Arme kleine deutsche Boutique

March 25th, 2008

Ganz einfühlsam beginnt der SPIEGEL seine “Nahaufnahme” (S. 182) vom Naziklamottenladen Tønsberg mit einer Nahaufnahme vom armen, unverstandenen Ladenhüter Carsten Güttler, der Sachen sagt wie “Wir lassen uns nicht einschüchtern” und dafür vom SPIEGEL mit den Ehrentiteln des “meistgehassten, meistdiskutierten und am härtesten bekämpften Geschäft Deutschlands” und “Rache des Ostens an der westdeutsch geprägten Leitkultur” versehen wird.

Kein Wort davon, daß die im Laden verkaufte Klamottenmarke nicht nur “vage” in die Nähe von “Rechtsextremisten” sortiert werden kann, wie der brandenburgische Verfassungsschutz paraphrasiert wird, sondern daß “Thor Steinar” von einem regelmäßigen Besucher von Sonnenwendfeiern und “völkischen Liederabenden” begründet wurde.

Nein, es gibt zu lesen, wie Güttler mit den Worten “Der Laden ist doch harmlos” hereinbittet. Nach Besichtigung – “helles Parkett, Stuck und Kronleuchter … Nur das Runenalphabet an der Wand stört ein bisschen” – bescheinigt SPIEGEL-Reporter Philipp Oehmke: “Dieser Laden ist keine dunkle Nazi-Kaschemme.”

7 Responses to “Arme kleine deutsche Boutique”

  1. Jochen Hoff Says:

    einhard Mohn erinnert sich im Alter an seine eigene Vergangenheit, das muss der Spiegel schon mittragen.

    Nun gibt es also helle Nazikaschemmen.

  2. Blickpunkt Says:

    ach du scheiße und ich denk immer der stern sei schon schlimm…
    naja aber der spiegel begründet sein imperialismuskritik auch auf nationalismus…was soll man da erwarten.

  3. Blickpunkt Says:

    ach du scheiße und ich denk immer der stern sei schon schlimm…
    naja aber dass des spiegels pseudoimperialismuskritik nur national gesonnener schwachsinn is,weiß man ja, doch das hier is noch mal ne andere qualität wie ich finde..

  4. godforgivesbigots Says:

    Mit den Personalentscheidungen der letzten Wochen ist Spiegel Papier praktisch zum Ableger von Spiegel Online geworden. Und Hamburg versucht ja schon länger seine eigene Außenpolitik zu betreiben, auch wenn das meist eher grotest wirkt. Jetzt scheint “Abiturienten-Bild” um jeden Preis verhindern zu wollen dass durch den Fahnenstreit die Regierung von Norwegen merkt dass in Deutschland die Antifa in der Sache recht hat. Einziges NATO-Land diesseits des Atlantik das weder Brüssel noch Mekka untergeordnet ist. Huh.

  5. vert Says:

    der spiegel ist wirklich verloren. immer wenn sie über etwas berichten, von dem man glaubt, davon verstünde man auch etwas oder auch nur ein bisschen, hat man den eindruck, man verstünde eigentlich deutlich mehr davon… und dafür muss man nicht mal ein super-insider sein…
    spiegeljournalismus halt. mittlerweile eine eigene begrifflichkeit für bürgerliche, neoliberale sowie einfach nur “unpolitische” berichterstattung in rotziger schreibe – bei gleichzeitiger vollständiger ahnungslosigkeit.

  6. M. Möhling Says:

    Die Nullnummer wurde Matussek eingestellt, passt irgendwie. Vorher war er bei der SZ, ein leichter Schlag nach Rechts würde da wundern – allerdings sind Journalisten im Zweifelsfall Nutten, mindestens bis sie sich hochgearbeitet haben. Egal: Ob national gesinnt blauäugig oder nur dämlich, beides übel.

  7. Cannabis Kommando Says:

    PI verhandelt Thor Steinar und die ahnungslosen Extremistenverfolger dort müssen mal wieder vor meinem Kommentar geschützt werden:

    #50 Cannabis Kommando (20. Mär 2009 14:38) Your comment is awaiting moderation.

    Mal wieder typisch. Seit Jahren steht der norwegische Botschafter bei Angela Merkel auf der Matte um sich zu beschweren, dass besagtes Unternehmen die Fahne seines Landes mißbrauche um darunter die nationalsozialistischen Terrorbanden in den Wegzugsregionen im Osten dieses Landes zu versammeln.

    Und was passiert? In Deutschland nimmt ja bekanntlich der Verfassungschutz den Regenschirm mit wenn die Antifa sagt dass die Sonne scheint. Wenn also die Antifa davor warnt dass Thor Steinar das Geschäft mit dem Antisemitismus betreibt dann wiehert der deutsche Amtsschimmel dem norwegischen Botschafter entgegen: Kann gar nicht sein.

    Und irgendwie haben sie ja alle recht: Das Problem sind nicht die Kleider, sondern die Leute die sie machen. Nicht in allen Bundesländern gibt es Haufen von Leuten die mit ihrem Leben nichts besseres vorhaben als einmal Wächter im KZ sein zu wollen, aber leider doch so viele dass es ein Risiko fürs ganze Land ist.

    Zum Vergleich: #53 (16. Mär 2009 17:15) zum Thema Autonome Stinktiere durfte stehenbleiben.

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