen erfolgreichen Durchbruch. Dafür kleinere Krawalle in der Pirnaischen Vorstadt und Blockaden auf der Straße zwischen Sachsenplatz und Synagoge unten an der Elbe. Die Nazis sind dann das Terrassenufer lang und an der Synagoge hoch Richtung Rathaus, statt noch den Abstecher durch das Plattenbauviertel Pirnaische Vorstadt mitzunehmen.

    2008 ging nicht viel, da gabs eine relativ wirkungslose Spontandemo von Antifaseite, mit nem kaputten Naziladen, und die Bürger haben ihre Blockade auf der Carolabrücke inszeniert. Die Nazis haben davon gar nichts gemerkt, weil sie in Ruhe über Marien- und Augustusbrücke gelaufen sind, und mit dieser prestigeträchtigen Route vollauf zufrieden waren. Zumal die wenigsten da die ursprüngliche Route gekannt haben.

  23. classless Says:

    “2007 gab es keinen erfolgreichen Durchbruch.”

    Als die Demo gestoppt werden sollte, brachen die 1000 Leute zu großen Teilen durch die Polizeikette, ich hab auch ein Foto davon gemacht: http://www.classless.org/2007/02/14/deconstructing-dresden-demo-und-blockade/

    Ohne diesen Durchbruch wären die Sitzblockaden am Terrassenufer wohl eher nicht zustandegekommen, oder seh ich das falsch?

  24. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    Als jemand dem das Vorhaben dort nicht gänzlich unbekannt war, muss ich sagen, dass der Durchbruch dort nicht erfolgreich war. Eigentlich wollte man geradeaus in Richtung Synagoge durchbrechen, und dort blockieren, damit wäre Synagoge und Rathaus für die Nazis gestorben gewesen und die hätten eine wesentlich kleinere Route oder gar nicht laufen können.

    Da war aber kein Durchkommen, stattdessen sind die Leute in die Innenstadt gerannt, wo gar nichts ging (Demokratiemeile, weiträumig Hamburger Gitter und viel Polizei). Erst als dann die Parole “Richtung Sachsenplatz und Steinstraße” ausgegeben wurde, zogen die Leute in die Pirnaische Vorstadt, die von der Polizei kaum gesichert war. Dort wurden dann die wenigen Polizeikräfte auch angegriffen und da gabs kleinere Durchbrüche auf die Steinstraße, während der Großteil sich hinter der Sitzblockade Richtung Sachsenplatz gesammelt hatte, wo wohl auch Barris gebaut wurden. Es war also ordentlich was los, und das aktionsorientierte Publikum hatte etwas Spaß, aber die Nazis haben davon nichts gemerkt. Die wurden durch lange Vorkontrollen am Auftaktort festgehalten, und hatten eh keine großes Interesse daran, nach 22:00 Uhr noch den Schlenker durchs Plattenbauviertel mitzunehmen.

    Im Nachhinein betrachtet, wärs wahrscheinlich das Sinnvollste gewesen, auf der Kreuzung wo man durchbrechen wollte, einfach sitzen zu bleiben, man hätte dort auch noch Raum gehabt, bei eventuellen Steinstraßenrouten einzugreifen, aber irgendwie, war das wohl im Vorhinein nicht richtig absehbar, wie lange sich das bei den Nazis hinzieht und wo die eigentlich lang wollen.

  25. olek Says:

    @arschkrebs:

    “ständigen ideologischen Unterstellungen und Angriffe antideutscher Wahrheitsminister”

    ich kenn die indymedia-artikel von ra0105, die auch zuletzt wieder auf die lokale no pasaran-seite übernommen wurden. was aber soll daran antideutsch sein?

    “genauso waren auch immer ALBler da gewesen. Es gab aber immer die venceremos-Truppe, die da den Hut drauf hatte, und deren Meinung man durch bloße Anwesenheit quasi als Zählvieh unterstützt hat.”

    die alb hätte immer das gespräch suchen können, dazu gab es durchaus einladungen. hat sie aber nie. von daher kann der stimmvieh-vorwurf vll. auch einfach mal stecken gelassen werden. btw: es waren auch sogenannte antideutsche auf der no pasaran-demo, und nichtmal wenige. no pasaran war sich auch nicht zu schade die mitzuzählen.

