Gesucht: Nicht-Kommunismen

October 24th, 2006

Heute haben Torsun und ich mit der Vertonung des Communism Song begonnen und brauchen jetzt für die Breakdown-Sektion noch möglichst viele Beispiele dafür, was so alles schon für Kommunismus gehalten oder erklärt wurde (oder wird) und keiner war (oder ist). Das soll dann immer im Wechsel mit dem Sample aus der Sammelsurium-Lesung von Bini Adamczak kommen: “Nein, das ist nicht der Kommunismus!”

83 Responses to “Gesucht: Nicht-Kommunismen”

  1. Hagbard Jesus Celine Says:

    Fang ich mal an: Nordkorea, Kuba, Sowjetunion.

  2. nonono Says:

    Web 2.0

  3. totalité Says:

    Lenin! Stalin! Pol Pot!

  4. Karl-Eduard von Schnitzler Says:

    Die DDR.

  5. ivo Says:

    ich wurde auch schon für einen kommunisten gehalten… könnt ihr gerne mit aufnehmen…

  6. Nemesis Says:

    Atheisten wird oft für Kommunisten gehalten, zumindest von vielen Türken.

  7. ähm Says:

    Nationalflaggen?

  8. classless Says:

    Die sind schon für Kommunismus gehalten worden?

  9. Markus Says:

    Kulturflatrate? Hippiekommunen? Hausbesetzer?

  10. Karl-Eduard von Schnitzler Says:

    Rot-Rot

  11. Granatenzischobst Says:

    Rot-Grün

  12. al Says:

    open source
    bittorrent
    die ehemaligen kommunistischen Staaten des Ostblocks
    (typische DLF Phrase)

  13. sashque Says:

    che-guevara-shirts, religiös-sozialistische utopien, 1984,

    mal bei den libertarians anfragen. denen fällt sicherlich was ein….

  14. Markus Says:

    wohngemeinschaften?
    anarchie?

    Vielleicht wäre es auch gut, ein paar Sachen in ihre Bestandteile aufzuteilen, z.B. “DDR” in “LPG”, “volkseigene Betriebe”, “Junge Pioniere”, “Planwirtschaft”, “Wehrlager” oder sowas. Je konkreter, destso besser, sag ich immer.

  15. bigmouth Says:

    Kommunismus

  16. bigmouth Says:

    alles für alle

    freibier

  17. sashque Says:

    enteignung?

  18. classless Says:

    Ja, lasst es alles raus!

  19. classless Says:

    @sashque
    Die Holmies fragen, koennte gewinnbringend sein, aber die kicken meine Kommentare.

  20. totalité Says:

    das posting von 19:11 ist nicht von mir. bitte löschen.

  21. bigmouth Says:

    hausbesetzung

    drogen

    hedonismus

    3 akkorde

    vegane pampe

    volxküche

    bauwagenplatz

  22. classless Says:

    @totalité (real)

    Vielleicht genügt das einfach, wenn du jetzt gesagt hast, daß du es nicht warst. Ist ja kein eingetragenes Warenzeichen oder sowas.

  23. kapsler hauser Says:

    moment mal bigmouth,
    freibier, drogen und hedonismus sind definitiv kommunismus! 😉

  24. Tioum Says:

    Noch einen ernsthaften:

    Die sozialistische Anwendung des Wertgesetzes

  25. salty Says:

    suedkiez / nordkiez

  26. sammelsurium Says:

    Hmm, nicht Kommunismus. Aber gestern spielte Volker Pispers darauf an, dass Helmut Schmidt (Oder wars Kohl?) mal Leute sozialistischen Jet Set genannt hat, die was von neuer Armut erzählt haben. Hab ich beim Autofahren im Radio gehört. Guck mal bei den WDR-Podcasts. Die habe gesagt. das gibt es als Podcast. Vielleicht lässt sich das sampeln, aber das findest Du selbst raus.

    Falls Du Pispers Stimme da drin haben willst.

  27. toxilogic Says:

    Der grosse Mao Zedong fehlt noch! Die Revolution habe ihn selig.

