Operation Walküre vs. Operation Barbarossa?

February 16th, 2009

Wenn stimmen sollte, was Frank Schirrmacher schrieb, daß “dieser Film (…) das historische Bild Deutschlands in vielen Ländern für Jahre prägen” wird, dann ist die deutsche Reeducation der Restwelt erfolgreich gewesen. Stauffenberg, “der einzige deutsche Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus”, der “Hitler ganz allein mit einer Niederlage besiegt” hat (Jürgen Kiontke), steht für die widersprüchliche Botschaft, die die Deutschen seit dem Krieg in die Welt funken: Wir waren fast alle dagegen, aber einer wäre auch genug gewesen.

Der “Film über die üblichen verdächtigen Haken-X-Men” (Kiontke) geht so: Wir hören den Führereid und sehen Stauffenberg in Nordafrika – wir sehen wirklich beinahe Stauffenberg, weil Tom Cruise ihm so ähnlich sieht, wie es irgend geht. (Als er kurz Deutsch spricht, hört sich das allerdings eher osteuropäisch an.)

Er schreibt in sein Tagebuch, daß im Offizierskorps weit verbreitete Abscheu über die Verbrechen der Nazis, besonders der SS, herrscht: die töten Zivilisten und Juden. Hitler ist für Stauffenberg der Feind der Deutschen, das wiegt viel schwerer als Hitlers Feindschaft zur ganzen Welt, die ja in Form eines zunächst erfolgreichen Krieges daherkam. Stauffenbergs Pflicht sei nun nicht mehr, sein Land zu retten, sondern – deutsche – Menschenleben, zum Beispiel die seiner Jungs beim Afrikakorps. Die will er lebend rauskriegen, doch sie werden aus der Luft beschossen und bombardiert. Der gestürzte Tom Cruise, der laut Donnersmarck von der “unerschrockenen, männlichen Haltung des Attentäters” angezogen war, reckt beim Aufstehen seinen knackigen Arsch in die Kamera.

Stauffenberg gerät in den Widerstand, der sich des Respekts seitens Volk und Wehrmacht gewiß zeigt. Mitverschwörer Tresckow, dem gerade erst ein Anschlag mit einer präparierten Flasche Cointreau mißlungen ist, meint, man müsse der Welt zeigen, daß nicht alle Deutschen so sind wie Hitler, sondern so wie die Dissidentengruppen, von denen die Gestapo ständig neue entdeckt. Für Stauffenberg zählt aber nicht die Geste, sondern der Erfolg, er plant, nicht nur Hitler zu töten, sondern auch Goebbels, Himmler und die SS auszuschalten. Also ersinnt er den “genialen Plan, das Ersatzheer, das zur Niederschlagung eines Aufstands gedacht war, umzufunktionieren für den Umsturz.” (Wolfgang Wippermann, via) Gleich danach wollen sie “alle Konzentrationslager” schließen und Frieden machen, also “Europa vor der totalen Zerstörung bewahren”. Als nächstes “zieht das empörte und gequälte Volk” die Nazis “zur Rechenschaft und schleift sie bei lebendigem Leib durch den Kot der Straßen.”

Tresckow erinnert daran, daß Gott Sodom nicht verderben wollte, “wenn er nur zehn Gerechte darin” finden würde: “In Deutschland, habe ich das Gefühl, reicht womöglich ein Einziger.” Die Wehrmacht führt die Befehle aus, egal welche. Sie machen mit, weil sie glauben, die SS wäre gegen Hitler. Also geht alles schief und die Verschwörer werden hingerichtet. Stauffenberg beschwört vor den Schüssen noch das “heilige Deutschland”. Abspann.

Finden Sie die zehn Unterschiede?