    und klar du kannst alles was in den vorjahren lief, sei es 2004, 2005, 2006, 2007 oder 2008 anders interpretieren. das es die riesenerfolge gewesen wären, hat nie jemand behauptet. das einfach unter ferner liefen abzutun, ist aber unsinn. (beispiel 2008: immerhin waren 1000 leute auf der spontandemo, angesichts eines faktischen demoverbots, keine schlechte sache. ursprüngliche naziaroute zu dem noch blockiert – auch nicht schlecht, jedenfalls ein teilerfolg. bei der no pasaran demo war es legitim die teilerfolge darzustellen, hier nicht?) vll. sagst du das einfach nochmal denen ins gesicht, die sich an den tagen mit polizei, nazis, bürgerInnen, ordnungsamt, presse und gerichten rumärgern durften. wahrscheinlich machste das aber eh nicht, weil du nur im internet die große klappe hast. im gegenzug die no pasaran demo als highlight darzustellen, da ja schon die bloße anwesenheit von 4000 antifas beim cdu-umfeld eine kritische auseinandersetzung mit dem 13.februar auslöst (wie sieht die denn eigentlich genau aus? ist die angekündigte verschärfung des versammlungsgesetzes gemeint? oder das neue 13.Feb-Denkmal das von CDU-OB und Ministerpräsident begrüßt werden?), ist doch einfach nur billig. da willst du dir einfach nur die inhaltliche arbeit, die kritik am gedenken, einverleiben und positiv in der eigenen bilanz verbuchen. verständnis für den ablauf von politischen prozessen (die wohl nur im seltensten fall tatsächlich und wirkungsvoll von einer (!) demo beeinflußt werden) zeigst du damit eher weniger. die differenz in der bewertung der unterschiedlichen demos ist jedenfalls bemerkenswert. die vermeintlichen antideutschen demos: “wirkungslos”, “kein erfolgreicher Durchbruch”, “ging nicht viel”. No Pasaran: “gleich aus dem Stand (ge-)klappt”, “sorgt (…) dafür, dass die Akteure in der Stadt sich jetzt auf einmal ernsthaft und geschlossen um den Naziaufmarsch kümmern”.

    @classless: ohne durchbruchsversuche (es hat nicht im ersten anlauf geklappt) keine blockaden, war auch mein eindruck.

  26. classless Says:

    @ olek

    “es hat nicht im ersten anlauf geklappt”

    Das stimmt. Aber @ Arschkrebs noch mal: ich denke, es war sinnvoll, den Durchbruch zur Synagoge und zum dortigen Ufer zu versuchen; nachdem das nicht den gewünschten Erfolg zeitigte, war es dennoch durch den Versuch erst möglich, in dieser Stärke weiter in Richtung Sachsenplatz aufs Terrassenufer zu kommen. Und die Nazis könnten zumindest gemerkt haben, daß sie nicht mehr ihre ursprüngliche Route laufen konnten, die ja über den Sachsenplatz zum Stadion führen sollte. Das ist nicht viel, aber es ist eben auch nicht nichts.

  27. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    @classless
    Ich habe auch nie behauptet, dass es nichts war und übrigens an der Stelle auch nicht unterstellt, dass es die Schuld der Antideutschen war. Ich sehe die taktische Situation an der Stelle anders, wobei ich nicht den Durchbruchsversuch an sich in Frage stellen wollte, aber das brauche ich nicht noch mal ausführen. Dennoch war meiner Meinung nach 2006, wo die Nazis umdrehen mussten, das Jahr wo die Nazis das einzige mal ernsthaft Widerstand gespürt haben und davon auch ernsthaft gefrustet waren.

    @olek
    Der Artikel von ra0105 war doch auch nur wieder eine Antwort auf Angepisse eurerseits im AIB.

    “sagst du das einfach nochmal denen ins gesicht, die sich an den tagen mit polizei, nazis, bürgerInnen, ordnungsamt, presse und gerichten rumärgern durften. wahrscheinlich machste das aber eh nicht, weil du nur im internet die große klappe hast.”

    Dito, wer hat das nicht?

    “die alb hätte immer das gespräch suchen können, dazu gab es durchaus einladungen. hat sie aber nie. von daher kann der stimmvieh-vorwurf vll. auch einfach mal stecken gelassen werden. btw: es waren auch sogenannte antideutsche auf der no pasaran-demo, und nichtmal wenige. no pasaran war sich auch nicht zu schade die mitzuzählen.”

