classless Kulla

Schöner Abend in Bremen, u.a. durch ein überraschendes Wiedersehen mit der Mittramperin vom letzten Mal. Die Auflegerei wurde, nun ja, im Sitzen goutiert.

Die mir empfohlene Trampstelle in unmittelbarer Nähe der Straßenbahn-Endhaltestelle Weserwehr ist wohl meistens sehr günstig. Heute sorgten LKWs, die aufs Entladen an den benachbarten Frachtrampen warteten, für leichte Unübersichtlichkeit. Trotzdem hielt nach etwa einer halben Stunde ein sehr freundlicher Mann, der nur nach Arnim fuhr, mich aber noch bis an den Rasthof Oyten brachte, weil er für diese gute Tat, wie er sagte, von Allah belohnt werden würde.

Der Rasthof war allerdings nicht so der Brüller, da er nur aus Restaurant und Motel bestand. Als nach einer Weile klar war, daß hier nur sehr wenig Autos ranfahren, lief ich zur nur 250 Meter entfernten Auffahrt Oyten. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht – hinter der Rasthofbegrenzung lagen nur unpassierbare Einfamilienhäuser-Festungen, weshalb ich mich direkt neben der Autobahn durch allerlei Dornengesträuch kämpfen mußte.

An der Auffahrt war auch nicht viel mehr los, doch bald hielt jemand an, mit dem ich während der Fahrt nicht viel sprechen konnte, weil er hochkonzentriert die Radioberichterstattung des Bundesliga-Spieltags verfolgte.

Er setzte mich am viel größeren Rasthof Ostetal ab, wo ich ganz schnell ins Auto eines sehr unterhaltsamen Pärchens einstieg, das Sonys Sieg im DVD-Streit, schreckliche Partygespräche übers Arbeitsleben, die Veränderungen in Hamburg in den letzten zehn Jahren und die Zumutung Wolf Biermann diskutierte.

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