Rasthof Siegerland -> Löhrbach

January 21st, 2008

Erst am nicht mehr ganz so frühen Nachmittag am Rasthof Siegerland von der gestrigen Vorband Schmackes & Pinscher abgesetzt, stellte ich mich erst eine Weile in den Regen an die Ausfahrt, weil ich keine Lust hatte, an der Tankstelle zu erfahren, wer alles an der nächsten Abfahrt rausfährt. Der Regen wurde aber schnell zu heftig und ich widmete mich etwas der Lektüre einer Sonntagszeitung und dem Verspeisen eines Stücks Kuchen.

Danach regnete es unbeeindruckt weiter. Ich erfuhr also zwischen den Zapfsäulen doch noch, wer so alles aus welchen Gründen niemanden mitnehmen darf oder will oder kann. Der Oldenburger Catering-Unternehmer, der mich schließlich mitnahm, wollte erst meinen Ausweis sehen.

Wir sprachen über die Vorteile dicker Autos, die Gefahr staatlicher Verfolgung und schubsende Macker im Publikum.

Er setzte mich kurz vor Einbruch der Dämmerung an der regenfreien Ausfahrt des Rasthofs Wetterau ab, wo ich wie immer drei oder vier Frankfurter und Homburger anhielt sowie eine Mainzerin. Ich stieg bei einem dezidiert drogenfreien Vielfahrer ein, der mit Adressen handelt und über den mit nur teilweise einleuchtenden Vorteil seines dicken Motors in der ansonsten wenig bequemen Karre sprach. In Weinheim, wo er Richtung Viernheim abbog, brachte er mich immerhin ein Stück in die Stadt, so daß ich nur etwa eine halbe Stunde bis zum Ortsausgang Richtung Birkenau laufen mußte.

Dort war ich gerade erst über die letzte Kreuzung und noch ein Stückchen entfernt vor der eigentlich tauglichen Stelle an der Busspur, als sofort das erste Auto anhielt. Die Verlagsfrau erzählte von armen jugendlichen Kerlen, deren Freundinnen irgendwo im Odenwald wohnen und die immer alle dorthin trampen, weil die Busse in bestimmte Orte sehr selten fahren. Ich sagte, daß ich allerdings nicht meine Liebste, sondern ihre Eltern besuchen würde.

Aus Birkenau mußte ich wie fast immer ganz herauslaufen, weil vorher trotz eindeutiger Richtung und bequemer Haltemöglichkeiten niemand anhielt. Als ich den Rucksack vor die Leitplanke am Ortsaugang abstellte, hielt ein Rockmusik hörender und rauchender Mann an, der die kurvenreiche Strecke mit sichtlichem Spaß fuhr und sich dann allerdings ärgerte, als er ein vor ihm sehr viel vorsichtiger fahrendes Auto nicht überholen konnte.

(Morgen erfahre ich vermutlich, ob ich auf der Saalschutz-Tour mit Egotronic rumfahren kann und dann alle ihre Termine von Konstanz bis Berlin mitmache. In dem Fall gäbe es wohl auch noch einen Vortrag zu Stasi 0.5 in Stuttgart am 30.)

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