  28. classless Says:

    @sammelsurium
    Volker Pispers geht gar nicht – das meiste, was ich von ihm kenne, würde ich hier in den Kommentaren wohl sofort wieder löschen – Stammtischkabarett gegen Frauenbewegung, Amerika und Friedman. Selbst wenn er noch irgendwo seine hellen Momente haben sollte, was ich mir nur schwer vorstellen kann und vielleicht auch nicht wissen will, bleibt er auf jeden Fall draußen.

    @toxilogic
    Stimmt, China war noch nicht dabei – ist es zu offensichtlich oder zu wenig beachtet?

  29. Boche Says:

    Was, wenn bei der Begriffsbestimmung durch Negation so lange herumnegiert wird, dass zum Schluss nichts mehr übrig bleibt?

    Außer natürlich ein atheistischer Glaube, den ich euch übrigens gönne.

  30. toxilogic Says:

    @classless: Vielleicht einfach Zufall? Den Grad des allgemeinen Bewusstseins kann ich nicht beurteilen, dazu fehlt mir die Übersicht. Im Zweifel würde ich dann eher sagen, der Maoismus ist zu wenig beachtet. Denn davon auszugehen, dass etwas für andere offensichtlich ist, kann einen leicht auf einen schmalen Grat bringen.

    @Boche: meinst du, dass es dabei irgendetwas zu verlieren gäbe? Und wenn ja, was?

  31. Kenneth Star Says:

    Israel?

  32. classless Says:

    @toxilogic

    Wobei die Annahme, es wäre offensichtlich, der nette Versuch war, mir zu erklären, warum alles schneller genannt wurde als die VR China, die es immer noch in vollster Machtentfaltung gibt.

    @Boche

    Ich werde das Gefühl nicht los, daß es besonders die Liberalen wie die lieben Holmies sind, die mit solchen Fragen kommen: Ob denn die Dekonstruktion noch irgendwas übrig läßt? Erst wenn ihr alle Begriffe geschärft habt, alle Herrschaftsgeschichte verworfen und alle verkürzte Kriitk kritisiert, werdet ihr merken, daß man Kommunismus nicht essen kann? So in der Art?

    Nein, es geht um eine Gesellschaft jenseits der Verwertungslogik, und das gab es bisher noch nie, so oft und gern sich auch mit dem unfehlbaren Plan dazu oder der schon eingeschlagenen unkaputtbaren Strategie gebrüstet wurde.

  33. ivo Says:

    hmmm… sorry, wenn ich mal den spielverderber mache. aber irgendwie werde ich den eindruck nicht ganz los, dass für euch alles das kommunismus ist, was ihr gut oder sympathisch findet und alles, was doof oder uncool ist, ja kein kommunismus sein kann. hmmm. oder geht es darum, den begriff kommunsimus endgültig zu dekonstruieren? dann nehme ich diese kritik sofort zurück. aber ich fürchte, ihr solltet euch doch auch mit dem gedanken anfreunden, dass dies oder jenes, was ihr nicht so toll findet, eher kommunismus ist, als z.b. ne coole party mit tanzen aufm tisch.

  34. ZappyVee Says:

    die ddr wollte auch gar nicht kommunistisch sein, deswegen auch deutsche demokratische republik anstatt kommunistische… wir hatten den sozialismus. hoff ich red mich nich grad um kopf und kragen…

  35. mané Says:

    also mal erstens, kommunismus ist was das zk beschließt;)

    alles was nicht kommunismus ist.
    die arbeiterklasse romantik, plus klassenkampfrethorik, diktatur des proletariats und verstaatlichung, nationale Befreiung und die nationale frage überhaupt, zärtlichkeit der völker, volksfront, antiimperialismus, palituch, gerechter tausch, einfache warenproduktion, gerechte verteilung, so mehr fällt mir nicht mehr ein.

  36. toxilogic Says:

    @classless: versteh ich jetzt nicht. Hab ich das angenommen?

