Archive for the 'Ausm Leben' Category

Thale damals und heute

Tuesday, July 26th, 2011

Wo ich herkomm. Sommer 1992: >>Auf dem Hexentanzplatz, einem bekannten Ausflugsziel und Treffpunkt von fliegenden Händlern und Hütchenspielern bei der benachbarten Kleinstadt Thale, veranstaltete die Knabengang im Sommer mehrfach Hetzjagden auf Ausländer. Vor den Augen von Touristen und Passanten, die “Beifall klatschten”, wie sich der 16jährige Kay erinnert, wurde eines der Opfer beinah zu Tode […]

Ausdehnung der Reichweite – Rechenschaftsbericht

Saturday, May 28th, 2011

So anstrengend und teilweise erschütternd das letzte halbe Jahr war, so sehr hat es doch geleistet, was es sollte: nicht nur habe ich genug Geld eingesammelt, um bis Oktober nur noch alle zwei Wochen einen Tag arbeiten zu müssen, was mir zum ersten Mal seit 2006 wieder genügend Zeit zum Bücherschreiben verschafft; es haben sich […]

Umschalten auf Schreibsommer

Thursday, May 26th, 2011

Das Motiv war Selbstbelohnung (nach Monaten fast ununterbrochenen Durchgerödels & vor Monaten fast ununterbrochenen Durchgeschreibes), die Methode Überschwang (erst C9H13N, dann C20H25N3O, Wald, Sonne, Wolken, Wanne, fast keine Feststoffaufnahme) und ein umfangreicher Selbsttest. Alles verlief höchst zufriedenstellend. Der Rest zum Selberausmalen: Erst – und dann Buchstabenzuckerwatte, in sich um mehrere Achsen rotierend, und der Urwald […]

Torsun läßt die Puppen tanzen

Monday, May 16th, 2011

Was für ein Wochenende! Welch Versammlung! Amen 81 spielen “Races High”. Carsten von Superpunk singt mit Torsun zusammen “Die Bismarck“. Linus Volkmann ist wirklich komisch. Koljah freestylet vor sich hin. Torsun kündigt mich als “großen Kriitiker” und Rolf von Saalschutz als den “DJ Bobo der Schweiz” an. Von Andreas Dorau kriege ich leider nur wenig […]

Noch so ein Wochenende!

Friday, May 13th, 2011

Die Kombinationen Arbeiten in Berlin – Auftritt außerhalb und Auftritt außerhalb – Arbeiten in Berlin wie auch Auftritt in Berlin – Arbeiten – Auftritt außerhalb habe ich ja schon hinbekommen. (Aus dem Doppelgig in der selben Nacht in zwei Städten wurde letztes Wochenende ja leider nichts…) Nun stehe ich heute abend in Hamburg bei der […]

Befreiungsfeiern

Wednesday, May 11th, 2011

Jena. Nachdem mehrere Punks bereits Gäste der Befreiungsparty angegriffen haben, die sie davon abhalten wollten, eine aus der JG entwendete USA-Fahne direkt vorm Eingang zu verbrennen, schreit einer der Punks in die Richtung, in der ich gerade stehe: “Wir haben doch gar nichts gemacht!” Ich: “Ihr habt die Fahne verbrannt!” Punk: “Was is’n das für […]

Breakcore unter der Brücke

Monday, April 4th, 2011

Sommerlich warm war es gestern, die Parks in Laufweite waren gerammelt voll, doch an einer ausgesprochen gut gewählten Stelle unter einer Brücke sprang ab frühem Nachmittag für ein paar Stunden eine kleine schwarzbunt zusammengewürfelte Menge zu Breakcore und Gabba umher, bis die Polizei kam und dann noch mal kam. Eine Impression von der Szenerie gibt […]

Ökonomischer Gottesdienst, die Kündigung in mir

Saturday, April 2nd, 2011

Diesen Kackjob seltener machen zu müssen, ach nein, diesen Kackjob nicht mehr häufig genug machen zu können, um noch davon zu leben, verwandelt auch seine ärgsten Zumutungen in maximal leicht unschönes Generve. Schmerzen und Leid werden zu Schulterzucken, (sinkende) Quantität schlägt um in Qualität. Nach einem Tag Rumgestehe helfen ein Fußbad und Ausschlafen noch spürbar, […]

Ständchen, Zankäpfel & Lastervogel – live in Karl-Marx-Stadt

Wednesday, March 23rd, 2011

Übermüdet & frisurlos wie immer traf ich am Samstag im AJZ Talschock ein, als Frittenbude schon spielten & wurde sogleich mit zwei Äpfeln der Zwietracht geburtstagsbeschenkt: der eine ein Apfelspalter, der andere dieser Apfelkuchen, aus dem sich der Lasterfahrer schon ein Stück genommen hatte, bevor ich zum Fotografieren kam: Der Gig, bei dem der Lasterfahrer […]