    Es war doch nicht so, dass diese Einladungen nicht auch von Nicht-Antideutschen wahr genommen wurden. Offensichtlich reicht es aber nicht einfach nur einzuladen, wenn man keine Abweichung von der eigenen Linie zu lassen will. Außerdem verwechselst du hier was, ich habe der venceremos-Truppe keinen Vorwurf draus gemacht, dass sie alle Leute auf den Aktionen mitgezählt hat, das macht schließlich jeder so. Wenn jemand nicht mitgezählt werden will, muss er eben deutlich was Eigenes machen.

    Ich habe die Teilerfolge direkt danach immer sehr wohl in den Vordergrund gestellt, einfach weil alles andere demobilisierend fürs nächste Jahr und politisch ein Schuss ins eigene Knie gewesen wäre. Da muss ich mir überhaupt keinen Vorwurf machen, aber mit etwas Abstand darf man wohl auch etwas selbstkritischer sein und damit ist kein AntiD-Bashing gemeint, sondern noch mal tatsächlich darüber nachzudenken, was hat tatsächlich was gebracht und was nicht. Und 2008 war definitiv eine Verschlechterung gegenüber 2007 gewesen, wo an einem Wochentag vor allem aus der Region mehr Menschen da waren, als 2008 bundesweit an einem Wochenende und das lag nicht nur an einem Demoverbot und Angst vor AntiDs sondern einfach auch an schlechter Mobilisierungsarbeit, dass es dann immerhin noch Tausend wurden ist auch nicht allein euer Verdienst, sondern z.B. auch der kritisch-solidarischen Mobilisierung auf Indymedia geschuldet, die es mit ihrem Feature immerhin bis in die Sächsische Zeitung geschafft haben.

    Man kann von der Demo letztes Jahr halten was man will, aber No pasarán hat es ganz offensichtlich geschafft, was jahrelang nicht gelang, nämlich größere Kreise in der Antifaszene zu mobilisieren, ob es damit auch zu einem festen Termin für größere Kreise in der Antifaszene wurde, wird sich zeigen, aber bisher sieht es ganz so aus.

    Was die CDU angeht, es ist sicher kein Zufall, dass die von der Orosz vor der Aktionskonferenz versucht wurde, Tatsachen zu schaffen, was den 13. Februar angeht. Man sieht sich also an der Stadtspitze zumindest unter Zugzwang. Dass die CDU sich inhaltlich nicht groß ändern wird, braucht niemand zu erwarten und auch dass man abwarten muss, was den großen Worten diesmal folgt. Das mit dem Versammlungsgesetz ist nicht wirklich was Neues, sondern wird schon seit dem 13. Februar 2008 diskutiert und wird auch das nächste mal noch nicht greifen, da der parlamentarische Ablauf zulange dauern wird. Außerdem würde die Route der Nazis vom letzten Jahr davon kaum beeinträchtigt.

    Dennoch würde ich gern wissen, wo Orosz und der Ministerpräsident den Denkmalsvorschlag begrüßen? Bisher ist die Resonanz doch eher verhalten. Was natürlich auch daran liegt, dass man in Dresden nichts mit moderner Kunst anfangen kann. Auf der Seite von AK Antifa wurde wohl ein Großteil der Debatte vor allem in der Sächsischen Zeitung dokumentiert, da war das jetzt nicht zu finden. Vielleicht habe ich es aber auch überlesen.

    http://dresden1302.noblogs.org/post/2009/10/14/erkl-rung-des-arbeitskreises-mythos-dresden-zum-vorschlag-eines-denkmals-zweimal-auferstanden-in-dresden

    “da willst du dir einfach nur die inhaltliche arbeit, die kritik am gedenken, einverleiben und positiv in der eigenen bilanz verbuchen. verständnis für den ablauf von politischen prozessen (die wohl nur im seltensten fall tatsächlich und wirkungsvoll von einer (!) demo beeinflußt werden) zeigst du damit eher weniger.”

    Ich mir einverleiben? Wo? Ansonsten gebe ich den Vorwurf postwendend zurück. Die werden sich sicher nicht von antideutscher Ideologie”kritik” beeindrucken lassen. Der Prozess ist übrigens noch vielschichtiger als du glaubst. Jetzt Öffentlichkeitsarbeit zum Thema rund um Demonstrationen, die jahrelang stattfand und nicht nur von euch geleistet wurde, und Kungelrunden der Zivilgesellschaft gegeneinander aufzurechnen, wird einen nicht zur Lösung führen und ist auch letztendlich irrelevant.

