14. April 2020
April 14th, 2020In Ostafrika tobt die schlimmste Heuschreckenplage seit 70 Jahren, und sie soll im Juni noch schlimmer werden. Die Böden und Wälder sind in weiten Teilen Europas ausgetrocknet. Seit einer Woche brennen Wälder in der direkten Umgebung von Tschernobyl.
Die Corona-Pandemie hat bereits mehr als 100.000 Tote gefordert, mehr als 3000 in Deutschland. Viele Regierungen haben zum Schutz ihrer ökonomischen und strategischen Interessen die Pandemie lange vertuscht und verharmlost, Maßnahmen hinausgezögert oder bis heute nicht ergriffen, wollen sie vorzeitig lockern.
Die sozialen Folgen der Isolation (Beziehungsgewalt, Depression usw.) werden durch die so wahrscheinlich nötige zeitliche Ausdehnung noch verheerender. Rassismus und Abschottung nehmen mit tödlichen Konsequenzen zu. Die Polizei ist die gleiche wie zuvor. Solidarität und Klassenkampf sind trotz vielerorts gestiegener Bereitschaft und deutlicher zutagetretender Konfliktlinien im größeren Maßstab schwerer zu organisieren.
Zwischenstaatliche Auseinandersetzungen um medizinische Versorgungsgüter, aber auch um Nahrungsmittel nehmen zu. Deutschland, dessen Fabriken trotz Corona laufen, gilt anderen Ländern als Vorbild. Neidisch und bewundernd schauen viele Menschen aus dem Lockdown auf Bilder aus deutschen Parks.
In den USA haben sich in drei Wochen mehr als 10 Millionen arbeitslos gemeldet. Millionen von armen Wanderarbeitern in Indien ziehen wegen des Lockdowns aus den Metropolen in ihre ländlichen Herkunftsregionen, Hungersnöte drohen. In Lateinamerika geht einer der bislang stärksten Ausbrüche von Dengue mit Corona einher.
Die Klimakatastrophe schreitet unterdessen voran, die Rekorde an CO2-Konzentrationen purzeln fast täglich, die sich durch Lockdown aufklarende Luft verschärft den Effekt zusätzlich.
Es muss alles anders werden.
Leave a Reply