Selbstverständlich.

February 24th, 2007

Zirkulationssphäre-Michs

Kleiner Sortimenter wird ständig erweitert: kostenlose Serviceleistungen, die ewig langen “mal eben kurz” endlos gültigen Bus- und Bahnverbindungen nach Hause. Ein dynamischer Aspekt des Kapitalverhältnisses besteht in dem Zwang, zur Steigerung des Profits die Umlaufzeit des Kapitals zu verkürzen, damit in gleicher Zeit mehr Umläufe und somit höhere Erträge erzielt werden können. Eigentlich freiwillig nett, was Schönes fertig, widerwillig bezahlt. Gleichzeitig wurde die Umlaufgeschwindigkeit des Kapitals nunmehr vorwiegend in der Zirkulationssphäre erhöht, also dort, wo die Profite durch den Verkauf des Erzeugten realisiert werden.

Pflicht, ihr ein Geschenk zu machen, das Präsent an sich: speziell für sie, eigentlich sofort. Mit der gegenwärtig nahenden globalen Wirklichkeit von – nach heutigen Maßstäben – quasi optimaler Produktion und quasi optimalem Konsum könnte die Aufhebung des Kapitalverhältnisses in greifbare Nähe gerückt sein – da es nun endlich wirklich leistet, was es immer versprochen hat. Kostenlos für den Kunden, nicht aber für uns. Mit Freundlichkeit weiter Kundin bleiben. Indes scheitert eine solch erfreuliche Lösung nicht zuletzt an den quicklebendigen Begleiterscheinungen der geschilderten Optimierungsvorgänge in Gestalt ideologischer Rückstände.

Ja wohl nicht Nichts noch selbst bezahlen!

Geschenkt ist noch zu teuer

(Michsvorlage: Buchhänderalltag “Selbstverständlich”, enthält Samples aus “Was du nicht weißt“)

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