    “die vermeintlichen antideutschen demos: “wirkungslos”, “kein erfolgreicher Durchbruch”, “ging nicht viel”. No Pasaran: “gleich aus dem Stand (ge-)klappt”, “sorgt (…) dafür, dass die Akteure in der Stadt sich jetzt auf einmal ernsthaft und geschlossen um den Naziaufmarsch kümmern”.”

    Habe ich so nicht geschrieben.

  28. nonono Says:

    @ Arschkrebs (& all)

    “Man kann von der Demo letztes Jahr halten was man will, aber No pasarán hat es ganz offensichtlich geschafft, was jahrelang nicht gelang, nämlich größere Kreise in der Antifaszene zu mobilisieren, ob es damit auch zu einem festen Termin für größere Kreise in der Antifaszene wurde, wird sich zeigen, aber bisher sieht es ganz so aus.”

    Wenn ich das lese, würde ich gern noch mal die Frage aus dem Posting aufgreifen, ob IL/ALB et al. wirklich in den Jahren zuvor absichtlich nicht aufgetaucht sind, weil sie dachten, es nicht zu “ihrer” Veranstaltung machen zu können. (Wg. zu vielen Fahnen, oder wie du schriebst: “Angst vor AntiDs”)

    Dann wäre es zwar immer schön, wenn endlich mehr Leute kommen (sofern es dann auch besser läuft natürlich), es würden sich aber die ihrerseitigen Auslassungen über den Mangel an Beteiligung bis 2009 als ziemlich fies und übel herausstellen.

    Kann dazu wer was sagen?

  29. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    @nonono

    ALBler waren eigentlich immer anwesend, haben sich aber nicht in der Mobilisierung aus dem Fenster gelehnt. IL gibts ja noch nicht solange, aber zu den Avantis gabs auch schon länger Kontakt. Gab 2007 auch einen Aufruf von NS-Verherrlichung stoppen. Ist nicht so, dass die sich völlig rausgehalten haben, aber man kam wohl nicht richtig zusammen.

  30. olek Says:

    @ arschkrebs:

    zu deiner frage zum denkmal:
    “Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) und Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) unterstützen die Idee.” (SäZ, 5.10.2009)

    was das versammlungsrecht betrifft: ich habe weder behauptet, dass es bis zum nächsten 13. feb. geändert ist, noch das es die nazis tangiert. ich gehe da eher vom gegenteil aus. die frage war ja nur, ob das ausdruck, der von dir ins feld geführten “kritischen auseinandersetzung im cdu-umfeld” sein soll. ich kann die nämlich nicht erkennen. und das die ob dieses jahr druck macht, dürfte auch kaum ergebnis der aktionskonferenz sein, sie will sich einfach für das nächste jahr nicht wieder das heft von spd, linken, gewerkschaften und grünen aus der hand nehmen lassen und vermeiden wie 2009 ins hintertreffen zu geraten. bei dir ist das natürlich mindestens indirektes ergebnis der no pasaran-anstrengungen, während für die vorjahre gilt: “Die werden sich sicher nicht von antideutscher Ideologie”kritik” beeindrucken lassen”. naja.

    “Angepisse eurerseits im AIB.”
    im vorgängerartikel im aib gabs ja auch kritik am vk “keine versöhnung mit deutschland”? darauf darf nicht reagiert werden, weil no pasaran drunter steht und die damit sakrosankt ist? (die indy-hetze ist im übrigen ein ganz anderes niveau, darauf hab ich keinen bock einzugehen, ist mir zu blöd. die unterschiede zu den aib-artikeln dürften jeder/m ins auge fallen).

    “Ich mir einverleiben? Wo?”
    hier schreibst du es: “Die Antifa sorgt durch ihre reine zahlenmäßige Präsenz dafür, dass die Akteure in der Stadt sich jetzt auf einmal ernsthaft und geschlossen um den Naziaufmarsch kümmern wollen und selbst im CDU-Umfeld ist auf einmal von kritischem Umgang mit dem 13. Februar die Rede.”

    du machst es dir damit zumindest sehr einfach, wenn nur die zahlenmäßige präsenz garant für ein umdenken ist. ich glaub das nicht, zumal du auch alle antifa-arbeit der vorjahre ignorierst.

