Rasthof Lorsch -> Stuttgart

January 23rd, 2008

Schon wieder bis an die Raste gebracht worden, allerdings eher so vier Stunden später als gedacht, so daß es sogar auf der kurzen Strecke ein Wettlauf mit dem Sonnenuntergang wurde, der nicht nur die Ausfahrten mit den kaputten Lampen in Dunkelheit hüllte, sondern auch kältemäßig durch die drei Lagen Stoff griff.

Das erste Auto bis nach Stuttgart ließ ich noch allein in die Stadt fahren, der Fahrer war gerade aus seinem Lieblings-Auswanderungsziel Montpellier zurückgekehrt und wir sprachen über Dinge, die aus früheren Generationen heute nicht mehr greifbar sind oder scheinen. Am letzten Rasthof vor Stuttgart auf der A 81 gab ich nach kurzem Herumstehen in der Kälte irgendwann auf und ließ mich doch nach Feuerbach an den Bahnhof fahren, wo ich sogar noch die S-Bahn-Fahrt spendiert bekam.

2 Responses to “Rasthof Lorsch -> Stuttgart”

  1. eisprinzessin Says:

    bist du dann grad hier im kaff?
    haste zeit?

    schreib mir ein mail!

  2. godforgivesbigots Says:

    (Di 22) Am Rasthof Würzburg-Nord weht das Unwetter eine Getränkedose über den Asphalt, kaum jemand fährt raus. Erste Etappe mit einem LKW: “Ich darf niemanden mitnehmen wegen der Haftung” – “Bei Trampern haftet immer der Unfallschuldige” – “Das heißt wenn ich schuld bin hafte ich?” – “Ja wenn Du meinst daß Du jetzt einen Unfall baust steig ich lieber nicht ein.” Er nimmt mich dann doch mit, und spielt mir dann seine Lieblingsmusik vor, alles Metal, sogar ein paar eigene Proberaumaufnahmen. Schlafnachholen ade.

    Rasthof Schönbuch. Essenspause. Nach ca. 30 Minuten Herumfragen wird mir eine Polizeimarke vorgehalten: Personenkontrolle. Vier junge Zivilisten aus Schwäbisch Hall sind vor 10 min durch den Tankbereich durchgefahren und haben mir auf dem Parkplatz aufgelauert. Während mein Perso gerade im Polizeiauto ist, hält einer neben mir: Der letze der mir sagte er führe gleich raus bietet mir doch noch ein Stück Mitnahme an. Der Bulle: “Aber das geht doch nicht… Sie sind doch mitten in der Personenkontrolle!” – Ich zum Fahrer? “Haben Sie noch einen Moment Geduld, bis ich fertig bin?” Der Fahrer wartet, ich nehme den Ausweis zurück, steige ein, Tür zu und los. Besser an irgendeiner Auffahrt stehen als mit gelangweilten Autobahnpolizisten abhängen. Im Autoatlas sehe ich dass die Auffahrt 31 gar nicht so ungünstig ist.
    Mit zwei weiteren Ultrakurzetappen – beides alleinfahrende Frauen – weiter bis zur nächsten Raststätte. An Auffahrt 32 hat jemand an die Leitplanke geschrieben: Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft.

    Rasthof Neckarburg. Ich finde gleich eine Direktfahrt nach Freiburg, aber das ältere Ehepaar ist gerade angekommen und will erst essen. “Guten Appetit!” Nach wenig weiterer Herumfragerei entscheide ich mich auf einer Parkbank abzuwarten anstatt Zwischenetappen zu suchen. Jemand geht 20 Meter neben mir in die Büsche, biegt dann plötzlich rechtwinklig zu mir ab. “Grüßgott, Personenkontrolle!” – “Grüßgott.” – Der Endvierzieger hat eine lächerliche Teeniebaseballmütze mit irgendeinem Werbeaufdruck auf. Während der Perso im Wagen ist: “Und, haben Sie was was mich interessiert?” – “Meinen Ausweis haben Sie doch schon.” – “Ich meine drogenmäßig.” – “Nö.” Der Bulle wechselt selbst das Thema, erzählt er habe sich gewundert wo mein Motorrad und mein Helm seien. “Nein ich habe keine eigenen Reifen, ich warte auf meinen Fahrer.” Motorradführerscheine findet er auch unangemessen teuer. Das Ehepaar läßt sich Zeit, macht noch einen Spaziergang. Aber dann werde ich in Freiburg direkt an der S-Bahn abgesetzt. Ihnen erzähle ich nichts von der Zöllnerbegegnung.

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