Fangen wir doch mit den Äußerlichkeiten an: “Stauffenberg schrieb kein Tagebuch, in dem er seine Motive zum Widerstand darlegte”, weiß Peter Steinbach, Professor für neuere und neueste Geschichte in Mannheim und wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zu Berlin. “Man deponierte eine Bombe auch nicht in einer Cointreau-Flasche. Stauffenberg flog nicht mit einer Ju 52 in das Führerhauptquartier. Stauffenberg war nicht der Ersatzmann für General Oster, er arbeitete nicht die Walküre-Pläne aus, holte sich nicht die per Unterschrift besiegelte Zustimmung Adolf Hitlers zu den Walküre-Plänen, er ließ sich nicht von Hitler in die Mystifizierung des germanischen Heldenmythos der Walküren einweisen. (…) Major Remer, später einer der führenden Rechtsextremisten, hat den Bendlerblock niemals betreten, um Stauffenberg zu verhaften. Auch die gleichzeitig eingehenden Befehle, Goebbels und Stauffenberg zu verhaften, sind nicht mehr als eine witzige Idee des Dramaturgen.”

Aber es ist ja keine Geschichtsdoku, sondern ein Unterhaltungsfilm, sagen alle. Und dieser Film zeigt, wie Wippermann lobt, den tollen Plan. Beziehungsweise den bekloppten Plan, das loyale Ersatzheer in dem Glauben zu wiegen, es würde für Hitler kämpfen, um es dann mit einer neuen Regierung von Hochverrätern zu überraschen. Jürgen Kiontke: “Warum haben die Männer des 20. Juli nicht einfach eine Maschinenpistole genommen und Adolf Hitler umgelegt?” Ganz simpel gefaßt: Warum war es so schwierig? Weil es so spät war! Warum war es so spät? Weil sie so lange mitgemacht haben! Und überhaupt – warum eigentlich Hitler töten? Als Georg Elser es versuchte, kurz nach Kriegsbeginn, war der “Führer” ohne Zweifel jemand, der die Durchsetzung nationaler Ansprüche und die Verfolgung nationalsozialistischer Ziele massiv beschleunigte. Doch 1944? Die Briten, die bis dahin verschiedene Pläne zur Ermordung Hitlers verfolgt hatten, pfiffen gerade in diesem Jahr ihre “Operation Foxley” zurück: “Hitler was by then considered to be such a poor strategist that it was believed whoever replaced him would probably lead a better war-effort.”

Hitler umzubringen, als die Allierten ihn schon absichtlich am Leben ließen; nämlich erst, als im Osten die Heeresgruppe Mitte zerstört und im Westen die Landung in der Normandie erfolgt war; sich aufs Militär stützen, ohne sich aufs Militär stützen zu können – diese Art von Planung wirft die Frage nach den Motiven für die Anrufung von Odins weiblichem Gefolgsgeist Walküre auf.

Die Motive also

Die Wikipedia spricht von der “Einigkeit der Verschwörer in der negativen Beurteilung des Dilettantismus Hitlers in kriegsstrategischen Fragen und die seit 1942 eingetretene aussichtslose Lage an den meisten Fronten, die zwangsläufig in einer Katastrophe mit Millionen von Toten enden müsse.” Nun kann eine noch bevorstehende Zerstörung Europas 1944 im Grunde nur noch hauptsächlich die Zerstörung Deutschlands sein. Und so urteilt denn auch die Gruppe Nevergoinghome: “Das Attentat vom 20. Juli war nicht primär antifaschistisch oder antinationalsozialistisch motiviert. Es galt der Rettung Deutschlands. Dies war eines der politischen Ziele, die die Attentäter zuvor mit der NS-Bewegung verknüpft hatten. Durch verschiedene Ereignisse während des Krieges fühlten sie diese Ziele verraten. Sie sahen aber keineswegs die Notwendigkeit, sie aufzugeben.” (Auch die heutige Instrumentalisierung der Attentäter sieht die Gruppe als nationalistisch an: “Weil es Stauffenberg nicht um so etwas Profanes ging wie sein nacktes Leben (wie beim jüdischen Widerstand), sondern um die hehre Idee der Nation, erscheint sein Ziel auch als das moralisch höherwertige.”)