    “Habe ich so nicht geschrieben.”
    nicht? mein fehler…

    @nonono:
    m.e. wurden schon die inhaltlichen differenzen als grund für die nichtbeteiligung genannt. man sah sich aber auch nicht genötigt die inhaltliche diskussion zu suchen und mal klar zu artikulieren, was genau die gründe sind. insofern ist der jüngste alb-vorwurf, man hätte sich “isoliert” nicht mehr als eine euphemistische beschreibung dafür, dass man dresden und die inhaltliche auseinandersetzung darum bisher schlichtweg ignoriert hat.

  31. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    @olek
    “was das versammlungsrecht betrifft: ich habe weder behauptet, dass es bis zum nächsten 13. feb. geändert ist, noch das es die nazis tangiert. ich gehe da eher vom gegenteil aus. die frage war ja nur, ob das ausdruck, der von dir ins feld geführten “kritischen auseinandersetzung im cdu-umfeld” sein soll. ich kann die nämlich nicht erkennen. ”

    Ich habe auch nicht behauptet, dass die Versammlungsgesetzänderung Ausdruck von kritischer Auseinandersetzung ist, das hast du, warum auch immer ins Feld geführt.

    Inzwischen ist mir auch wieder eingefallen, wie ich auf die kritische Auseinandersetzung gekommen bin.

    Laut Konzept sollen „Orte besonderer Gefährdung“ von der Polizei besonders gesichert werden. Mindestens einmal pro Jahr planen die demokratischen Stadtratsfraktionen eine öffentliche Stellungnahme gegen Rechtsextremismus. Zudem sollen Lehrer, Sozialarbeiter und Rathausbeschäftigte „hohe Sensibilität in Bezug auf Rechtsextremismus“ zeigen. Die Stadt strebt beim Bund die Bewerbung um den Titel „Orte der Vielfalt“ an. Auch die kritische Auseinandersetzung mit der Dresdner Geschichte – Stichwort 13. Februar – soll befördert werden. Ausländerinitiativen haben den Plan als Schritt in die richtige Richtung bezeichnet.
    http://www.addn.me/presse/zahl-rechtsextremer-straftaten-steigt-stark/

    “und das die ob dieses jahr druck macht, dürfte auch kaum ergebnis der aktionskonferenz sein, sie will sich einfach für das nächste jahr nicht wieder das heft von spd, linken, gewerkschaften und grünen aus der hand nehmen lassen und vermeiden wie 2009 ins hintertreffen zu geraten. bei dir ist das natürlich mindestens indirektes ergebnis der no pasaran-anstrengungen, während für die vorjahre gilt: “Die werden sich sicher nicht von antideutscher Ideologie”kritik” beeindrucken lassen”. naja.”

    Vielleicht denkst mal darüber nach, wie die OB darauf kommt, dass ihr von SPD, Linken, Gewerkschaften und Grünen das Heft aus der Hand genommen werden könnte. Dass sich da beim Gehdenkenbündnis gar nichts zuckt, dürfte ihr sicher auch nicht entgangen sein, daran kanns also nicht liegen. Es ist auch Ergebnis der Anstrengungen von No pasarán, sicher nicht nur. Das mit der antideutschen Ideologie”kritik” gilt nicht nur für die Vorjahre, das gilt nach wie vor.

    “im vorgängerartikel im aib gabs ja auch kritik am vk “keine versöhnung mit deutschland”? darauf darf nicht reagiert werden, weil no pasaran drunter steht und die damit sakrosankt ist? (die indy-hetze ist im übrigen ein ganz anderes niveau, darauf hab ich keinen bock einzugehen, ist mir zu blöd. die unterschiede zu den aib-artikeln dürften jeder/m ins auge fallen).”

    Meinst du mit Kritik am VK sowas?
    Auch ein unreflektierter Blick auf individuelle Trauer erschwert antifaschistische Intervention. Ein kritisch distanzierter Umgang muss gewährleistet sein, eine Gleichstellung aller Trauenden mit den aufmarschierenden Neonazis aber vermieden werden.

    wohingegen der antifaschistische Protest weit hinter den Möglichkeiten zurückblieb.

    Das rechtfertigt wohl kaum das Angepisse im AIB. Und was Indymedia angeht, so wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es auch wieder heraus.