  37. bigmouth Says:

    coole parties sind auch kein kommunismus

  38. Markus Says:

    Ach, dann war wohl Camp Tipsy auch kein Kommunismus, oder was?
    Und VoKüs auch nicht mehr?

  39. Boche Says:

    @toxilogic

    Ihr könnt nichts verlieren, außer euren Fesseln. 😉

    @classless

    “Erst wenn ihr alle Begriffe geschärft habt, alle Herrschaftsgeschichte verworfen und alle verkürzte Kriitk kritisiert, werdet ihr merken, daß man Kommunismus nicht essen kann? So in der Art?”

    Eine Frage ist eine Frage ist eine Frage. Ich wollte nichts postulieren sondern erfahren.

    “Gesellschaft jenseits der Verwertungslogik” – tut mir leid, dass ich dummer, ungebildeter Mensch wieder nur mit dem hilflosen Fragezeichen reagieren kann: Was ist das – “Verwertungslogik”?

  40. Tioum Says:

    Verwertungslogik ist das, was du und deine Mitstreiters zur unsichtbaren Triebfeder allen Wohlstands und Glücks verklärt.

  41. Boche Says:

    Das Interesse am eigenen Wohlergehen?

  42. eisprinzessin Says:

    @ivo & boche:

    die proletarischen revolutionen werden feste sein, oder sie werden nicht sein, denn dass von ihnen angekündigte leben wird selbst unter dem zeichen des festes geschaffen werden.

    wenn wir dann noch davon ausgehen, dass der communismus kein zu erreichender zustand ist sondern die wirkliche bewegung, die den jetzigen zustand aufhebt, dann hat der gute torsun/kapslerhauser schon recht, dass freibier, drogen und hedonismus zumindest eine bedingung für den kommunismus sind. (wenngleich er, stets in der hetenmatrix gefangen, den popofick dabei vergessen hat, ohne den wird das alles nix!)

    natürlich funktioniert das nicht andersherum: zwar ist freibier der ausnahmezustand innerhalb des kapitalismus, aber der garant für die weltrevolution ist es leider nicht.

    @classless: verhinderte naziaufmärsche, fusion-festival (ganz wichtig), arbeitsmoral

  43. Boche Says:

    @Eisprinzessin

    Wer bezahlt denn die Festlichkeiten? Wer braut das Freibier?

    Ups, das sind wohl die falschen Fragen, oder?

    PS: Deine Rauschlyrik finde ich schön.
    Ich musste im ersten Moment nur stutzen, kam aber dann zum vollen Genuss, als ich die Suche nach Argumenten aufgegeben hatte.
    😉

  44. JimPanse Says:

    heinrich himmler

  45. ivo Says:

    @eisprinzessin
    nicht dass ich falsch verstanden werde, ich wollte nichts gegen feten, drogen und popoficks sagen – sondern gegen … kommunismus (- entsetzte aufschreie aus dem publikum – ) bzw. gegen eine verwechslung von kommunsimus und paradies.

    steinigung, bitte einer nach dem andren…

  46. Boche Says:

    Ivo, ich denke, dass sich die Konzepte “Kommunismus” und “Paradies” so sehr ähnlich sehen, dass eisprinzessin deine Verwechslung bestimmt entschuldigt.

    Allerdings lassen die Christen die Menschen ihr Leben lang mit dem Paradies in Ruhe, während die Kommunisten (Anwesende ausgenommen) ja partout nicht von der Suche nach ihrem Atlantis lassen können und gern mal andere zwangsverpflichten mitzusuchen.

  47. Tioum Says:

    Dass du nicht Kommunist bist, sondern den üblichen Vorurteilen darüber aufsitzt, hättest du doch nicht extra hier auszuführen brauchen.

  48. Boche Says:

    @Tioum

    Sieh es doch als Hilfeschrei und bescheidene Bitte um Erleuchtung.
    Ich bin doch wirklich froh, mal richtige Anhänger des ominösen Kommunismus gefunden zu haben. Im richtigen Leben passiert mir das selten.