Okay, also um Deutschland zu retten, wollten sie den Krieg beenden und waren hinsichtlich des Holocausts von ihrem Gewissen getrieben: “Die Verschwörer legten ihre Ziele auf die Beendigung des Krieges und der Judenverfolgung und auf die Wiederherstellung des Rechtsstaats fest, wie er bis 1933 bestanden hatte. Auf eine angestrebte Staatsform konnten sie sich nicht einigen.” “Nachweislich 20 Beteiligte”, betont ein anderer Wikipedia-Artikel, hätten “vor dem Volksgericht die verbrecherische Ausrottung der Juden als Hauptbeweggrund für ihr Handeln genannt.”

Das sieht Peter Steinbach ganz anders: “Die Ermordung der Juden ist nur bei wenigen Regimegegnern als ursächliches Handlungsmotiv nachzuweisen. (…) Verlässlich ließe sich das nur behaupten, wenn uns belastbare Quellen zu Stauffenbergs Reaktion auf die Nürnberger Gesetze, auf die “Kristallnacht” oder auf die Einsatzgruppenmorde bekannt wären. Daran fehlt es.” Woran es überhaupt nicht fehlt, sind Hinweise auf tiefe antisemitische Überzeugung bei so wichtigen Protagonisten des “Widerstands” wie Goerdeler, der der Auffassung war, „das Bürgerrecht [dürfe] nur Juden gewährt werden, die sich auf eine lange Vorfahrenreihe im Land berufen konnten; die später Hinzugekommenen würden das Land verlassen müssen.“ Goerdeler sprach außerdem noch nach dem Attentat von der “große[n] Schuld der Juden (…), die in unser öffentliches Leben eingebrochen waren in Formen, die jeder gebotenen Zurückhaltung entbehrten.“ Saul Friedländer schrieb: „An Goerdelers Antisemitismus änderte sich bis zu seinem Lebensende nichts.“

Auch die Trennung zwischen der Wehrmacht hier und den Nazis dort, zwischen “sauberem Krieg” und verbrecherischen Massentötungen, ist längst nicht mehr aufrechtzuerhalten. Zu den Aufgaben der Wehrmacht zählten “die Erfassung der jüdischen Bevölkerung, die Auswahl der Opfer unter den Kriegsgefangenen der Roten Armee, die logistische Unterstützung der Einsatzgruppen und die sogenannte Banden- und Partisanenbekämpfung, die sich in erster Linie gegen die (flüchtende) Zivilbevölkerung in der SU richtete. Jene Einsatzgruppen übernahmen möglichst frontnah die Übernahme der von der Wehrmacht erfassten Opfer und deren Erschießung. Sie waren den einzelnen Heeresgruppen im Angriffskrieg zugeordnet und unterstanden dem SD beziehungsweise dem ‘Reichssicherheitshauptamt‘, zu dieser Zeit noch unter der Leitung von Reinhard Heydrich. Allein während der ersten Monate (bis April 1942) dieses ‚Feldzuges‘ wurden rund 500.000 Jüdinnen und Juden ermordet.”

Nationalisten waren sie und einige von ihnen auch Antisemiten. Aber sie waren doch Demokraten und Anti-Nationalsozialisten, oder? Der von Stauffenberg entworfene neue Eid deutet anderes an: „Wir wollen eine Neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt, verachten aber die Gleichheitslüge und fordern die Anerkennung der naturgegebenen Ränge. Wir wollen ein Volk, das in der Erde der Heimat verwurzelt den natürlichen Mächten nahebleibt…” (Eberhard Zeller, Geist der Freiheit. Der 20. Juli. München 1963, S. 489 f.) Nevergoinghome spricht vielmehr von einem “Konsens zwischen Militär und NS-Bewegung”, der in den Programmpunkten “Revision von Versailles (einschließlich der Abschaffung der Weimarer Republik), der (Rück-)Eroberung von ‚deutschem Lebensraum im Osten‘, die Wiederaufrüstung und ganz allgemein die Sicherung einer (imperial gestalteten) Weltmachtstellung Deutschlands” bestand. Hinzu kamen als Konsens “ein mehr oder minder radikaler Antikommunismus, Antislawismus und Antisemitismus” und die Grundüberzeugungen vom “andauernden Kampf der Völker” und vom “Volk selbst” als “geprägt durch das Verhältnis von (elitärer) Führung und (vermasster) Gefolgschaft.” Zusammengefaßt: “Stauffenberg und seine Mitverschwörer waren nationalkonservative elitäre Militaristen und Antisemiten.”