    “du machst es dir damit zumindest sehr einfach, wenn nur die zahlenmäßige präsenz garant für ein umdenken ist. ich glaub das nicht, zumal du auch alle antifa-arbeit der vorjahre ignorierst.”

    Ich ignoriere sie überhaupt nicht. Vielleicht solltest du meine Beiträge sorgfältiger lesen. Im Übrigen scheinst du sämtliche Antifaarbeit der Jahre davor für euch vereinnahmen zu wollen, was ebenso falsch ist.

    Was das mit der inhaltlichen Diskussion angeht, die wurden schon geführt, aber man hat ziemlich bald mitbekommen, dass man da nicht zusammen kommen wird. Es wurde schließlich auch keine Kritik oder andere Sicht akzeptiert, das wird es auch heute noch nicht. Stattdessen ist jeder, der nicht eure Position nicht mitmacht immer gleich “nicht inhaltlich”.

  32. olek Says:

    um das klarzustellen: eine vereinnahmung der aktionen der vergangenen jahre ist nicht meine absicht. ich weiß sehr wohl, das auf den demos unterschiedliche leute waren, was ich auch nicht abwegig finde, sondern begrüßenswert.

    zur “kritischen auseinandersetzung”: bleibt also die worthülse. mal gucken, was draus wird. neue denkmäler widersprechen zumindest meiner vorstellung von kritischer auseinandersetzung. demoverbote für extremisten auch.

    “Meinst du mit Kritik am VK sowas?”
    zum beispiel.

    “das Angepisse im AIB”
    warum so gereizt? wenn np falsch verstanden wurde, dann wäre es doch unproblematisch, das klarzustellen und zu widerlegen. das wäre dann wenigstens eine debatte, die die bezeichnung verdient. stattdessen kommt ein indy-hetz-artikel, der dem vk “keine versöhnung mit deutschland” alles mögliche andichtet. (btw: das aib kann durchaus auch artikel ablehnen, wenn sie unsachlich sind oder nicht so recht ins konzept passen. dass sie ihn trotzdem gedruckt haben, widerspricht zumindest deiner pauschalen einschätzung als “anpisse”).

    “Was das mit der inhaltlichen Diskussion angeht, die wurden schon geführt…”
    na du scheinst das ja besser zu wissen als ich. mein eindruck war das jedenfalls nicht, außer einem aib-artikel 2006 fällt mir zur inhaltlichen diskussion ehrlich gesagt nicht viel ein. die antwort auf den artikel gabs hier: http://venceremos.antifa.net/art/news/preisberechnung.htm

  33. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    “um das klarzustellen: eine vereinnahmung der aktionen der vergangenen jahre ist nicht meine absicht. ich weiß sehr wohl, das auf den demos unterschiedliche leute waren, was ich auch nicht abwegig finde, sondern begrüßenswert.”

    *lol* Entweder ist das ziemlich dreist oder extrem merkbefreit. Es ging um die Vereinnahmung der Antifaarbeit der vergangenen Jahre, damit ist nicht nur gemeint auf eine Demonstration zu gehen.

    “warum so gereizt?”
    Nun, gereizt warst du, und zwar aufgrund des Indymediaartikels, der angeblich Hetze sein soll. Wenn du den verstanden hättest, wäre dir vielleicht auch der Unterschied zwischen beiden AIB-Artikeln aufgefallen.

    “na du scheinst das ja besser zu wissen als ich. mein eindruck war das jedenfalls nicht, außer einem aib-artikel 2006 fällt mir zur inhaltlichen diskussion ehrlich gesagt nicht viel ein. die antwort auf den artikel gabs hier: http://venceremos.antifa.net/art/news/preisberechnung.htm

    Inhaltliche Diskussionen scheinen für dich nur im AIB stattzufinden. Inhaltliche Diskussionen fanden aber an vielfältiger Stelle statt, kann man natürlich ignorieren, weil sich nicht an den “Dienstweg” über das AIB gehalten wurde. Die Artikel im AIB haben auch wenig mit inhaltlicher Auseinandersetzung zu tun, das sind eher strategische Diskussionen. Die Position vom AIB hat sich es tatsächlich etwas sehr einfach gemacht, aber euer Artikel ist inzwischen auch längst von der Realität eingeholt worden.