  49. Markus Says:

    Ich hätte gern auch noch was erfahren über die Verwertungslogik, bitte. Ist die Verwertungslogik dasjenige, was die ärztliche Praxis (ob jemand sterben muß, kann allein von der Krankenkasse abhängen, der er angehört) von der Genfer Deklaration des Weltärztebundes (“Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch […] soziale Stellung”) unterscheidet? Ich vermute, daß dieser Unterschied ja auch ein Teil dessen ist, was die Holmies “zur unsichtbaren Triebfeder allen Wohlstands und Glücks verklären”, oder?

    Kann die Genfer Deklaration des Weltärztebundes für Kommunismus gehalten werden?

  50. Hans Says:

    Oh, das _kann_ sie sicher, die Leute schaffen es ja, sich von den absurdesten Dingen zu überzeugen.

  51. Möchtegernkommunist Says:

    @Boche

    Unter “Verwertungslogik” wird von Kommunisten in der Regel verstanden, daß nahezu alle Menschen der Eigengesetzlichkeit des Kapitals unterworfen sind und daher sich selbst und alle anderen sowie die Dinge um sie herum mit dem Maßstab der Verwertbarkeit fürs Kapital betrachten.

    Dieser Tauschwert wird als Vermittlungsinstanz zwischen vormals nicht vergleichbaren Kategorien gelobt, da er es historisch erlaubte, universelle Maßstäbe wie das bürgerliche Recht zu etablieren, jedoch dafür kritisiert (und je nach Strömung bekämpft), daß er in zunehmend keinen anderen Maßstab neben sich mehr duldet oder aufkommen läßt.

    Von an der Kritischen Theorie geschulten Kommunisten (die hier wohl hauptsächlich versammelt ein dürften) wird also die Überwindung dieser kapitalen Verwertungslogik angestrebt, wobei Überwindung (“Aufhebung”) bedeutet, daß die universelle Vermittlungsfunktion beibehalten wird, die Totalität jedoch des Werts jedoch beseitigt.

    Wie das genau vor sich gehen kann, wird sehr unterschiedlich gesehen. Es gibt weiterhin Auffassungen, die einer gewaltsamen Verordnung einer nicht-kapitalistischen Vermittlung zuneigen, während andere, zu denen ich das hiesige Publikum zählen würde, wenig enthusiastisch darauf hoffen, daß sich mit zunehmender Kommunikation und globalem Austausch die Aufhebung des Kapitalverhältnisses als Möglichkeit immer mehr Menschen zeigt, so daß sie irgendwann einer anderen Einrichtung der Gesellschaft zustimmen.

  52. classless Says:

    @toxilogic

    Nein, ich nahm das an. Aber China ist unverständlicherweise wirklich selten ein Thema bei Kommunisten.

    @eisprinzessin

    Ach ja, der gute alte situationistische Glaube an den guten proletarischen Instinkt, äh, die Begierde…

    @ivo

    Ich denke, wir machen das mit dem Song ganz gut und lassen uns auf eine Paradiesdefinition gar nicht erst ein. Ist ja ‘n Song und kein politisches Pamphlet.

    @Boche

    Das Verlangen nach Erleuchtung teilst du mit den Holmies (nett, daß diesen Begriff jetzt auch schon andere hier verwenden…) – mit mir nicht. Die Frage danach, wer in einer Gesellschaft ohne Geld etwas bezahlt, ist jedenfalls ganz schön schlecht. Aber ‘Möchtegernkommunist’ hat das schon ganz gut erklärt, vielleicht hilft’s ja.

    @ZappyVee

    Die DDR wurde und wird aber beständig für kommunistisch gehalten und die von ihrem Sicherheitsapparat verübten Verbrechen wie auch die von ihrem Sicherheitsapparat durchgeführte Bestrafung von Nazi-Kriegsverbrechern pauschal als “kommunistische Verbrechen” gelabelt.