Aber bestand ihr Ziel nicht wenigstens in der Beendigung des Zweiten Weltkrieges? Zunächst scheint der Plan, wie oben kurz angedeutet, nicht unbedingt auf Erfolg ausgelegt gewesen zu sein und das auch mit Absicht – Henning von Tresckow sagte etwa: „Es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, daß die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig.“ Aber selbst wenn wir davon ausgehen, daß die Attentäter erfolgreich sein wollten und es trotz ihrer interessierten Verkennung der Lage geschafft hätten, die Regierung zu übernehmen, scheint es ihnen nicht um ein Kriegsende gegangen zu sein. Stauffenberg “ging bis zuletzt von einem Verhandlungsfrieden mit den Westalliierten aus, um den Krieg gegen die Sowjetunion fortzuführen.” Wäre das dann nicht mehr der Zweite, sondern schon der Dritte Weltkrieg gewesen? Wer weiß.

In jedem Fall ist die Geschichte von Stauffenberg als dem guten Deutschen in der Welt – trotz oder wegen seiner Kriegsbegeisterung, seines adeligen Elitarismus, seiner ideologischen Nähe zu den Nazis, seines Bündnisses mit Antisemiten -, und selbst Wippermann, der den neuen Exportschlager in die Formel “Hitler sells, Stauffenberg sells more” faßte (via), spricht sich dafür aus, “den deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus weder zu verherrlichen noch pauschal wegzureden.”

Für den Regisseur Donnersmarck – der rückblickend bedauert, “als die Bundesrepublik zwanzig Jahre nach dem Attentat begann, mit Stauffenberg an die Öffentlichkeit zu gehen, war es für die internationale Geschichtsschreibung längst zu spät” – ist jetzt alles einfach und schön. Der Film wird “allein das Ansehen Deutschlands mehr befördern, als es zehn Fußball-Weltmeisterschaften hätten tun können.” Und die Fakten: “Eine solche Wahrheit ist durch ihre große Dichte aber sogar wahrer, als es die lockere, unverdichtete Wahrheit je sein könnte.”

Stauffenberg abschalten

Was ließe sich diesem ganzen Haufen entgegensetzen? Protestaktionen dürften nach der Premierenphase nichts mehr bringen.

“Stauffenbergs Sieg”

Kollege Unkultur unkt: “Wenn es in diesem Tempo weitergeht, dichtet man wahrscheinlich Adolf Hitler noch eine jüdische Großmutter an. Denn womöglich hat der Führer auch nichts von alledem gewußt! Die deutsche Wochenschau muss weitergehen.” Aber vielleicht sollte man lieber nicht ihre nächsten Filme ausspinnen, sonst bringt man sie maximal noch auf Ideen. Besser ist, selber filmen und schnippeln!

Als verdienstvoll könnten schonmal die “Antiwalküre” von Don Chaos und auch alternative Trailer zu “Operation Walküre” gelten.

Aber da geht noch was. Meine Idee wäre ein Film mit dem Titel “Stauffenbergs Sieg”, der direkt mit dem Attentat beginnt und zeigt, wie unwahrscheinlich es war, daß es den gewünschten Erfolg haben würde. Es kommt dann dennoch zur Machtübernahme und zum Frieden mit dem Westen. Vereint wird zum Rollback gegen die Sowjetunion geblasen, die weiter durch Polen vorstößt. Unterdessen werden Zwangsarbeiter als Leibeigene aufs Junkerland verschleppt. Der Adel kann sich – wie nach 1789 und 1848 – erneut als Gegenverschwörung aufspielen und sich somit neue Legitimation als Klasse verschaffen. Der Film zeigt nur die Ereignisse bis Anfang 1945. Ende Januar befreit die Rote Armee, die trotz der geballten Gegenmacht versucht, Berlin zu erreichen, Auschwitz. Um den Vormarsch auf Berlin wagen zu können, sollen sowjetische Bomberverbände dann im Februar Dresden angreifen. Sie werden unmittelbar vor der Stadt von der RAF aus der Luft geschossen. Ende.