Die Lage

Thursday, March 10th, 2011

Nachdem sich der Rauch der letzten Monate (Lohnarbeit, Auftritte, Übersetzung, Katastrophen & Euphorie) allmählich wieder verzogen hat, stellt sich das Jahr für mich ab jetzt eigentlich recht freundlich dar: bis Mai habe ich noch etwa 15 bis 20 Auftritte, und dann müßte das Geld im Grunde reichen, um mich den Sommer über dem Schreiben widmen […]

Ökonomischer Gottesdienst, Gesundbeter

Saturday, November 20th, 2010

Auf besonders motivierte Kollegen habe ich zuweilen die Wirkung von Marvin aus Douglas Adams’ “Hitchhiker’s Guide to the Galaxy”. Ich will selbst keine Durchhalteparolen (“Wenn du noch ein bißchen Gas gibst…”) und kein Schöngequatsche (“Da kommt noch was!”) hören und widerlege es also trocken und kurz, bis sie irgendwann lieber wieder gehen, weil ich sie […]

Ökonomischer Gottesdienst, armer kleiner Kollege

Wednesday, October 6th, 2010

Wir stehen insgesamt zu zweit mit Ständen in der Mall und sind dadurch blöderweise aneinandergekettet. Er ging mir von Anfang an auf die Nerven. Das einzig halbwegs Sympathische sein Lamento über das allgemeine Zuviel an Arbeit und den Zwang zum Geldverdienen. Nach der n-ten Wiederholung, und als gerade mal keine Kunden vorbeiliefen, sagte ich daraufhin, […]

Erzählspirale

Saturday, September 25th, 2010

Torsun erzählt linear in Häppchen von Anfang Juni bis Oktober 2007, meine erzählte Zeit verhält sich irgendwie eher spiralförmig. Vielleicht dreht sie sich auch noch.

Berlin -> Berlin

Tuesday, July 20th, 2010

Eine Woche rumgetrampt, rumgelaufen und Musik gemacht. Nach einem kurzen Besuch in Landshut besichtigte ich in Augsburg die Spuren einer der frühesten Formen von modernem Kapitalismus. Hier wuchsen Ende des 15./Anfang des 16. Jahrhunderts die Fugger zu einem gigantischen Konzern heran, der den damaligen europäischen Bergbau, die Textilindustrie, das Kreditwesen und mittels seines Nachrichtendienstes auch […]

Kurze Erholung von der Erschütterung

Monday, July 12th, 2010

So sehr die letzten Wochen von der Erschütterung geprägt waren, wieviele Leute – und vor allem auch: welche! – die nationale Besinnungslosigkeit mitmachten und erschreckend wenig Verständnis dafür aufbringen konnten, wenn es jemand anders sah oder kritisierte oder einfach nur nicht damit behelligt werden wollte, so sehr freue ich mich doch über alle, die sich […]

Ökonomischer Gottesdienst, das Große Ganze

Tuesday, June 29th, 2010

Zwei Tage ist das Achtelfinal-Spiel der deutschen gegen die englische Männerauswahl her, und immer noch gibt es unter den Kolleginnen und Kollegen kaum ein anderes Gesprächsthema. So wie sie sonst weit von sich weisen, mit dem historischen nationalen Kollektiv noch was zu tun zu haben, schließlich müsse es ja mal irgendwann gut sein, so selbstverständlich […]

Anti-German Schadenfreude – Mittendrin statt auf der Flucht

Friday, June 18th, 2010

Bei den letzten internationalen Fußballspektakeln gelang es mir größtenteils, durch Flucht und Urlaub den Nächten der lebenden Idioten zu entgehen. Diesmal pressiert’s jedoch geldmäßig noch so sehr, daß ich keine Wahl hab als während der WM zu arbeiten, das heißt unter Menschen zu gehen, die vielleicht gerade noch einsehen können, daß jemand mit anderer Herkunft […]

Für wen und für wen nicht – Nachtrag zum Samstag in Halle

Monday, May 10th, 2010

Schön, wieviele tolle Menschen zu unserer Musik gefeiert haben – wenn die Jugendantifa fragt, kommen wir gerne immer wieder! Für den Spinner im Publikum, der während unseres Gigs seine Hände nicht bei sich behalten konnte und der dann blöderweise aber auch nicht zu identifizieren war, haben wir aber nicht gespielt. Wer die gelöste Stimmung auf […]

Ökonomischer Gottesdienst, Tanzen weil und um und trotz

Tuesday, April 13th, 2010

>>Wer von Müdigkeit spricht, meint das Aufwachen, wenn man noch wie betäubt vom Vorabend ist, Lass uns doch ausgehen, um all die Probleme zu vergessen Lass uns doch tanzen …

Ökonomischer Gottesdienst, langsamer Entzug

Thursday, April 8th, 2010

Scheint tatsächlich zu stimmen: Seltener einer bestimmten Arbeit nachgehen macht mich bezüglich dieser Arbeit nicht entspannter sondern vor allem zynischer. Alles wirkt wieder so lächerlich und absurd wie beim ersten Mal. Und mein Kollegenaufwiegeln wird noch unverblümter. Note to self: I probably still won’t get myself fired but much more likely others.

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