    @Kenneth Star

    Wie schon bei den Nationalfahnen: Wer behauptet denn ernsthaft, Israel sei der Kommunismus? Wer wiederum kann ernsthaft leugnen, daß das Beispiel der sich gegen vermeintliche historische Konstanten auflehnenden Zionisten etwas mit einer der Grundideen des Kommunismus, des Aufstands gegen die Geschichte, zu tun hat?

  53. Boche Says:

    @classless

    “Die Frage danach, wer in einer Gesellschaft ohne Geld etwas bezahlt, ist jedenfalls ganz schön schlecht.”

    Nicht, wenn man Bezahlen abstrakter als Mühe betrachtet, die zum Erbringen des fröhlich Konsumierten aufgewendet werden musste.

    @Möchtegernkommunist

    Vielen Dank für deine Ausführungen und dein Verständnis für mich Verständnissuchenden.

    Verstehe ich es also richtig, dass der Kommunismus (auch in seinen heutigen Ableitungen) als Grundlage die Annahme benötigt, ein Abstraktum wie das Kapital hätte eine Art Eigenleben? Ein Eigenleben, dass in Umschreibungen wie “duldet nichts neben sich”, “lässt nichts neben sich aufkommen” durchscheint?
    Ist es richtig, dass Kommunisten wünschen, Tauschprozesse mögen sich von der abstrakten Form in eine konkreter Form zurückentwickeln? So dass Unvergleichbares (“Ich back dir ein Brot und du putzt mir die Schuhe.”) nicht mehr verglichen und damit nicht mehr getauscht wird?
    Oder ist Tausch generell von Übel?

    In ehrlichem Interesse, Boche.

  54. 47c Says:

    @eisprinzessin
    Ich dachte immer, Freibier und Popofick wären spezifische Formen der Reproduktion der Arbeitskraft!? Kommunismus ist das auf jeden Fall nicht.

    @Boche
    “Verstehe ich es also richtig, dass der Kommunismus (auch in seinen heutigen Ableitungen) als Grundlage die Annahme benötigt, ein Abstraktum wie das Kapital hätte eine Art Eigenleben? Ein Eigenleben, dass in Umschreibungen wie “duldet nichts neben sich”, “lässt nichts neben sich aufkommen” durchscheint?”
    Kapital ist zwar Resultat eines abstrakten Verhältnisses (des Tauschs von Arbeitskraft gegen Kapital, das dadurch zu solchem wird), aber als sich selbst verwertender Wert hat es natürlich eine innewohnende Dynamik, die sich z.B. darin äußert, alle Lebensbereiche der Waren- und Kapitalform zu unterzuordnen, in der Tat also “nichts neben sich zu dulden”. Lies doch am Besten einfach mal das “Kapital”, da erfährst du immer noch am Besten, was es damit auf sich hat.

    “Ist es richtig, dass Kommunisten wünschen, Tauschprozesse mögen sich von der abstrakten Form in eine konkreter Form zurückentwickeln? So dass Unvergleichbares (”Ich back dir ein Brot und du putzt mir die Schuhe.”) nicht mehr verglichen und damit nicht mehr getauscht wird?
    Oder ist Tausch generell von Übel?”
    Wieso sollen denn Brot und Schuheputzen einen unvergleichbaren Wert haben? Genau diesen hast du in der Geldform, die sich dadurch herausbildet, das ein allgemeines Äquivalent zur Vermittlung dieses Tausches entsteht, doch ausgedrückt. Das Maß der Vergleichung der beiden Waren (das sind sie, sobald sie getauscht werden), ist der für ihre Herstellung notwendige extensive und intensive Aufwand, ausgedrückt als Wert. Indem die Gebrauchswerte im Kommunismus durch die kollektive Aneignung der Produktivkräfte ihre Warenform (also ihren Doppelcharakter) verlieren, gibt es natürlich auch keinen Tausch mehr, was nicht heißt, dass zu irgendwelchen archaischen Produktionsweisen zurückgeschritten wird oder (zumindest zu Beginn) die Arbeitsteilung aufgegeben werden könnte: ein gewisser materieller Lebensstandard ist natürlich Voraussetzung des durch den Kommunismus ermöglichten schönen Lebens für alle – mit einem religiösen Erlösungsversprechen hat die Forderung eines rationalen (d.h. den Menschen dienenden) Einsatzes der Produktivkräfte übrigens gar nichts zu tun…

  55. classless Says:

    Ehe das mit der Arbeitsteilung jetzt gleich wieder die zu erwartenden Reflexe auslöst: Es müssen nicht alle dasselbe und alles auf einmal tun, damit nicht mehr von gesellschaftlicher Arbeitsteilung gesprochen werden kann.

