Warum Cut-up

January 5th, 2010

>>Der Autor ist entmachtet, es gibt nur noch Texter. (…) Der Autor signierte und diente der Signifikation. Der Texter hat nichts zu signieren, nichts mitzuteilen, er produziert anonyme Textwürste, die von blinden Grafikerinnen und eiligen Redakteuren zugeschnitten und in vorbereitete Formen eingepasst werden. Der Text ist nur mehr Beilage zum Bild, Füllung einer Kolumne, Erfüllung eines Formats (…) Daraus ergibt sich, dass es keineswegs früher besser war, sondern jede Zeit auf ihre Weise die schlimmste ist.<< Stefan Ripplinger: Autor vs. Texter (gesternblog)

One Response to “Warum Cut-up”

  1. fatalflaw Says:

    …”So hat die Kreativität keinen Autor, und das ist gefährlich, weil der Autor, der Schöpfer, vom Kontext getrennt wird, in dem seine Schöpfung erst verständlich wird. Wo jemand sich nur auf Fragmente verlässt, stammen sie nun von Programmierern oder Musikern oder Tänzern, und diese in einen völlig anderen Kontext stellt, geht Bedeutung verloren. Diese Mash-ups erschienen in den neunziger Jahren noch frisch und markant. Heute drängen sich eher deren Probleme in den Vordergrund. Die Sprache des Mash-up teilt nichts mit, es sind lediglich ungeordnete Wörter, die in der Regel keinen Sinn ergeben, auch wenn es hier und da gute Collagen gibt. Eine solche Aneignung ist fast eine Art von kulturellem Imperialismus.”…

    Jaron Lanier

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