16 Responses to “Operation Walküre vs. Operation Barbarossa?”

  1. Trailer zu “Operation Walküre” | offensive selbstverteidigung Says:

    […] Kulla (sehr lesenswerter […]

  2. Cannabis Kommando Says:

    Ja die Kränkung sitzt tief dass die Westmächte den Stauffenbergputsch gleich durchschaut hatten: “Zu viele Adlige unter den Verschwörern”

    Man darf gespannt sein wie sich demnächst der Verfassungsschutz zum Thema Scientology winden wird, nach der Übernahme der Pflege des wichtigsten Hausgötzen der deutschen Beamtenkaste durch die im sog. “Verfassungsschutzbericht” genannte Gruppierung welcher der Darsteller angehört, Guido Knopp ist es ja schon jetzt peinlich.

    Die Liveaufführung von “Adel im Untergang” im Bundeswirtschaftsministerium ist aber immer noch spannender.

  3. jo@chim Says:

    Es kommt dann dennoch zur Machtübernahme und zum Frieden mit dem Westen. Vereint wird zum Rollback gegen die Sowjetunion geblasen, die weiter durch Polen vorstößt. Unterdessen werden Zwangsarbeiter als Leibeigene aufs Junkerland verschleppt.

    Das wäre dann in etwa die Verfilmung des sehr lesenswerten Historical-Fiction Romanes “Der 2.Juli” von Christian v. Ditfurth.

  4. jo@chim Says:

    21.7. natürlich

  5. Scrutograph Says:

    Die Nicht-Unterstützung des deutschen Widerstands durch die Westalliierten ist ein ganz finsteres Kapitel. Angeblich diente die Bombardierung der deutschen Städte ja dazu, einen Aufstand gegen Hitler zu entfachen. Denjenigen, die Widerstand leisteten, half man aber nicht. Warum hat sich Roosevelt eigentlich nicht an den Adligen unter seinen britischen Verbündeten gestört, zu denen auch ein gewisser Churchill zu zählen , dem man übrigens ebenfalls Antisemitisches nachweisen kann, wie auch vielen Politikern jener Zeit in den USA?

    Ihr Kommunisten toleriert eben kein Andenken an Widerstandskreise, die nicht kommunistisch-antifaschistisch motiviert waren – wie schon die DDR.

    Die DDR ist aber vorbei, ebenso die Aufteilung Europas zwischen einem West-und Ostblock. Die Ideen etwa des Kreisauer Kreises über ein geeintes Europa hingegen haben ganz neue Aktualität.

  6. classless Says:

    @ Scrutograph

    Kann es sein, daß du nur lauter Dinge kommentierst, um die es im Posting gar nicht ging?

  7. jo@chim Says:

    Ihr Kommunisten toleriert eben kein Andenken an Widerstandskreise, die nicht kommunistisch-antifaschistisch motiviert waren

    Wir hatten’s ja schon einmal drüber, lieber Scrutograph: eine differenzierte Beurteilung der Rolle Stauffenbergs und der Verschwörer des 20.Juli – und um die bemüht sich auch classless nach meinem Eindruck hier – kann man nicht mit ein wenig ad Hominem Gezeter vom Tisch wischen.

    Auch viele Liberale (ok, die sog. Nationa”liberalen” einmal ausgenommen) sperren sich gegen Versuche, einen Heldenkult zu installieren, ohne Stauffenberg et all. historisch kritisch zu betrachten.

    Und wenn Culla darauf hinweist, dass die Trennung zwischen der Wehrmacht hier und den Nazis dort, zwischen “sauberem Krieg” und verbrecherischen Massentötungen, längst nicht mehr aufrechtzuerhalten ist, kolportiert er damit keineswegs “kommunistische Propaganda”, sondern stellt schlicht den Stand der Geschichtsforschung dar.

