Kurze Erholung von der Erschütterung

July 12th, 2010

So sehr die letzten Wochen von der Erschütterung geprägt waren, wieviele Leute – und vor allem auch: welche! – die nationale Besinnungslosigkeit mitmachten und erschreckend wenig Verständnis dafür aufbringen konnten, wenn es jemand anders sah oder kritisierte oder einfach nur nicht damit behelligt werden wollte, so sehr freue ich mich doch über alle, die sich nicht haben kirre machen und von den offenbar zahllosen Verbalattacken nicht haben einschüchtern lassen.

Wenn dazu angemerkt wird, daß es ja wohl keine Überraschung sei, daß Nationalismus alle mitreißt, ist das an der Stelle auch kein Trost und außerdem “well – d’uh!“. Ich weiß, daß ich mich in einer Minderheitenposition befinde, und das nicht nur bei diesem Thema, ich weiß, daß es eher überraschend sein müßte, daß es überhaupt eine nennenswerte Menge von Menschen gibt, die sich dem nationalen Taumel verweigern. Und bei denen freue ich mich, wie gesagt, über jede Einzelne.

Das macht die Wucht des Ausschlusses aber auch nicht weniger heftig, und ändert vor allem nichts daran, daß einem vor Augen geführt wurde, wie schlecht die Bedingungen für das stehen, was irgendwann doch mal anstünde.

Ich fahre jetzt mal ein paar Tage weg; Dauer wird davon abhängig sein, wie lange ich mich davon abhalten kann, mich an die beiden ausstehenden Bücher (mit Torsun “Raven wegen Deutschland” über Egotronic und das Drogen-Buch “Leben im Rausch”) zu machen und wann sich das geplante gute Dutzend Einzeltracks mit verschiedenen Kullaborateuren aufnehmen lassen wird.

7 Responses to “Kurze Erholung von der Erschütterung”

  1. phil Says:

    Ein Buch mit Torsun über Egotronic?

    Klingt sehr interessant!! 🙂

  2. Torsten Says:

    Ich habe nicht getaumelt, aber in meinem Umfeld nimmt daran niemand Anstoß. Ich widerum nehme keinen Anstoß an Deutschland-Schminkstiften, den Vuvuzela-Butto in YouTube fand ich sogar richtig lustig.

    Fußball gehört nicht zu meinem Lebensinhalt, genau so wenig mach ich es aber zum Teil meiner Identität den Sport und seine Fans zu verachten.

  3. classless Says:

    @ phil
    Läßt sich ganz gut an.

    @ Torsten
    Ja, schön für dich, und wir sind alle selber schuld.

  4. Aktionskletterer Says:

    Dem Kind das mich gefragt hat ob ich für X-Land oder für Y-Land bin hab ich gesagt ich bin dafür dass der Schiedsrichter nicht vor Hitze umkippt. Das hat gereicht um mein Desinteresse glaubhaft zu machen.

  5. saltzundessick Says:

    du beschreibst das viel zu defensiv. dieses gejammere ist ja kaum auszuhalten. das feige schlandpack wollte sich doch auch nicht kloppen.

  6. Hans Says:

    Gab aber auch schon einige, die bei dem Mist nicht mitgemacht haben..

    Wahn der Normalität
    http://npd-blog.info/2010/06/21/der-wahn-der-normalitat/

    Weg mit §90a
    http://wegmit90a.blogsport.de/aufruf/

    Parteijugend grün
    http://www.gruene-jugend.de/themen/demokratie/711637.html

    und natürlich die üblichen
    http://fahnenflucht.blogsport.eu/

  7. lasterfahrerei Says:

    das buch soll echt “raven wegen deutschland” heissen?

    ist das soetwas wie “fussballglotzen wegen deutschland”? das macht aber keinen sinn dann als bezugspunkt. oder so etwas eher wie “kotzen wegen deutschland”, allerdings macht das dann umgekehrt wiederum keinen sinn.

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