Liebe Jungle World!
February 14th, 2008>>Nicht weil Filesharing illegal wäre, sondern weil es eine Angelegenheit für Nerds ist. Nie ist das Musikarchiv komplett; wer downloaded, hat immer noch etwas downzuloaden; ein obsessiver Perfektionismus stellt sich ein, und der ist, wie immer, Männersache (Frauen hören zwar gerne bei anderen rein, aber nächtelang vor dem Computer zu sitzen, ist ihnen in der Regel zu doof.)<< Was für ein Haufen Quatsch!
February 14th, 2008 at 04:14
»No filesharing nerd gal ina massive!?!!«
wär ein schöner titel für einen lässigen stomper.
February 14th, 2008 at 04:17
aeh, natürlich plural – rein formalistisch dem protzenden dancehall mc nach und richtiges patois:
»No fi filesharing nerd gals inna di massive!?!!«
February 14th, 2008 at 15:10
Warum ist das Quatsch?
“wer downloaded, hat immer noch etwas downzuloaden; ein obsessiver Perfektionismus stellt sich ein, und der ist”
Das ist ein äußerst präzise Beschreibung davon, wie ich einen Gutteil meiner Freizeit verbringe. Ist das so untypisch? Bin ich der Einzige, dessen Leben vom Mp3-Format ruiniert wurde?
February 14th, 2008 at 15:20
Du hast genau das noch mal gequoet, was ich nur des Kontexts wegen mitzitiert hatte. Der Quatsch geht genau danach los.
(Wobei ich auch bestreiten würde, daß Downloaden notwendig so obsessiv aussehen muß. Wenn einen was interessiert, dann schaut er halt. Ist das zwanghaft?)
February 14th, 2008 at 15:40
“Wobei ich auch bestreiten würde, daß Downloaden notwendig so obsessiv aussehen muß.”
Muss es auch nicht.
“Wenn einen was interessiert, dann schaut er halt. Ist das zwanghaft?”
Nein. Nur wenn es vom Mittel zum Zweck (Musikhören) quasi zum Selbstzweck wird.
Und zu Deinem eigentlichen Punkt: Downloading & Gender: Diese Musik-Sammelneurose (Ich sag nur Briefmarken…) erscheint mir tatsächlich rein empirisch betrachtet ein Männerding zu sein. Analog und digital.
Meiner Lebenserfahrung nach sind Frauen eher die, die ganz cool und gezielt mal was runterladen, was sie interessiert.
“aber nächtelang vor dem Computer zu sitzen, ist ihnen [den Frauen] in der Regel zu doof.”
In dieser Pauschalität ist das Quatsch, richtig.
February 14th, 2008 at 15:54
Also ich kenne sowohl Frauen, die obsessiv Briefmarken sammeln (meine Oma) als auch solche, die obessiv runterladen (keine Namen!). Letzteres allerdings zugegeben keine Musik sonder TV-Serien (was ja wohl eher eine Interessen-Nuance ist). Aber wahrscheinlich wird man da eine Mehrheit männlicher Nerds finden, wie bei so vielem. Z.B. ja auch beim guten alten Plattensammeln. Nur: Wofür oder wogegen soll das hier ein Argument sein?
Stefan hat übrigens in unserem Blog den Jungle-Schwerpunkt ganz gut zusammengefasst: http://www.keimform.de/2008/02/07/copy-me-die-krise-der-musikindustrie/
Na, diese ganzen netzaffinen Themen werden im Jungle oft sehr seltsam behandelt, finde ich. Da war im Gesamt dieser Schwerpunkt schon eher ein positiver Ausreißer. Nur halt ungefähr gefühlte hundert Jahre zu spät 😉
February 14th, 2008 at 16:23
Lustig ist auch im Artikel von Elke Wittich die Warnung vor Last.FM :
D’oh!
February 14th, 2008 at 21:56
Filesharing hat schon einen Puzzlespielaspekt, aber nur deswegen weil der Vorgang unvollständig automatisiert ist. Und natürlich kann man einen Downloadbalken genauso weggetreten anstarren wie eine Waschtrommel. Nur die Waschmaschine die so ineffizient arbeitet wie der Flaschenhals einer DSL-Leitung müßte erst noch vermarktet werden.
February 15th, 2008 at 19:44
Was die Fähigkeit zur Pedanterie angeht, scheint mir, daß Männer und Frauen regelmäßig gleich auf sind. Ob sie nun Briefmarken, Musik oder Strickmuster sammeln oder nichts davon tun.
Schon eher trifft wohl zu, daß real existierende Frauen _seltener_ als Männer diesen Musiksozialisationsstil durchlaufen haben, der jeden Abend zusammen rumhängen, Platten anhören, Musikerbiographien nach- und mitverfolgen und Geschmäcker daran entlangentwickeln beinhaltet.
Mag sein, daß das später ein anderes Downloadverhalten mit sich bringt. Weiß man’s…?