Sogar in Dresden

October 22nd, 2007

Die NPD-Landtagsfraktion in Sachsen bekam zum Wochenende einen Brief mit folgendem Wortlaut:

>>NPD Fraktion im Sächsischen Landtag
Herren H. Apfel und A. Delle
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden

Dresden, 18. Oktober 2007

Ihre Zimmerreservierung im Holiday Inn Dresden

Sehr geehrter Herr Apfel,
sehr geehrter Herr Delle,

wir erhielten heute Ihre über www.hotel.de getätigte Reservierung für den 7. November 2007 und sind einigermassen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingendem Namen bevorzugen.

Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüssen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren.

Sollte dies aus vertraglichen Gründen nicht möglich sein, darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich sämtliche in unserem Hause durch Sie getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdner Synagoge weiterleiten werde. Betrachten Sie dies als kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besuchern zugefügt haben.

Eine Kopie dieses Schreibens leiten wir an die Dresdner Presse weiter.

In der Hoffung, daß Sie eine zu Ihnen passende Unterkunft finden und uns Ihr Besuch erspart bleibt verbleiben wir

mit freundlichen Grüssen
MACRANDER HOTELS GmbH & Co. KG

Johannes H. Lohmeyer
Geschäftsführer
<< via hpd wegen neingeist)

11 Responses to “Sogar in Dresden”

  1. godforgivesbigots Says:

    Ob sich ein deutscher Hotelgeschäftsführer wohl trauen würde einen ähnlichen Brief an Yusuf Islam oder Tariq Ramadan zu schicken?

  2. ghost Says:

    *lach*
    dazu sage ich besser nichts.

    nur interessehalber, bist du auch einer von denen die das wort islamofaschismus benutzen?

  3. ghost Says:

    Ich sehe grad es heißt auf deutsch Islamfaschismus
    http://de.wikipedia.org/wiki/Islamfaschismus

  4. goncourt Says:

    Apfel und Delle…

  5. godforgivesbigots Says:

    @ghost – Es liegt mir auf der Zunge, aber dann ist da noch Godwin´s Law . . .

    Aber mal im Ernst, die Ankündigung Umsätze der Synagoge zu spenden ist auch ein Widerspruch gegen die islamische Einstellung zum Geld. Wieso nicht?

  6. ghost Says:

    tun wir so als hätte ich die letzten drei postings nicht gepostet (muß mal classless fragen ob er sie löscht)

    danke für den link. sehr geil, das kannte ich noch gar nicht. danke.
    inwiefern widerspricht so eine spende diesem islamic banking?
    ich sehe nichts (bislang, ich überlese gerne mal was) das da paßt, es steht nichts von juden oder spenden drin, auch wenn wohl die hauptbetonung auf handel liegt.

  7. ghost Says:

    Über Islamofaschismus
    http://shigekuni.blogspot.com/2007/10/islamofascism-bits-and-pieces.html

  8. godforgivesbigots Says:

    Zu dieser Awarenessweek gibt´s auch Multimediakram.

    Sind alle Muslime Terroristen? Sind alle Deutschen Nazis? Die meisten Differenzierer übersehen daß eine solche Verknüpfung grundsätzlich eine Funktion der Zeit ist. Menschen sind nicht so blöd. In dem Moment wo neue Tatsachen geschaffen sind, greifen auch keine falsche Verallgemeinerungen mehr.

    Ich bin kein Finanzexperte, aber ich vermute daß eine Spende an eine Synagoge als Investition in einen nicht shariakonformen Wirtschaftszweig gedeutet werden könnte. Ich jedenfalls würde mich aus einem Hotel das meine Rechnung an Scientology spendet wieder ausmieten.

  9. ghost Says:

    “Ich bin kein Finanzexperte, aber ich vermute daß eine Spende an eine Synagoge als Investition in einen nicht shariakonformen Wirtschaftszweig gedeutet werden könnte. Ich jedenfalls würde mich aus einem Hotel das meine Rechnung an Scientology spendet wieder ausmieten.”

    Aber du machst das doch, weil es dich stört oder hast du Gesetze dafür? Die Analogie hinkt wie Satan. Hier http://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_banking
    ist ja eine wesentlich aufwändigere Erklärung des Islamic Banking und dort steht davon auch nichts. Hm. Es paßt auch in keine der möglichen Kriterien die spezifisch für Islamic banking oder die sharia sind. Oder weißt du da mehr? Alles andere ist nicht interessanter als andere ethisch-religiös orientierte Bankensysteme. Die Pax Bank investiert auch nicht in muslimische Unternehmen, das kannst du mir aber glauben.

    Zum anderen Punkt darf ich nichts sagen. Noch mindestens eine Woche lang. *g*

  10. godforgivesbigots Says:

    Hmmm. Und Apfel und Delle nehmen davon Abstand an die Synagoge zu spenden weil es sie stört oder weil sie Gesetze haben?

  11. ghost Says:

    Hm. Und dieser Satz von Ihnen junge Dame weist auf persönliche Einstellung oder Gesetze hin? Den link zum islamic banking, den ich nicht mitzitieren kann, bitte beachten.

    “Aber mal im Ernst, die Ankündigung Umsätze der Synagoge zu spenden ist auch ein Widerspruch gegen die islamische Einstellung zum Geld. Wieso nicht?”

    man kann nicht mitten im Spiel die Spielregeln ändern. Außer im Baseketball. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

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