The Hands-Off Imperative?

September 4th, 2007

Die ersten Überlegungen für meinen diesjährigen Beitrag zum Chaos-Kongreß sehen so aus: Es wird wohl kein neues Streitgespräch mit Oona geben, da sie eine Weile nach England geht und sich das somit schlecht vorbereiten ließe. Ausnahme wäre, wenn es eine Nachfrage nach einer englischen Version des Weltraumkommunismus gäbe.

Ich werde also etwas anderes vorbereiten, wobei mir eine Art “Dümmste anzunehmende Hacker”-Show vorschwebt, in der die kürzesten Gedanken des Jahres im Sinne einer unkonstruktiven Opposition rekapituliert werden. Es könnten Beispiele für häufige Fehleinschätzungen vorgestellt werden, es könnte darum gehen, wie eine Lobby funktioniert, inwiefern die “dummen User” bereits das Problem oder nur Ausdruck eines Problems sind, wie die gesellschaftlichen Mehrheiten in den hackerrelevanten Themenfeldern aussehen, inwiefern Mehrheiten an dieser Stelle von Belang sind usw.

Eine taugliche Überschrift habe ich noch nicht, bisher fielen mir nur Sachen ein, die dicht daneben schießen, “Schreien Sie nur, wenn Sie getroffen wurden” oder wenn ich es zusammen mit jemandem machen sollte “Kritik und Selbstkritik”.

Wer Beispiele und Motti hat oder wer vielleicht mitmachen mag, kann sich ja mal melden.

9 Responses to “The Hands-Off Imperative?”

  1. signalpirat Says:

    Hmm.
    Begrüßenswert, und in gewissem Sinne finde ich Beiträge in diese Richtung auch notwendig. Kann aber – je nachdem wie es angekündigt und präsentiert wird – leicht daneben gehen. Wenn ein Großteil des Publikums mit der Erwartung ‘da sitzt ein Besserwisser, der uns vorführen will’ in den Vortrag geht, bringts nichts – selbst wenn diese Erwartung falsch ist, werden sie schon ihre Bestätigung finden.
    Tenor daher vielleicht mehr in Richtung ‘Popular Mistakes’ und weniger ‘dümmste anzunehmede Hacker’.

  2. nonono Says:

    Ich finde das ‘dümmste anzunehmende Hacker’ gar nicht so schlecht, weil es den Spieß umdreht. Vielleicht könnte sogar ein Teil der Veranstaltung nur stellvertretend für die Außenwelt der User gedacht sein – etwa: Stellt euch einfach vor, wo ihr überall einfach nur ahnungslose User seid.

  3. classless Says:

    @nonono
    Naja, das würde ich jetzt nicht als tolle Idee verteidigen, das war nur die allererste Idee dazu.

    @signalpirat
    Das mit dem Besserwisser wird sich bei vielen wohl kaum vermeiden lassen, das mit dem Vorführen aber schon, da hast du recht. Ich will auch keine Schenkelklopferei, sondern mehr so Zankapfel rollen und sowas.

  4. erzaehlpferd Says:

    als besserwisser hat sich classless doch schon auf den vorangegangenen congressen profiliert.

    wenns wie ein jahresrückblick aufgebaut sein weird, finde ich, wäre “debugging irgendwas” o. ä. eine analogie, das nerds mehr oder weniger anspricht…

  5. Andrej Schoeke Says:

    Hmm, sounds interesting. Ich habe 2 Sachen im Kopf:
    “China und der Computer”, der sich mit der Computerpolitik dort beschäftigt. Besonders die Asymetrie von innerer und äusserer Verwendung des Computers ist einmalig. Kein anderes Land schafft es so einen Widerspruch in der Benutzung zu generieren.
    “Verschwörung vorm Computer” wäre eine kritische Untersuchung der aktuellen Sicherheits/Polizeistaatsparanoia, geprägt durch Begriffe wie Stasi 2.0 und in jüngster Zeit auch Gestapo 2.0. Try to get some perspective!

    Ich weiss noch net ob ich da sein kann, da dass Auslandssemester in Italien ansteht, aber die Themen reizen mich wirklich.

  6. classless Says:

    @erzaehlpferd
    “als besserwisser hat sich classless doch schon auf den vorangegangenen congressen profiliert.”

    🙂

  7. Christian Says:

    Och, schade, keine Geschichtskritik? 😉

  8. classless Says:

    Das sollte ich mir noch aufheben. Auf der Ebene von Technologiegeschichte würde es mehr Vorbereitung erfordern, als ich vermutlich schaffe. Ich hab’s noch nicht ganz für dieses Mal verworfen.

  9. Christian Says:

    Ah, oki 🙂

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