  56. Boche Says:

    @47c

    “Dynamik, … alle Lebensbereiche der Waren- und Kapitalform zu unterzuordnen”

    Aber ist es nicht der Mensch, der unterordnet? Weil er möglichst umfassend tauschen möchte?
    Wenn ich Auto fahre und erkenne, dass das Auto sehr, sehr praktisch ist und ich immer mehr mit dem Auto unterwegs bin – dann doch nicht, weil das Auto “eine Dynamik” hat. Sondern weil mein Bedürfnis, mich fortzubewegen, am besten damit befriedigt wird, wodurch die Verwendung dieses Mittels immer umfassender wird.

    “Wieso sollen denn Brot und Schuheputzen einen unvergleichbaren Wert haben?”

    Das ist ein Missverständnis. Sie haben einen vergleichbaren Wert. Sobald ein Bäcker und ein Schuhputzer übereinkommen, die Produkte ihrer Arbeit vergleichen zu wollen.

    “Indem die Gebrauchswerte im Kommunismus durch die kollektive Aneignung der Produktivkräfte ihre Warenform (also ihren Doppelcharakter) verlieren,…”

    Halt, halt! Die Warenform verlieren sie doch nur, wenn der Bäcker sein Brot komplett selbst isst oder es ihm gestohlen wird.
    Wenn man ihm den Backofen wegnimmt, dann gibt es keinen Bäcker mehr. Sondern neue (m.E. unrechtmäßige) Besitzer des Ofens, die dann vielleicht backen.

  57. Boche Says:

    “Es müssen nicht alle dasselbe und alles auf einmal tun, damit nicht mehr von gesellschaftlicher Arbeitsteilung gesprochen werden kann.”

    Mich würde eher interessieren, wer die Arbeit einteilt.

  58. classless Says:

    Menschen teilen die Arbeit ein. Menschen und Maschinen brauen das Bier aus von Menschen und Maschinen erzeugten und herangeschafften Rohstoffen. Aber tun sie das im Bestreben, eine von ihnen geschaffene Abstraktion zu beeinflussen (Gott, Markt, Staat) oder tatsächlich, um vermittels einer von ihnen geschaffenen Abstraktion (Vermittlung) ihre Bedürfnisse zu befriedigen?

  59. Boche Says:

    Die Abstraktion ist ein Mittel zum Zweck. Und der lautet selbstverständlich Bedürfnisbefriedigung.

  60. classless Says:

    Ach, so ist der Monotheismus entstanden. Ist das endlich mal geklärt.

  61. ivo Says:

    @classless
    ja, vermutlich macht ihr das am ende trotzdem richtig gut. das glaub ich wirklich. und bin schon mächtig gespannt. wenn ihr nicht sone sympathischen punker-freaks wärt, hätte ich da mehr sorgen 😀

  62. sammelsurium Says:

    @classless:
    Ist nur grad leider das einzige, was mir eingefallen ist. Aber mir ist gerade noch was eingefallen:
    Offene Beziehungen sind auch kein Kommunismus. RZBs allerdings auch nicht.

    Aber das hast Du nicht von mir! 😉

  63. bigmouth Says:

    Single Malt Whisky ist auch kein Kommunismus. wenn auch nahe dran

  64. Boche Says:

    @classless

    Dein Abschied aus der Diskussion?

  65. kapsler hauser Says:

    “ne flasche chantré” ist definitiv kein kommunismus! vollassi toni vermutlich auch nicht…

  66. nonono Says:

    We’re getting ever deeper into the topic.

