28. bis 33. Tag des hitzigen Puzzlemonds

August 15th, 2003

Angesichts knapp werdender Sauerstoffressourcen schrieb ich in den letzten Tagen lieber, solange es ging, am Buch, und ließ die Außenwelt die Außenwelt sein.

Das sorgte dafür, daß trotz der bis an die Teufelsmauer vordringenden Wüstenmacher, die uns mit ihren angeschalteten Fönen überfielen, sowohl meine Übersetzung von Paco Xander Nathans Corporation-Texten unter der Überschrift: “Sind Unternehmen die besseren Menschen?” (http://www.systemausfall.de/unternehmen.rtf) als auch der Zweite Aufzug des Wau-Buchs (Rohversion
http://www.systemausfall.de/grenzen.rtf) soweit fertig wurden.

Nebenher sah ich den legendären, leider bereits verstorbenen DDR-Sprachpfleger Hansgeorg Stengel im Thalenser Lokalfernsehen, wie er kritisierte, daß die Neue Rechtschreibung nicht konsequent angewandt wurde. Warum heißt es nicht Ängländer? Und warum nicht Ältern?

Eine beeindruckende mehrteilige Dokumentation über den großen russischen Gelehrten Lomonossow zeigte in der letzten Folge den Hoflehrer Schlözer, der “aus besonderem Grund die alte russische Geschichte studieren” wollte, weil sie “Dokumente berithalte, von denen Europa sonst nichts ahnt.” Ich werde mir seine Weltgeschichte von 1801 mit einer verstellbaren Fomenko-Brille durchlesen…

Seltsam: Warum erscheinen russische Bärte als gemütlich, die Dickichte der Buren und Amerikaner aber als übel und bedrohlich?

Ich schaffte es, meine Ma auf South Park anzufixen und feierte selbst die “Crank Yankers” ab, die Telefonstreichserie mit den Jim-Henson-Puppen, welche sich neuerdings vor allem als eine Sinfonie für Speiseröhre und Rachen präsentiert. Ist das kaputt.

Das Kino-Magazin von VIVA zeigte die wunderschöne Ludivine Saugnier und die Dreharbeiten zu “Kleinruppin forever”, dessen Hauptdarsteller Tobias-irgendwas einen netten Eindruck macht: als Brandenburger musikalisch sehr gemischt unterwegs, legte er in Kanada Goa auf und rockt jetzt eher so. Mal im Auge behalten.

Ansonsten entdeckte ich Weisheit in Karl-Eduard von Schnitzlers Nachwende-Buch und badete meine Füße immer wieder in der Bode.

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