  8. Cannabis Kommando Says:

    Churchill war ein Grenzfall und wurde sofort nach dem Krieg abgewählt, wie später Berlusconi. Vor einigen Jahren hat das Pentagon ja auch erwogen die irakischen Generäle bei einem Putsch gegen Saddam zu unterstützen, dann aber die Idee zugunsten eines vollständigen Regimewechsels fallengelassen. Auch bei der Nicht-Unterstützung des Stauffenbergputsches dürfte die Überlegung ausschlaggebend gewesen sein, dass eine Kontinuität der kriminellen Beamtenkaste keine Chance zum Frieden beinhaltete. Stauffenberg mag zwar von seinen Anhängern als Mitbegründer einer bestimmten Vorstellung von europäischer Einigung gesehen werden, aber das hebt ihn nicht von Hitler ab.

  9. jo@chim Says:

    Churchill war ein Grenzfall und wurde sofort nach dem Krieg abgewählt, wie später Berlusconi.

    *LOL* Wie kann man nur so einen sinnbefreiten Stuss verzapfen? (Don’t smoke & blog)

  10. classless Says:

    Jemanden, der sich als Cannabis-Nutzer kenntlich macht, mit seinem Cannabis-Gebrauch aufzuziehen, nervt.

  11. jo@chim Says:

    Ok. Streiche den Klammersatz 🙂

  12. Cannabis Kommando Says:

    Aha, wer hat es denn zu verantworten dass die Europäische Union die Hamas zumindest auf dem Papier kriminalisiert?

    (Tip: Im “Verfassungsschutzbericht” steht´s nicht.)

  13. jo@chim Says:

    Wenn man Kriminelle als kriminell bezeichnet – ist das “Kriminalisierung”?

  14. Cannabis Kommando Says:

    Für die Polizei macht das keinen Unterschied.

    Und auf der sogenannten “Terrorliste” der Europäischen Union stehen ganz eindeutig auch Organisationen die dort nicht hingehören, während andere fehlen die dort aufgeführt werden könnten.

  15. Scrutograph Says:

    @joachim

    Stauffenberg ist aber nicht “die Wehrmacht”. Dann möchte ich einen konkreten Nachweis der Beteiligung S´s an kriegsrechtswidrigen Massentötungen sehen. Sofern Tresckow mit der Heeresgruppe in der Mitte des dreckigsten Partisanenkriegs stand, sagt die Beteiligung als Teil des Apparates immer noch nichts über die innere Einstellung eines Verschwörers dazu aus.

    Hitler hat in Kategorien von ewiger Erbfeindschaft zu Frankreich und eines großgermanischen Reiches mit slawischen Kolonien gedacht. In Kreisen des 20. Juli dachte man daran, die Gegensätze zwischen den europäischen Völkern auf die Höhe der Gegensätze zwischen den deutschen Stämmen zu drücken. Dieser Zustand ist heute fast erreicht.

    Es ist kein ad-hominem-Argument, wenn man eine ideologiekritische Einordnung derartiger Geschichtsdarstellung bringt. Die Einlassung des Blogs enthält eine persönlich wertende Verhöhung von NS-Opfern nach Freisler-Art – das hat nichts mit irgendeinem allgemeinen Erkenntnisstand der heutigen Wissenschaft zu tun: “Bekloppter Plan” – Darf man erinnern, aus welcher schwachen Position die Akteure handelten?

    Die Tendenz dieses Posts verkennt übrigens, dass Stauffenberg durch die Rezeption in den USA schon längst nicht mehr nur ein deutscher “Nationalheiliger”, sondern ein Held der Demokratie ist. Im George-Kreis um Stauffenberg war übrigens die Überlieferung von Harmodios und Aristogeit bekannt, die in der athenischen Demokratie als Tyrannenmörder verehrt wurden. Man könnte also annehmen, dass Stauffenberg diese Art von Nachruhm zumindest billigend in Kauf nahm.

  16. classless Kulla » Blog Archive » Christian von Ditfurth - Der 21. Juli Says:

    […] nach meinem Stauffenberg-Posting im Februar wurde ich auf dieses What-if-Buch zum gelungenen Hitler-Attentat hingewiesen und bekam […]

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