Das Wort zum Jahr

Friday, January 2nd, 2009

>>Da die Verhältnisse sich seit der Geburt des Kapitalismus geradezu vulgärmarxistisch verhalten, folgt einem Aufschwung, in dem der Private sich den Verlust aneignet, ein Abschwung, in dem die Gesellschaft die Verluste trägt, in Geld oder Leben. Das Nähere regelt der Staat. Besonders brauchbar dazu galt früher der Krieg. Vom Patriotismus besoffene Massen machen ihre Enteignung […]

Das Plausible ist das Unwahre?

Thursday, July 31st, 2008

In seiner konkret-Artikelserie zu Casting- und Realityshows liefert Georg Seeßlen ein weiteres Puzzlestück zum Problem der Plausibilität, das ich anderswo schon angerissen habe. Ich vermutete, daß Fiktives oft realer erscheint als die Realität oder ihre möglichst wahrheitsgetreue Wiedergabe: “Das ist nicht weiter verwunderlich, da eine Fiktion bereits einmal von einem Verstand vollständig vorgekaut wurde, sozusagen […]

Schnipsel aus Gedrucktem

Friday, June 13th, 2008

In Gremlizas aktueller Kolumne (konkret 6/2008) finden sich solche Perlen: >>Die Ehrlichkeit ist freilich, mit Piwitt zu sprechen, ein zweischneidiges Ei. Es besteht zur Hälfte aus Mangel an Gelegenheit und zur anderen aus Angst vor Strafe. Wer, ein Geld zu machen, nichts hat als seines Körpers Kraft, kann vierzig Stunden die Woche am Band stehen […]

konkret (2): Nein, nein, das war nicht der Kommunismus

Sunday, April 27th, 2008

>>Es ist dies eine günstige Gelegenheit für uns Kommunisten aller Länder, die wir unsere grauen Zellen so schmerzhaft bemüht haben, den real existierenden Sozialismus trotz alledem und alledem in ein positives Verhältnis zum Kommunistischen Manifest zu setzen, uns nicht länger zum Narren zu machen und uns zuzugeben, daß mit dem, was wir von der Welt […]

Im Wald

Sunday, January 6th, 2008

Das sehen: Und kurz vorher das gelesen haben: >>Zu dieser Zeit, 1938, waren von den deutschen Forstbeamten 85 Prozent Mitglieder der NSDAP, was ein schöner Ausdruck der spezifisch deutschen Liebe zum Wald ist.

Noch besserer Kapitalismus!

Wednesday, January 2nd, 2008

>>Wikinomics sind eine tolle Sache: Alle tun etwas miteinander, was auf nicht weiter erläuterte Weise dazu führt, daß manche von ihnen reich werden.

Schon immer

Thursday, October 4th, 2007

Wie tiefsinnig und spannend die ‘konkret’ doch erscheint, wenn tags drauf aus dem erst jetzt gekauften ‘Spiegel’ Fischer herausplärrt, was er alles schon immer wußte, besser als alle anderen einschätzen konnte und genauso vertrat wie heute, was es für unglaublich durchdachte, moralische und mißverstandene Gründe es für alles gab, aus wie tiefer Sorge um Amerika […]

Tag der deutschen Einheit

Wednesday, October 3rd, 2007

Gestern abend beobachtete ich zunächst im stillgelegten Kindergarten am Bersarinplatz Rehearsals oder wie Rehearsals aussehende Aufführungen von französischem Antivergewaltigungsstraßentheater, bis lange nach 9 endlich die Vortragsveranstaltung mit Hannes, dem Fringeli und Alexis begann. Wie zuletzt auch erzählte Christoph von der möglichen Subversion einst und Hannes erklärte die Unmöglichkeit selbiger wegen kapitalistischer Totalität. Dazwischen berichtete Alexis […]

Ganz konkret

Friday, August 10th, 2007

Abgesehen von wenigem wie der neu eingerichteten Kolumne zum Nachspüren einst für einflußreich gehaltener Bücher, die heute keiner mehr kennt, fällt die konkret diesen Monat vor allem durch eine ärgerliche Aneinanderreihung von Artikeln wie “Mit Adorno durch Second Life” (“Weil er Adorno nie gelesen hat, fällt ihm natürlich nicht auf…”), “Marx in Springfield” (“Wir stellen […]

Hilfe, mein Internet redet nicht mit mir!

Wednesday, July 11th, 2007

Irgendwie scheint die Funktionsweise der Wikipedia immer noch nicht überall bekannt zu sein, nichtmals bei Leuten, die sich gern im Gestus der Vielwissenheit äußern. Die Rubrik “von konkret” eröffnet diesen Monat mit folgender Notiz: >>Und es bewegt sich doch, das World Wide Web: Nachdem KONKRET (6/07) die beim Internet-Lexikon Wikipedia hinterlassene Schmiererei “Bis 1976 war […]

Zu einfache Entschwörung

Monday, May 28th, 2007

Ebenfalls in der konkret berichtet Kay Sokolowsky über den aktuellen Stand seiner Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien. Während er an den FU-Historiker Wolfgang Wippermann, dem Autoren von “Agenten des Bösen. Verschwörungstheorien von Luther bis heute“, kritisiert, daß er um die “echten Verschwörungen, von denen ihm, dem Historiker, doch einige bekannt sein dürften” “einen weiten Bogen macht”, benutzt […]

Was die Transparenz übrigläßt

Monday, May 28th, 2007

Jürgen Roth bespricht in der konkret einige Titel zur Sprachkritik (“Affenschande”), läßt aber in meinen Augen in aller berechtigten Verteidigung von Sprachsouveränität und Aneignung einen wichtigen Aspekt außer acht, den der Sprache als sozialem Bindemittel. In der verwalteten Welt, ganz besonders am Arbeitsplatz ist Sprache ganz unabhängig von ihrem Inhalt eines der wenigen verbliebenen Mittel […]

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