    Mir wurde jetzt noch zugetragen, dass 2006 die Antifa Friedrichshain in Berlin eine Mobilisierungsveranstaltung für eure Demonstration in der K9 gemacht hatte. Da saß auch jemand von der ALB auf dem Podium und hat den von euch ausgearbeiteten Powerpointvortrag mit präsentiert. Das war wohl auch die bestbesuchte Infoveranstaltung zu dem Thema, die es in Berlin je zu dem Thema gegeben hatte. Damals stand das wohl aber auch nicht unter dem Motto “Bomber Harris do it again” und explizit von Gedenken abschaffen war auch nicht die Rede, und wie Ra0105 in dem Indymedia-Artikel richtig bemerkt, wurde individuelle Trauer akzeptiert und vor allem Kontextualisierung eingefordert. Scheint also nicht so zu sein, dass sich außer euch niemand mit dem Thema beschäftigen wollte.

  34. olek Says:

    wenn ein/e genosse/in der alb den 2006er-vortrag gehalten hat, dann ist das ne feine sache. es erklärt dann trotzdem nicht, wo die alb (und die anderen antifagruppen der republik) 2006 & 2007 gewesen ist? auch in diesen jahr gabs immer das geraune (es war eben keine diskussion möglich, mangels eines klaren statements, worin die eigenen stand- und kritikpunkte dargestellt wurden. stattdessen wurde immer über ein pauschalisierendes zerrbild “der antideutschen” gemunkelt, das so gar nicht existierte und auch heute nicht existiert.), dass das mit dem aufruf nicht so recht passen würde. näher spezifiziert wurde das wie gesagt selten. auch auf explizite nachfragen, der damaligen vorbereitungskreise, warum sich so wenige antifagruppen für dresden interessieren, kam wenig bis kein feedback.

    wo die diskussion, die ich deiner unterstellung nach ignorieren würde, stattgefunden hat, lässt du ja auch offen. das aib habe ich angeführt, weil dort immerhin mal ein versuch unternommen wurde, kritik, wenn auch eher strategischer art, zu formulieren. daraus konnte sich dann aber keine debatte entwickeln, weil die redaktion damals die oben verlinkte antwort nicht abdrucken wollte.

    ein letztes wort zu indymedia: im gegensatz zu den aib-artikeln besteht die indymedia-ra0105-schreibe nur aus unbelegten unterstellungen und polemischen beleidigungen. in den aib-artikeln wurde sich schon bemüht, sich konkret mit dem auseinanderzusetzen, was no pasaran in ihrem artikel formuliert hat.

    die methode mit den unterstellungen beherrscht du ja auch ganz gut:
    “Damals stand das wohl aber auch nicht unter dem Motto “Bomber Harris do it again” ”
    niemand wollte diesen spruch in den letzten jahren als motto verwenden, niemand hat darüber ernsthaft nachgedacht. aber es verdeutlicht nochmal das, was ich oben als zerrbild “der antideutschen” beschrieben habe. dass hat nicht viel mit der realität zu tun, aber es macht sich halt gut, um leute zu diskreditieren.

    wenn aber jetzt schon wieder “Bomber Harris do it again” in der diskussion bemüht werden muss, ist das für mich zumindest das sichere zeichen, eben jene einzustellen.
    ich steig daher mal aus. 🙂

  35. Arschkrebs (2.0/compatible) Says:

    Ja, genau “Bomber Harris do it again” hat bei euch niemals nicht eine Rolle gespielt… Im Gegensatz zu euch hat No pasarán zu solchen Sachen eindeutig Stellung bezogen und sowas nicht noch hofiert. Das dürfte wohl der entscheidende Knackpunkt gewesen sein.

    Ra0105 hat nichts anderes gemacht als ihr und ebenso belegt, wo eure Unterstellungen falsch waren.

  36. Aktionskletterer Says:

    @Arsckhrebs – Antideutsche Wahrheitsminister, was bitte? Hast Du Dir das beim Kölner Karneval geholt, oder vergibst Du Deinen eigenen Big Brother Award?

    [tech] @classless – “Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren” hatte schon bis jetzt kein Häkchen. Wenn Häkchen hin und wieder weg machen auch nicht hilft dann muss Deine Email in meinen Spamfilter. 🙁

  37. classless Says:

    Hm, hat noch jemand das Problem? Den Settings nach gehen ungefragt keine Mails raus. Sieht ein bißchen aus, als wäre das Plugin buggy…

  38. Aktionskletterer Says:

    Es hilft nicht :-/

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