  67. classless Says:

    @Boche

    Ich habe ja neben dem Bloggen auch noch eine Zweitbeschäftigung 😉

    @sammelsurium

    Findest du das eigentlich okay, von uns gesampelt zu werden?

    @ivo

    Du bist der erste Mensch seit Jahren, der mich mit Punk assoziiert. Ähm, danke.

  68. ivo Says:

    @classless
    i watched into your soul…

  69. classless Says:

    Fine with me.

  70. bender Says:

    alles i kühlschrank zu teilen…

  71. sammelsurium Says:

    Klaro ist das o.k. Wenn Du durch den Track Multimillionär wirst, kannst Du mir ja Champagner spendieren oder einen Golf 4 kaufen, aber ansonsten bin ich da ganz schmerzfrei. 😉
    Ist doch Creative Commons Gedöhns, meine Stimme in dem Fall. Weiß nicht, ob Bini oder der Verlag was für den Satz haben wollen, aber wahrscheinlich ist das nicht.
    Ich bin gespannt, wie es sich anhört. Und fühle mich sehr geehrt. 🙂

  72. classless Says:

    Ich hatte das auch weniger moneywise oder rightwise gedacht (dann gäbe es den ganzen Song nicht), sondern mehr so das Wohlbehagen betreffend – und dann nehme ich das mal als positive Antwort.

  73. kapsler hauser Says:

    classless das mit dienstag steht. ab 17uhr können wir ran! 🙂

  74. classless Says:

    Schmuf.

  75. sammelsurium Says:

    Hehe, achso. Ja, also wenn mir das unbehaglich wäre, hätte ich mich schon gemeldet. 🙂
    Das mit dem Golf war auch ein Witz. Ich habs ja mit Augenzwinkern gemeint.

  76. sammelsurium Says:

    Den Schampus würde ich nehmen 😉

  77. neingeist Says:

    nach der party mit kater und kopfschmerzen aufwachen und feststellen dass die band live besser war als auf der bei der party gekauften cd ist überhaupt kein kommunismus!

    +++ neingeist

  78. ABK Says:

    “Jeder ist seines Nächsten Eigentum” könnte Kommunismus sein…

  79. bigmouth Says:

    bitte nicht!

  80. chaze Says:

    Sucht ihr noch nach Sachen, die Kommunismus gewesen sein sollen, oder diskutiert ihr noch? Ich hätte noch was (ernst gemeint sogar):

    – Das Internet
    – Open Access
    – LSD
    – Hippies
    – Woodstock
    – Jimi Hendrix und andere Popgrößen
    – die Befreiungstheologie / befreiungstheologische Basisgemeinden
    – Charlie Chaplin

  81. Häagen Dazs Says:

    Das Kommunistische Forum – Nein, das ist nicht der Kommunismus!

  82. classless Kulla » Blog Archive » Communism (Lauti Version) Says:

    […] Das erklärte Ziel, einen Song zu machen, der aus dem Demo-Lauti zu hören sein wird, dürften wir mit der Anlehnung an osteuropäischen Trash Pop wohl erreicht haben. Damit stellt sich jedoch die Frage nach weiteren Versionen, die dann z.B. etwas tauglicher für die abendliche Tanzflächenbeschallung außerhalb von Studentenpartys im Festsaal Kreuzberg sein könnten oder auch nur überhaupt eher für Innenräume. […]

  83. batman aus georgien Says:

    kritik, wertkritik, kritische theorie, adorno, die bahamas, dj horkhood, marcuse, die jungle world, kulla, antideutsche kritik, antifa, kommunistische kritik, kritische kritik, nicht-personalisierende kapitalismuskritik, fetischkritik, anti-antisemitismus, israelsolidarität, parolenbloggerei, pop, raven, die phase 2, der ca ira verlag, die isf, die commune, communisten, anarchisten …

    is auch alles kein kommunismus.
    interessiert den kulla aber nicht, der hetzt lieber gegen DEN RUSSEN® und so.

    sehnsucht nach stalin.

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