Ökonomischer Gottesdienst, Pausengestaltung

November 14th, 2006

Mal wieder im Westteil der Stadt und siehe da: im Pausenraum geht es nicht um Ausländer oder Politiker. Stattdessen läuft ein Fernseher, auf den alle schauen, um sich an Dicken, Häßlichen, Schwachen zu delektieren und sich darüber aufzuregen, sowas sehen zu müssen. Zu allem haben die Mitarbeiter eine Meinung: Kinderschänder – “Schwanz ab!”; die sind doch sicher alle auch schwul; wenn die im Knast gefickt werden, gefällt denen das doch; mit Straftätern aller Art sollte man das machen, was sie mit…

Besonders angetan hat es ihnen eine übergewichtige Frau, an der nun in einem langen und lebhaften Gespräch abgeglichen wird, was schön, normal und bettkompatibel ist. Fette Frauen würden doch immer so kleine Männer haben, das könne sich doch nicht gut anfühlen, die lügen sich doch selber in die Tasche. Der minütliche Refrain: “Normal ist das nicht.” Mit dieser Zeile kann freenet.de ganz postmodern Werbung machen, gegen die vorgeführte Frau im Fernsehen hingegen ist es die old school selbstvergewissernde Invektive.

9 Responses to “Ökonomischer Gottesdienst, Pausengestaltung”

  1. ABK Says:

    Na dann für mich bitte doch lieber Ausländer und Nazis…

  2. nonono Says:

    Lookism is an issue.

  3. classless Says:

    @ABK
    Wie gehts eigentlich Ihrem Remix?

  4. ABK Says:

    Der befindet sich in einer Art fötal-postnatalen Zustand.
    Mar weeses egar ni.

  5. ABK Says:

    Und keiner beschwert sich über die mangelnde Dativierung?

  6. Hagbard Jesus Celine Says:

    Selber alle fötal-postnatal (Winterschlaf)

  7. ABK Says:

    What? Mal rausgeguggt? Da is Frühling…

  8. classless Says:

    Wenn Frühling ist, dann müssen Se auch fertigmischen.

  9. ghost Says:

    Sehr hübsch.

    Ich verlinke schon wie wild deine Gottesdienste etc. *lach*
    Wegen der Marcogeschichte und so.

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